Vivalytic Bordetella
Einleitung
Bordetella pertussis ist ein kleines, gramnegatives, immobiles,
bekapseltes aerobes Bakterium, das verschiedene Toxine und
Virulenzfaktoren bildet, unter anderem Pertussis-Toxin (PT), filamentöses
Hämagglutinin (FHA), Trachea-Zytotoxin, Pertactin, hitzelabiles Toxin und
Adenylatzyklase-Hämolysin. Bordetella vermehrt sich im Zilienepithel
der Atemwegsschleimhaut und verursacht dort lokale Zerstörungen.
Einige der Toxine beeinträchtigen auch das Immunsystem und führen zu
Gewebeschädigungen. [1, 2]
B. pertussis ist der primäre Erreger des Keuchhustens (Pertussis).
Infektionen mit B. parapertussis oder B. holmesii können zu einem klinischen
Bild führen, das dem des Keuchhustens ähnelt; der Verlauf ist jedoch in
der Regel milder und kürzer als bei einer von B. pertussis verursachten
Erkrankung.
Keuchhusten ist hochansteckend und wird über Tröpfchen aus den Atem-
wegen übertragen, die beim Husten, Niesen oder auch bloßem Sprechen
ausgestoßen werden.
Keuchhusten kann mehrere Wochen bis zu Monaten andauern. Die typische
Erstinfektion bei nicht geimpften Personen verläuft in drei Phasen:
• Stadium catharrale (Dauer 1–2 Wochen; Inkubationszeit 5–21 Tage).
Diese Phase ist durch erkältungsähnliche Symptome wie Schnupfen und
leichten Husten gekennzeichnet, die jedoch in der Regel ohne oder mit
nur leichtem Fieber auftreten.
• Stadium convulsivum (Dauer 4–6 Wochen). In diesem Stadium zeigen
sich die typischen Symptome – Hustenanfälle (stakkatoartige Hustenstö-
ße) mit anschließenden inspiratorischen Keuchgeräuschen. Während der
Hustenanfälle kommt es häufig zum Herauswürgen von zähem Schleim,
gefolgt von Erbrechen.
• Stadium decrementi (Dauer 6–10 Wochen). Die Hustenanfälle lassen
langsam nach.
Da sich Keuchhusten vor allem bei Erwachsenen, aber auch bei älteren
Kindern und Heranwachsenden, oft nicht mit den typischen Symptomen
äußert, sind labordiagnostische Verfahren zur Stellung der Diagnose uner-
lässlich. Bei Patienten mit Husten (unabhängig von dessen Dauer) sollte
eine Laboruntersuchung auf Keuchhusten erfolgen, wenn Kontakt zu einem
bekannten Keuchhustenfall bestand oder die typischen Symptome wie Hus-
tenanfälle, inspiratorischer Stridor oder Erbrechen nach den Hustenanfällen
vorliegen oder wenn zwar keines dieser Symptome vorliegt, der Husten
jedoch bereits über eine längere Zeit (> 14 Tage) anhält. Dies gilt auch für
gegen Keuchhusten geimpfte Patienten. Selbst beim Vorliegen der typischen
Symptome sollte eine Labordiagnostik zur Bestätigung durchgeführt wer-
den. Die labordiagnostische Methode der Wahl hängt vom Krankheitsstadi-
um ab. In den ersten 2 bis 3 Wochen nach dem Auftreten des Hustens wird
nachdrücklich empfohlen, eine Kultur oder eine Nukleinsäureamplifikati-
onsmethode (NAT), in der Regel PCR, anzuwenden, um den Erreger in tiefen
Nasopharyngealabstrichen, Nasopharyngealsekreten oder durch Absaugung
gewonnenem Material nachzuweisen. [1, 2]
Inhalt
15 Vivalytic Bordetella Testkartuschen zum qualitativen Nachweis von für
B. pertussis, B. parapertussis und B. holmesii spezifischen Gensequenzen in
eNAT® Transportmedium (eNAT® 608C, COPAN Italia s.p.a.).
Der Vivalytic Bordetella Test ist zur Verwendung mit dem Vivalytic one Analy-
ser konfiguriert.
Zweckbestimmung
Der Vivalytic Bordetella Test ist ein automatisierter, qualitativer In-vitro-Di-
agnostiktest auf Basis der Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zum
Nachweis von Nukleinsäuren aus Bordetella pertussis, Bordetella paraper-
tussis und Bordetella holmesii in humanen Nasopharyngeal-Abstrichproben
zur Unterstützung der Diagnose von Keuchhusten (Pertussis), Parapertussis
und keuchhustenähnlichen Erkrankungen bei symptomatischen Personen.
Die Ergebnisse dürfen nicht als alleinige Grundlage für die Diagnose,
Behandlung oder andere Entscheidungen zum Patientenmanagement
verwendet werden. Positive Ergebnisse schließen eine Co-Infektion mit
– Gebrauchsanweisung
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