wand während der aktiven Ventilation noch Beatmungsgase, so ist das
minimale Blockungsvolumen des Cuffs noch nicht erreicht.
Der Anwender oder eine Hilfsperson des Patienten kann dieses zischende
Geräusch mittels eines Stethoskopes oder aber auch mit dem Ohr am
Mund oder Stoma des Patienten wahrnehmen.
Es wird nun vorsichtig so lange Luft in das Befüllungssystem zudosiert, bis
das Zischgeräusch während der Einatmungsphase nicht mehr hörbar ist.
Es ist zu beachten, dass über das minimale Blockungsvolumen hinaus
dem Cuff kein weiteres Luftvolumen zugeführt werden soll, da ansonsten
der Anteil des Cuffdrucks, der an die Schleimhaut weitergegeben wird,
zu hoch ansteigt, die Schleimhautdurchblutung an der Kontaktstelle mit
dem Cuff gedrosselt werden kann und langfristig mit erheblichen Folgen
zu rechnen ist.
Achtung
Lässt sich die Trachea trotz Erreichen des maximalen Befüllungs-
volumens nicht abdichten, so sollte das gesamte Befüllungsvolumen aus
dem Cuff wieder abgezogen und ein erneuter Befüllungs- und Blockungs-
versuch eingeleitet werden.
Gelingt dies auch beim zweiten Mal nicht, so wird empfohlen, die
nächstgrößere Tracheostomiekanüle zu wählen.
Warnhinweis
• Bei Gasnarkosen über den Tracheostomietuben auf mögliche Gas-
diffusion mit Druckerhöhung im Cuffsystem achten! Da die tatsächliche
Druckbelastung der Schleimhaut durch den geblockten Cuff nicht
durch ein direktes Druckmonitoring festgestellt werden kann, sollte
der Cuff vorsichtshalber nur intermittierend und kurzzeitig geblockt
werden. (Die Blockungsintervalle sollten vom Arzt vorgegeben
werden!)
• Vermeiden Sie unter allen Umständen bei geblocktem Cuff, das
maschinenseitige Tubusende mit einem Sprechventil oder aber einem
Verschlussstopfen oder ähnlichem zu verschließen. Selbst bei
entleertem Cuff kann das Ankoppeln eines Sprechventils unter
Umständen schon zu einer erheblichen Erschwernis der Atmung
führen (Atemnot). Der Verschluss des Tubus (bei entleertem Cuff),
z.B. mit einem Stopfen zum Zwecke der Entwöhnung vom Tubus
(erschwertes Decanulement), darf nur unter ärztlicher Aufsicht und
Verantwortung erfolgen.
Ist die gewünschte Blockung erreicht, so sollte die Spritze aus dem
Ventil wieder herausgezogen werden.
7.
Ablassen der Luft (Cuffbezogen!)
Zunächst sollte der Trachealabschnitt oberhalb des Cuffs durch
Absaugung von aufgestautem Sekret und Schleim gereinigt werden.
Ist dies bei bewusstseinsklaren Patienten mit erhaltenen Reflexen nicht
möglich, ist es empfehlenswert, über den Tracheostomietubus einen
Absaugkatheter in die Trachea vorzuschieben und während des Absaug-
vorganges die Luft mit einer Spritze aus dem Cuff vollständig zu aspirieren.
Herablaufendes Sekret kann so problemlos abgesaugt werden und pro-
voziert keinen Hustenreiz. Ist die Luft aus dem Cuff vollständig entfernt,
kann die Kanüle gefahrlos durch das Stoma herausgezogen werden.
B) Reinigen und Desinfizieren des Tubussets
Bei besonders starker Verschmutzung des Tubus durch inkrustiertes
Sekret, Blut oder andere Körperflüssigkeiten, welche bei liegender
Kanüle nicht mehr vollständig beseitigt werden können, ist es empfehlens-
wert, den Tracheostomietubus zu entfernen und außerhalb des Körpers