GAV
Die angegebenen Druckstufen geben den
Druckabfall des Ventils bei einem Liquorflow
von 5 ml/h an. Die gewählten Druckstufen sind
postoperativ im Röntgenbild entsprechend der
Kodierung erkennbar.
Abb. 5: Röntgenaufnahme (10/40 cmH
MÖGLICHE SHUNTKOMPONENTEN
Das GAV kann in verschiedenen Varianten be-
stellt werden. Diese Shuntvarianten besitzen
unterschiedliche Komponenten, die nachfol-
gend kurz vorgestellt werden. Dabei gibt es
Varianten für den kindlichen und weitere für den
Erwachsenen-Hydrocephalus.
Das SPRUNG RESERVOIR oder das Bohrloch-
reservoir werden im Bohrloch der Schädelde-
cke positioniert und bieten die Möglichkeit den
intraven trikulären Druck zu messen, Medika-
mente zu injizieren und Liquor zu entnehmen.
Ein stabiler Titanboden verhindert ein mögliches
Durchstechen des Bodens. Das SPRUNG
RESERVOIR ermöglicht zusätzlich durch ein
Rückschlagventil im Boden, den Liquor in die
ableitende Richtung zu pumpen und damit so-
wohl eine Kontrolle des distalen Drainageanteils
(Reservoir schwer ausdrückbar), als auch des
Ven trikelkatheters (Reservoir füllt sich nach Aus-
drücken nicht erneut) durchzuführen. Während
des Pumpvorganges ist der Zugang zum Ven-
trikelkatheter verschlossen. Der Öffnungsdruck
des Shuntsystems wird durch den Einsatz des
SPRUNG RESERVOIRS nicht erhöht.
Das CONTROL RESERVOIR oder die pädia-
trische Vorkammer werden auf der Schädelde-
cke positioniert und bieten als Vorkammer die
Möglichkeit, den intraventrikulären Druck zu
messen, Medikamente zu injizieren, Liquor zu
entnehmen und eine palpatorische Ventilkon-
trolle durchzuführen. Ähnlich dem SPRUNG
RESERVOIR besitzt das CONTROL RESER-
VOIR ein Rückschlagventil. Der stabile Titanbo-
den verhindert ein mögliches Durchstechen des
Bodens. Eine Punktion sollte möglichst senk-
recht zur Reservoir oberfläche mit einer Kanüle
von max. Ø 0,9 mm erfolgen. Es kann ohne
Einschränkung 30 mal punktiert werden.
Der Bohrlochumlenker bietet durch seinen
strammen Sitz auf dem Ventrikelkatheter die
Möglichkeit, die in den Schädel eindringende
Katheterlänge vor der Implantation zu wählen.
O)
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Der Ventrikelkatheter wird im Bohrloch recht-
winklig umgelenkt (siehe Kapitel „Varianten").
SCHLAUCHSYSTEME
Das GAV ist so konstruiert, dass es nach Indi-
kation des Arztes den optimalen Ventrikeldruck
sicherstellt. Es kann als GAV SHUNTSYSTEM
oder als einzelne Ven tileinheit mit oder ohne in-
tegrierten distalen Katheter (Innendurchmesser
1,2 mm, Außendurchmesser 2,5 mm) bestellt
werden. Wird kein Shuntsystem eingesetzt,
sollten Katheter mit einem Innendurchmesser
von ca. 1,2 mm und einem Außendurchmesser
von ca. 2,5 mm verwendet werden. Der Kon-
nektor am Ventil ermöglicht die Verwendung
von Kathetern mit einem Innendurchmesser
von 1,0 mm bis 1,5 mm. Der Außendurchmes-
ser des Katheters sollte etwa dem doppelten
Innendurchmesser entsprechen. In jedem Fall
müssen die Katheter durch eine Ligatur sorg-
fältig an den Konnektoren des Ventils befestigt
werden. Knicke in den Kathetern müssen ver-
mieden werden.
Die mitgelieferten Katheter verändern die
Druck-Flow-Charakteristik nicht grundlegend.
OPERATIONSABLAUF
Platzierung des Ventrikelkatheters
Zur Platzierung des Ventrikelkatheters sind ver-
schiedene Operationstechniken möglich. Der
notwendige Hautschnitt sollte bevorzugt ent-
weder in Form eines Läppchens mit Stielung
GEBRAUCHSANWEISUNG | DE
WARNUNG
Durch häufiges Pumpen kann es zu einer
übermäßigen Drainage und damit zu unphy-
siologischen Druckverhältnissen kommen.
Der Patient sollte über diese Gefahr aufge-
klärt werden.
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