VII. UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN
Potenzielle unerwünschte Wirkungen umfassen Folgendes, sind jedoch
nicht darauf beschränkt:
•
Tod
•
Herzinfarkt (akuter
Myokardinfarkt)
•
Kompletter Verschluss der
behandelten Koronararterie
•
Dissektion, Perforation,
Reißen oder Verletzung der
Koronararterie
•
Perikardtamponade
•
Keine/langsame
Wiederdurchblutung des
behandelten Gefäßes
•
Notfall-Koronararterien-
Bypass (CABG)
•
Perkutane koronare
Notfallintervention
•
CVA/Schlaganfall
•
Pseudoaneurysma
•
Restenose des dilatierten
Gefäßes
•
Instabile Angina
•
Thromboembolie
oder retinierte
Gerätekomponenten
Es sind weitere unerwünschte Ereignisse möglich, die zu diesem
Zeitpunkt nicht vorauszusehen sind.
VIII. ZUSAMMENFASSUNG DER KLINISCHEN STUDIE
Multizentrische klinische Studie zur erstmaligen Anwendung
am Menschen
STUDIENAUFBAU
PATENT-C war eine erstmalig am Menschen erprobte, multizentrische,
kontrollierte, randomisierte, einfach verblindete, prospektive klinische
Prüfung für den Vergleich des neuartigen Paclitaxel-beschichteten
AngioSculpt Scoring-Ballons mit ansonsten identischen, im Handel
erhältlichen unbeschichteten AngioSculpt Ballons bei Patienten mit
signi kanter (≥ 70 %) In-Stent-Arteriosklerose (unbeschichtetes Metall)
der Koronararterie. In der Studie wurden die Wirksamkeit, die Sicherheit
und die akute Toleranz des Paclitaxel-beschichteten AngioSculpt Ballons
zur Hemmung einer Bare-Metal-In-Stent-Restenose (BMS) untersucht.
Es nahmen insgesamt 61 Patienten an fünf klinischen Standorten teil:
4 Standorte in Deutschland und 1 Standort in Brasilien. Für den Paclitaxel-
beschichteten Ballon wurden 33 Patienten, in die unbeschichtete
Kontrollgruppe 28 Patienten randomisiert. Gemäß Studienprotokoll war
ein Follow-Up erforderlich, dass eine quantitative Koronarangiographie
(QCA) 6 Monate nach dem Indexverfahren sowie ein klinisches Follow-Up
30 Tage sowie 6, 12 und 24 Monate nach dem Indexverfahren umfasste.
Die QCA-Analyse aller Aufnahmen des Interventionsverfahrens,
alle 6-monatigen Follow-Up-Angiographien, Revaskularisation der
Zielläsion bis zum 6-monatigen Follow-Up und alle sonstigen ungeplanten
Angiographien oder Reinterventionen bis zu 6 Monaten erfolgten auf
verblindete Weise durch ein unabhängiges Kernlabor. Zusätzlich entschied
ein verblindetes, unabhängiges Clinical Events Committee (CEC) über
alle Todesfälle, Myokardinfarkte, Revaskularisationen von Zielläsion und
Zielgefäß sowie Fehlfunktionen des Geräts.
Das primäre Wirksamkeitsziel war der Nachweis einer Reduzierung
des späten In-Segment-Lumenverlustes (LLL) in der beschichteten
Ballongruppe im Vergleich zur unbeschichteten Gruppe nach 6 Monaten
gemäß QCA-Analyse. Sekundäre Endpunkte umfassten den prozeduralen
Erfolg, schwerwiegende unerwünschte kardiale Ereignisse (MACE) über
6 Monate hinweg und die individuellen klinischen Endpunkte wie Tod,
Stent-Thrombose, Myokardinfarkt und koronare Revaskularisation im
Verlauf der 6 Monate. Darüber hinaus wurden dieselben individuellen
klinischen Endpunkte wie Tod, Stent-Thrombose, Myokardinfarkt und
koronare Revaskularisation der Patienten über 12 Monate hinweg
nachverfolgt, mit dem Ziel, die langfristige Sicherheit zu bewerten.
Die
Ergebnisse
wurden
Per-Protocol-Basis (PP) analysiert. Die ITT-Population umfasste die
P009923-D 22NOV19 (2019-11-22)
•
Unregelmäßiger Herzrhythmus
(Arrhythmien, einschließlich
lebensbedrohlicher
ventrikulärer Arrhythmien)
•
Schwerer niedriger
(Hypotonie)/hoher
(Hypertonie) Blutdruck
•
Koronararterienspasmus
•
Hämorrhagie oder Hämatom
•
Erforderliche Bluttransfusion
•
Chirurgische Rekonstruktion
des vaskulären Gefäßzugangs
•
Erzeugung einer Bahn für
den Blut uss zwischen
der Arterie und der Vene
in der Leistengegend
(Arteriovenöse Fistel)
•
Arzneimittelreaktionen,
allergische Reaktionen
auf Röntgenfarbsto
(Kontrastmittel)
•
Infektion
•
Allergische Reaktion auf die
Medikamentenbeschichtung
Medikamentenbeschichtung
auf
Intent-to-treat-
(ITT)
Patientengruppierung nach Randomisierung, unabhängig davon,
welche Behandlung tatsächlich erfolgte. Die PP-Population umfasste die
Patientengruppierung nach tatsächlich erhaltener Behandlung. Bei allen
28 Patienten (und 30 Läsionen), die in die unbeschichtete Gruppe
randomisiert wurden, war die Behandlung mit einem unbeschichteten
AngioSculpt Instrument erfolgreich und sie quali zierten sich somit
für die Aufnahme in die ITT- und PP-Analysen. Da 3 Patienten der
beschichteten Gruppe keine Behandlung mit einem beschichteten
AngioSculpt erhalten hatten, wurden 3 der 33 Patienten und Läsionen in
der beschichteten ITT-Population von der PP-Population ausgeschlossen,
womit 30 Patienten/Läsionen in der PP-Population verblieben.
