Schweißrichtung ist die Richtung, in der der
Schweißbrenner entlang der Schweißnaht in Relation
zum Schweißkrater bewegt wird.
Der Schweißbrenner wird entweder in den Schweiß-
krater GESCHOBEN (siehe Abb. G (a) auf Seite 9)
oder vom Schweißkrater weg GEZOGEN (siehe
Abb. G (b) auf Seite 9). Bei den meisten Schweiß-
arbeiten ziehen Sie den Schweißbrenner entlang der
Schweißnaht, um von der höheren Sichtbarkeit des
Schweißkraters zu profitieren.
Schweißgeschwindigkeit ist die Geschwin-
digkeit, mit der der Schweißbrenner entlang der
Schweißnaht geschoben oder gezogen wird. Für
eine feste Wärmeeinstellung gilt, je höher die
Schweißgeschwindigkeit, desto geringer die Ein-
dringtiefe und kleiner und schmäler die fertige
Schweißnaht. Ebenso gilt, je geringer die Schweiß-
geschwindigkeit, desto höher die Eindringtiefe und
desto höher und breiter die fertige Schweißnaht.
6.2 Arten von Schweißraupen
Wenn Sie mit Ihrem neuen Schweißgerät vertrauter
werden und einfache Schweißraupen setzen können,
können Sie verschiedene Schweißraupentypen testen.
Die STRICHRAUPE entsteht, wenn der Schweißbren-
ner in gerader Linie bewegt und Draht und Düse
mittig über der Schweißnaht gehalten werden.
(siehe Abb. H (a) auf Seite 9)
Die PENDELRAUPE wird verwendet, wenn Sie Metall
über einen breiteren Raum verteilen möchten, was mit
einer Strichraupe (ohne Übertragungsschwingung)
nicht möglich wäre. Sie entsteht durch Pendelbewe-
gungen der Elektrode von Seite zu Seite mit leichter
Verzögerung am Ende jeder Schwingung, während
sie in Längsrichtung weiterbewegt wird. Dies ist die
beste Art, den Einbrand zu verbessern.
(siehe Abb. H (b) auf Seite 9)
6.3 Schweißposition
Wannenposition ist die einfachste Schweiß-
position und wird am häufigsten verwendet.
Die Wannenposition ist die beste, da mit ihr
leichter gute Ergebnisse erzielt werden können.
(siehe Abb. I (a) auf Seite 9)
Die waagerechte Position wird häufig wie die
Wannenposition verwendet, außer dass der Win-
kel B (siehe „HALTEN DES SCHWEIẞBRENNERS")
ein anderer ist. Der Draht wird mehr auf das Metall
oberhalb der Schweißnaht gerichtet, um zu verhin-
dern, dass der Schweißkrater nach unten fließt, und
um dennoch eine ausreichende Schweißgeschwin-
digkeit zu ermöglichen. Ein guter Ausgangspunkt für
den Winkel B ist etwa 30 Grad nach UNTEN vom
rechten Winkel zum Werkstück aus.
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Die senkrechte Position ist für viele einfacher, da
sie das Ziehen des Schweißbrenners von oben nach
unten beinhaltet. Es kann schwierig werden, zu ver-
hindern, dass der Krater nach unten läuft. Wenn Sie
den Schweißbrenner von unten nach oben schieben,
erhalten Sie möglicherweise eine bessere Kontrolle
über den Krater und geringere Schweißgeschwindig-
keiten sind möglich, um eine bessere Eindringtiefe
zu erzielen. Beim senkrechten Schweißen wird der
Winkel B (siehe HALTEN DES SCHWEIẞBRENNERS
in der Regel auf Null gehalten. Der Winkel A reicht
in der Regel von 45 bis 60 Grad, um eine bessere
Kraterkontrolle zu ermöglichen.
(siehe Abb. I (b) auf Seite 9)
Die Überkopfposition ist die schwierigste
Schweißposition. Winkel A (siehe HALTEN DES
SCHWEIẞBRENNERS) muss bei 60 Grad beibe-
halten werden. Wenn dieser Winkel beibehalten
wird, verringert sich das Risiko, dass geschmolzenes
Metall in die Düse fällt. Winkel B muss bei Null Grad
beibehalten werden, damit der Draht direkt in die
Schweißnaht gerichtet ist. Falls der Schweißkrater
übermäßig tropft, wählen Sie eine geringere Wärme-
einstellung aus. Zudem funktioniert die Pendelraupe
tendenziell besser als die Strichraupe.
(siehe Abb. I (c) auf Seite 9)
6.4 Schweißen in mehreren Durchgängen
Stumpfschweißnähte. Beim Stumpfschweißen
dickerer Materialien müssen Sie die Kanten des
zusammenzufügenden Materials vorbereiten, indem
Sie die Kante eines oder beider Metallstücke, die
zusammengefügt werden sollen, anschrägen.
Dadurch entsteht eine V-Nut zwischen den beiden
Metallstücken, die eng verschweißt werden müssen.
In den meisten Fällen sind mehrere Durchgänge
erforderlich oder müssen mehrere Raupen in die
Nut gesetzt werden, um die V-Nut zu schließen.
Das Setzen mehrerer Raupen in dieselbe Schweiß-
naht ist als Schweißen in mehreren Durchgängen
bekannt.
Abb. J auf Seite 9 zeigt die Reihenfolge beim Setzen
von Raupen in mehreren Durchgängen in einer einzi-
gen V-Stumpfnaht.
HINWEIS:
Bei Verwendung selbstschützender
Fülldrähte muss die Schlacke von jeder fertigen
Schweißraupe gründlich entfernt werden, bevor Sie
einen weiteren Durchgang durchführen. Andernfalls
wird der nächste Durchgang qualitativ minderwertig.