Die Stimulation der Nervenfasern des
Tastsinns blockiert die Übertragung des
Schmerzes durch das Nervensystem. Die
Stimulation eines anderen Typs sensibler
Fasern verursacht eine Erhöhung der Pro-
duktion von Endorphinen und somit eine
Verminderung des Schmerzes.
Der Nutzen der Elektrostimulation
Die Elektrostimulation bietet eine sehr wirkungs-
volle Möglichkeit der Muskelarbeit
bei geringer Beanspruchung von Gelenken und
Sehnen.
ohne Ermüdung des Herz-Kreislauf-Systems
und der Psyche,
mit einer signifikanten Entwicklung der ver-
schiedenen Muskelqualitäten,
Folglich gestattet die Elektrostimulation es, den
Muskeln ein größeres Arbeitspensum aufzuerlegen
als bei einer willentlichen Aktivität.
Um wirksam zu sein, muss diese Arbeit einer mö-
glichst großen Anzahl von Muskelfasern auferlegt
werden. Die Zahl der Fasern, die arbeiten, hängt
von der Stimulationsenergie ab. Daher sollte die
V. ANWENDUNGSGRUNDSÄTZE
ie in diesem Abschnitt dargelegten Anwendungsgrundsätze gelten als allgemeine
D
Regeln. In Bezug auf die Gesamtheit der Programme wird empfohlen, die in Kapi-
tel VI dieses Handbuchs dargelegten Informationen und Anwendungsratschläge
aufmerksam durchzulesen ("Programme und spezifische Anwendungen").
1. Anlegen der Elektroden
Es wird empfohlen, sich an die vorgege-
benen Platzierungen der Elektroden zu
halten. Zu diesem Zweck beziehen Sie sich
bitte auf die Zeichnungen und Piktogramme,
die auf dem Poster sowie in der "Tabelle zur
Elektrodenplatzierung und Körperposition
für die Stimulation" des Kapitels VII angege-
ben sind.
in Stimulationskabel besteht aus zwei
E
Polen:
einem positiven Pol (+) = roter Anschluss,
einem negativen Pol (–) = schwarzer Anschluss
n jeden der beiden Pole muss jeweils
A
eine unterschiedliche Elektrode ange-
schlossen werden
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Die Schmerzprogramme nicht über
längere Zeit ohne ärztlichen Rat an-
wenden.
Mit den Schmerzprogrammen gestattet die
Elektrostimulation somit die Behandlung
lokalisierter akuter oder chronischer
Schmerzen sowie von Muskelschmerzen.
maximal verträgliche Stimulationsenergie ange-
wendet werden. Der Benutzer ist selbst für die-
sen Aspekt der Stimulation verantwortlich. Je
höher die Stimulationsenergie, desto größer ist
die Anzahl der Muskelfasern, die arbeiten, und
desto bedeutsamer sind folglich die Fortschritte.
Um den größten Nutzen aus den erreichten Er-
gebnissen zu ziehen, empfiehlt Ihnen Compex,
Ihre Elektrostimulationssitzungen zu ergänzen
mit:
regelmäßiger körperlicher Betätigung,
einer gesunden und abwechslungsreichen Er-
nährung,
einer ausgeglichenen Lebensweise.
nmerkung: In gewissen Fällen des Anle-
A
gens der Elektroden ist es durchaus mö-
glich und normal, dass ein
Elektrodenausgang frei bleibt.
e nach den Charakteristiken des für jedes
J
Programm verwendeten Stroms kann die
an den positiven Pol angeschlossene Elek-
trode (roter Anschluss) an einer "strategi-
schen" Stelle platziert werden.
