Implantation mehrerer stents
Mögliche Wechselwirkungen des SYNERGY™ Stents mit anderen Arzneimittel-abgebenden
oder -beschichteten Stents wurden nicht in vivo untersucht. Patienten sollten mit maximal
2 geplanten SYNERGY Stents behandelt werden. Weitere Stents könnten eingesetzt werden, falls
Bailout-Stentverfahren erforderlich sind. Durch Anwendung mehrerer Arzneimittel-abgebender
Stents wird der Patient größeren Mengen des Arzneimittels und des Polymers ausgesetzt.
Wenn mehrere Stents verwendet werden und die Freisetzung zu Kontakt zwischen den Stents
führt, müssen die Materialien der Stents eine ähnliche Zusammensetzung haben, um eine
mögliche Korrosion durch verschiedene Metalle in einem leitenden Medium zu vermeiden. Die
Positionierung mehrerer Stents aus ungleichen Metallen, die miteinander in Kontakt stehen,
erhöht die Möglichkeit von Korrosion. In-vitro-Tests zur Beurteilung des Metall-Metall-Kontakts
mit einem Stent mit Platin-Chrom-Legierung in Kombination mit einem Stent mit 316L Edelstahl-
oder Kobalt-Chrom-Legierung haben jedoch ergeben, dass bei diesem Stent-Paar kein erhöhtes
Korrosionsrisiko besteht. Wird mehr als ein SYNERGY Stent benötigt, um die Läsion abzudecken,
sollten sich die Stents angemessen (mindestens 2 mm) überlappen, um eine mögliche Restenose
im Übergangsbereich zu vermeiden.
arzneimittelinformationen:
wirkungsmechanismus
Der Mechanismus, durch den der SYNERGY Stent ein Wachstum der Neointima hemmt,
wurde nicht belegt. Auf Zellebene hemmt Everolimus die durch den Wachstumsfaktor
stimulierte Zellenproliferation. Auf Molekularebene formt Everolimus einen Komplex mit dem
zytoplasmatischen Protein FKBP-12 (FK 506 bindendes Protein). Durch die Bindung dieses
Komplexes an und die Interferenz mit FRAP (FKBP-12 Rapamycin-assoziiertes Protein), auch als
mTOR (engl. „mammalian Target of Rapamycin", Ziel des Rapamycins im Säugetier) bezeichnet,
kommt es zu einer Inhibition von Zellstoffwechsel, -wachstum und -proliferation durch die
Unterbrechung des Zellzyklus in der späten G1-Phase.
wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Siehe vorsichtsmaßnahmen, wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
karzinogenität, Genotoxizität und reproduktionstoxikologie
Die Karzinogenität, Genotoxizität und Reproduktionstoxikologie des SYNERGY Stents wurden
nicht untersucht. Allerdings wurden Tests am PROMUS (Xience V™) durchgeführt. PROMUS
(Xience V) und SYNERGY verwenden den gleichen Wirkstoff (Everolimus) und dasselbe
Abgabeprofil. Eine 26-wöchige Karzinogenitätsstudie wurde durchgeführt, um das karzinogene
Potenzial der PROMUS (Xience V) Everolimus-abgebenden Stents nach der subkutanen
Implantation in transgenen Mäusen zu beurteilen. Während der Studie wurden keine
abnormalen klinischen Beobachtungen verzeichnet, die auf eine karzinogene Auswirkung
auf die Testgruppe (PROMUS Xience V Stent) schließen lassen. Bei der Testgruppe trat im
Vergleich zur negativen Kontrollgruppe keine erhöhte Inzidenz neoplastischer Läsionen
auf. Die positive Kontrollgruppe und die experimentellen positiven Kontrollgruppen zeigten
jedoch, verglichen mit der Test- bzw. negativen Kontrollgruppe, eine deutliche Erhöhung der
Inzidenz neoplastischer Läsionen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie scheint der
PROMUS (Xience V) Stent bei einer Implantation in transgenen Mäusen in einem Zeitraum
von 26 Wochen nicht karzinogen zu sein.
