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Erklärung und MRT-Hinweise - Um zu gewährleisten, dass Patienten mit teilweise
explantierten DBS-Systemen, die nicht mehr therapiewirksam sind, einer MRT-
Untersuchung unterzogen werden können, muss die Verlängerung von der Elektrode
getrennt und der Neurostimulator entfernt werden. Wird die Elektrode nicht entfernt, muss
eine Kappe aufgesetzt werden. Wird die Verlängerung nicht abgetrennt und entfernt, kann
es zu einer Erwärmung an den Elektrodenpolen und in der Folge zu thermischen
Schädigungen kommen. Diese Schädigungen können ein Koma, Paralysen oder den Tod
des Patienten nach sich ziehen. Wird die Elektrode nicht mit einer Kappe verschlossen,
kann es zu einer unbeabsichtigten Stimulation kommen.
Platzierung des Verlängerungskonnektors im Halsbereich - Der
Verlängerungskonnektor, an dem die Elektrode an die Verlängerung angeschlossen wird,
darf nicht im Weichgewebe des Halses platziert werden. Bei Platzierung in diesem
Bereich kommt es überdurchschnittlich oft zu Elektrodenbrüchen, die einen operativen
Austausch erforderlich machen.
Psychotherapeutische Verfahren - Zur Unbedenklichkeit von psychotherapeutischen
Verfahren unter Verwendung von Geräten, die elektromagnetische Strahlung erzeugen
(z. B. Elektrokrampftherapie), bei Patienten mit implantiertem DBS-System liegen keine
Erkenntnisse vor.
Warensicherungssysteme und Sicherheitsschleusen - Warensicherungssysteme, wie
es sie z. B. in Kaufhäusern, öffentlichen Bibliotheken usw. gibt, sowie
Sicherheitsschleusen (z. B. in Flughäfen) können ein Ausschalten der
Stimulationsabgabe eines implantierten Neurostimulationssystems bewirken. Ebenso
kann es bei empfindlichen Patienten oder bei Patienten mit niedriger
Stimulationsreizschwelle zu einem kurzzeitigen Anstieg der wahrgenommenen
Stimulation kommen. Träger von Neurostimulationssystemen, die aufgrund anderer
Indikationen implantiert wurden, beschrieben die beim Passieren solcher Einrichtungen
auftretende erhöhte Stimulation als einem Stromschlag nicht unähnlich.
Weitergehende Informationen finden Sie in "Anhang A: Elektromagnetische Interferenz
(EMI) und mechanische Störung" auf Seite 72.
Vorsichtsmaßnahmen
Ausbildungsstand des Arztes
Nähere Informationen zur indikationsspezifischen Ausbildung von Ärzten finden Sie im
entsprechenden indikationsspezifischen Addendum zum vorliegenden Handbuch.
Implantierende Ärzte - Implantierende Ärzte müssen über Erfahrung mit DBS-Eingriffen
verfügen und sich vor dem Eingriff mit den in den Implantationsanleitungen geschilderten
Verfahrensweisen vertraut machen.
Verordnende Ärzte - Verordnende Ärzte müssen über Erfahrung in der Diagnose und
Behandlung von Erkrankungen, für die eine Tiefe Hirnstimulation indiziert ist, verfügen
und mit der Anwendung des Neurostimulationssystems vertraut sein.
58 Deutsch Informationen für verordnende Ärzte 2017-05-01