ür alle Elektrostimulationsprogramme am
F
Muskel, das heißt für die Programme, die
den Muskeln Kontraktionen auferlegen, ist
es wichtig, die Elektrode positiver Polarität
auf dem motorischen Reizpunkt des Mus-
kels zu platzieren.
ie Auswahl der Elektrodengröße (groß
D
oder klein) und die korrekte Platzierung
der Elektroden auf der Muskelgruppe, die
man zu stimulieren wünscht, sind
entscheidende und wesentliche Faktoren
für die Wirksamkeit der Stimulation. Ach-
ten Sie folglich stets auf die Verwendung
von Elektroden in der auf den Zeichnun-
gen dargestellten Größe. Außer bei spe-
zieller ärztlicher Anordnung sollten Sie
immer die auf den Zeichnungen abgebil-
dete Elektrodenpositionierung einhalten.
Wenn nötig, ermitteln Sie die beste Posi-
tionierung durch leichtes Verschieben
der Elektrode positiver Polarität, so dass
Sie die beste Muskelkontraktion oder die
Position erreichen, die für den Betreffen-
den die angenehmste zu sein scheint.
Compex übernimmt keinerlei
Verantwortung für eine abweichende
Elektrodenpositionierung..
2. Körperposition für die
Stimulation
Zur Ermittlung der Körperposition,
die abhängig von der Elektrodenplat-
zierung und des gewählten Programms
einzunehmen ist, beachten Sie bitte die
Zeichnungen und Piktogramme auf dem
Poster sowie in der "Tabelle zur Elektro-
denplatzierung und Körperposition für die
Stimulation" des Kapitels VII.
ie Position der behandelten Person
D
hängt davon ab, welche Muskelgruppe
man zu stimulieren wünscht, sowie vom
gewählten Programm.
ür die Programme, die starke Muskel-
F
kontraktionen auferlegen, wird empfoh-
len, den Muskel stets isometrisch
arbeiten zu lassen. Folglich muss man
das Ende der stimulierten Extremität(en)
so fixieren, dass keine starke Bewegung
erfolgen kann. Auf diese Weise setzen
Sie der Bewegung einen maximalen Wi-
derstand entgegen und verhindern die
Verkürzung Ihres Muskels während der
Kontraktion, und somit Krämpfe und er-
heblichen Muskelkater nach der Sitzung.
Zum Beispiel wird man bei der Stimu-
lation des Quadrizeps eine sitzende
Position einnehmen und die Knöchel
mit Gurten befestigen, um die
Streckung der Knie zu vermeiden.
Für die anderen Programmtypen
(zum Beispiel die Programme
und das Programm
Schmerz
Aktive
Erholung
), ), die keine starken Mus-
kelkontraktionen bewirken, nehmen
Sie eine möglichst bequeme Position
ein.
3. Einstellung der
Stimulationsenergie
n einem stimulierten Muskel hängt die
I
Zahl der Fasern, die arbeiten, von der
Stimulationsenergie ab. Für die Pro-
gramme, die starke Muskelkontraktio-
nen auferlegen, muss man folglich
unbedingt eine maximale Stimulation-
senergie anwenden, das heißt immer an
der Grenze dessen, was Sie aushalten
können, um so viele Fasern wie mö-
glich einzubeziehen.
ie "Tabelle zur Elektrodenplatzierung
D
und Körperposition für die Stimulation"
in Kapitel VII enthält Informationen
über die je nach dem gewählten Pro-
gramm anzuwendende Energie.
4. Allmähliches
Fortschreiten von einer
Stufe zur anderen
anz allgemein ist es nicht angezeigt, die
G
Stufen rasch zu durcheilen, um so schnell
wie möglich auf Stufe 5 anzukommen.
Die verschiedenen Stufen entsprechen
nämlich einem allmählichen Fortschreiten
im Training mittels Elektrostimulation.
m einfachsten und üblichsten ist es, mit
A
Stufe 1 zu beginnen und die Stufe zu er-
höhen, wenn man zu einem neuen Stimu-
lationszyklus übergeht.
m Ende eines Zyklus können Sie entwe-
A
der einen neuen Zyklus mit der unmittel-
bar folgenden Stufe beginnen oder eine
Erhaltungsbehandlung mittels einer Sit-
zung pro Woche auf der zuletzt angewen-
deten Stufe durchführen.
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