Des Weiteren wurde eine Reproduktionstoxizitätsstudie (Teratologiestudie) durchgeführt,
um zu zeigen, dass die Implantation von PROMUS (Xience V) Stents in weiblichen
Sprague-Dawley-Ratten deren Fertilität oder Reproduktionsfähigkeit nicht beeinflusst
und dass bei deren Nachkommen keine Reproduktionstoxizität vorliegt. Der PROMUS
(Xience V) Stent hatte keinen Einfluss auf die Fertilität oder Reproduktionsfähigkeit der
weiblichen Sprague-Dawley-Ratten. Es bestand kein statistischer Unterschied zwischen
dem Testprodukt (PROMUS Xience V Stent) und dem Kontrollsystem in Bezug auf die
ausgewerteten Parameter. Das Testprodukt hatte keinen Einfluss auf die Größe des Wurfes
und zeigte keine Zunahme der Mortalität im Uterus. Zudem bewirkte der PROMUS (Xience V)
Stent keine Reproduktionstoxizität in den Nachkommen in dieser Studie.
UnerwÜnscHte ereIGnIsse
Zu den möglichen unerwünschten Ereignissen (in alphabetischer Reihenfolge), die mit der
Implantation eines Koronarstents in einer nativen Koronararterie verbunden sein können,
gehören die mit der perkutanen transluminalen Koronarangioplastie verbundenen Risiken
sowie weitere mit der Anwendung des Stents verbundene Risiken, die nachfolgend aufgeführt
sind.
• Abrupter Stentverschluss
• Akuter Myokardinfarkt
• Allergische Reaktionen auf die Therapie mit Antikoagulanzien und/oder
Thrombozytenaggregationshemmern, auf Kontrastmittel oder Stentmaterialien
• Angina
• Arrhythmien, einschließlich Kammerflimmern und ventrikuläre Tachykardie
• Ateminsuffizienz
• AV-Fistel
• Blutungen
• Blutungen, die eine Transfusion erfordern können
• Dissektion
• Embolie, distale (Luft, Gewebe oder Thrombosematerial bzw. Material von den im Eingriff
verwendeten Vorrichtungen)
• Femorales Pseudoaneurysma
• Gefäßspasmus
• Gefäßtrauma mit erforderlichem chirurgischen Eingriff oder erneuter Intervention
• Hämatom
• Herzbeuteltamponade
• Herzversagen
• Hypotonie/Hypertonie
• Kardiogener Schock/Lungenödem
• Koronaraneurysma
• Lokale oder systemische Infektion
• Myokardischämie
• Niereninsuffizienz bzw. -versagen
• Perforation oder Ruptur der Koronararterie
• Perikarderguss
• Restenose des gestenteten Segments
• Schlaganfall/zerebrovaskulärer Insult/transienter ischämischer Anfall
• Schmerzen an der Zugangsstelle
• Stentbruch
• Stentdeformation
• Stentembolisation oder -migration
• Stentthrombose/Gefäßverschluss
• Tod
• Totalverschluss der Koronararterie
Mit der täglichen oralen Einnahme von Everolimus verbundene unerwünschte Ereignisse
(oder mögliche unerwünschte Ereignisse, die nicht oben aufgeführt wurden, die insbesondere
auf die Medikamentenbeschichtung von Everolimus zutreffen):
• Abnormaler Leberfunktionstest
• Akne
• Allergische/immunologische Reaktionen auf das Medikament (Everolimus oder
strukturverwandte Verbindungen) oder die Polymerbeschichtung des Stents bzw. deren
Einzelkomponenten (siehe beschreibung der Medikamentenkomponente)
• Anämie
• Bluthochdruck
• Diarrhoe
• Erbrechen
• Exanthem
• Hämolyse
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Black (K) ∆E ≤5.0