PRIMÄRER WIRKSAMKEITSENDPUNKT
Später Lumenverlust nach 6 Monaten
Die PATENT-C-Studie erreichte den primären Endpunkt der Studie
des
In-Segment-LLL
angiographischen Mindestlumendurchmesser [MLD] vor dem Eingri
und beim Follow-Up nach 6 Monaten) gemäß QCA. LLL lag nach
6 Monaten für den unbeschichteten Ballon bei 0,48 ± 0,51 sowohl für die
ITT- als auch die PP-Analyse, verglichen mit jeweils 0,17 ± 0,40 (p = 0,01)
und 0,12 ± 0,26 (p = 0,009) für die beschichteten ITT- und PP-Gruppen
(Tabelle 1).
Tabelle 1: LLL bei Follow-Up nach 6 Monaten gemäß QCA (ITT- und
PP-Population)
Population
In-segment
ITT
LLL, mm
In-segment
PP
LLL, mm
LLL, mm
* Werte sind Mittelwerte ± SD
SEKUNDÄRE ENDPUNKTE UND FORTLAUFENDE ÜBERWACHUNG
DER SICHERHEIT
Prozeduraler Erfolg
In Übereinstimmung mit dem Protokoll, welches den prozeduralen Erfolg
als Stenose mit < 50 % Durchmesser (gemäß Kernlaboranalyse) und dem
Ausbleiben stationärer MACE de niert, wurde für die drei Patienten,
bei denen die Läsion nicht mit dem AngioSculpt überschritten/erreicht
werden konnte, eine Fehlfunktion des Gerätes und kein prozedurales
Versagen verzeichnet. Des Weiteren wurde gemäß den Angaben
im Protokoll bezüglich der Berechnung der Erfolgsrate als Anzahl
der Patienten mit erzieltem prozeduralen Erfolg, dividiert durch die
Gesamtanzahl der mit dem medikamentenbeschichteten AngsioSculpt
Instrument behandelten Patienten, die 3 Patienten, die nicht mit einem
AngioSculpt Instrument behandelt wurden aus der Berechnung der
prozeduralen Erfolgsrate genommen. Die Erfolgsrate betrug daher in der
medikamentenbeschichteten Gruppe 100 % und in der unbeschichteten
Ballongruppe 92,6 %. Der ausbleibende Erfolg in der unbeschichteten
Gruppe ist auf einen Patienten zurückzuführen, bei dem ein stationäres
MACE auftrat und einen weiteren Patienten mit einer verbleibenden
Stenose von > 50 % Durchmesser gemäß QCA. Die Erfolgsraten sind in
Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Prozedurale Erfolgsrate
Prozedurale Erfolgsrate
Erfolgsrate, Erfolgreich/
Gesamtanzahl (%) der
mit dem AngioSculpt
Instrument behandelten
Patienten
Werte sind n (%), * Angiogramm für einen Patienten der unbeschichteten
Gruppe nicht verfügbar, daher keine Gewissheit über prozeduralen
Erfolg; aus diesem Grund N = 27 Patienten.
MACE bis zu 6 Monaten
Zuerkanntes MACE wurde als Herztod, MI des Zielgefäßes oder klinisch
bedingte Revaskularisation der Zielläsion (TLR) über 6 Monate hinweg
de niert. Die MACE-Raten wurden berechnet durch Zählung eines
Ereignistyps pro Patient: Sobald ein Patient einen Endpunkt erreicht hat,
und
wurden nachfolgende Ereignisse des gleichen Endpunktes für diesen
Patienten nicht gezählt. Die kumulative MACE-Rate betrug innerhalb der
(berechnet
als
Di erenz
Verfügbare
Unbe-
Läsionen für
schichteter
die Analyse
Ballon
27 unbeschichtet/
0,48 ± 0,51*
27 beschichtet
27 unbeschichtet/
0,48 ± 0,51*
24 beschichtet
Paclitaxel-
Unbeschichteter
beschichteter
Ballon
Ballon
25/27† (92,6 %)* 30/30 (100 %)*
zwischen
dem
Paclitaxel-
beschich-
p-Wert
teter
Ballon
0,17 ±
0,01
0,40*
0,12 ±
0,009
0,26*
0,26*
p-Wert
0,2
11