Beispiele angewandter nationaler Vorschriften und
Normen zur Verwendung, Nutzung und Prüfung, sowie
Regeln für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit mit
Anschlagmitteln:
• Deutschland: DGUV Regel 100500
(ehemalig BGR 500) Betreiben von Arbeitsmitteln
• Österreich: AMVO (Arbeitsmittelverordnung)
• Schweiz: EKAS Richtlinien
• o. Ä.
4. Sicherheitshinweise
Bei Nichtbeachtung der Sicherheits-
hinweise sind schwere Unfälle mit
Verletzungs- oder gar Todesfolge
möglich!
• Die Tragfähigkeit des Anschlagmittels darf nicht
überschritten werden. Diese ist abhängig von der
Anschlagart, siehe hierzu Kapitel 6 Beschreibung/
Technische Daten. Die Nenntragfähigkeit bezieht sich
immer auf die Anschlagart „einfach direkt".
• Die Rundschlingen müssen frei von Fehlern und
Schäden sein.
• Aufgrund der Dehnung dürfen immer nur
gleich artige Anschlagmittel z. B. zwei Rundschlingen,
mit derselben Materialeigenschaft z. B. Polyester
(PES) verwendet werden.
• Während des Hebevorgangs darf sich keine
Person innerhalb der Gefahrenzone oder unter
der schwebenden Last befinden.
• Bei Verwendung von Rundschlingen in Verbindung
mit Chemikalien, Säuren, Laugen oder anderen
aggressiven Stoffen ist die Abstimmung mit einer
befähigten Person oder dem Hersteller zwingend
erforderlich. Folgende Angaben müssen verfügbar
sein: Art der Chemikalie, Konzentration, Temperatur
und Verweildauer.
Ein mögliches Reinigungsverfahren ist mit einer
befähigten Person oder dem Hersteller vor der
Reinigung abzuklären.
• Rundschlingen mit Beschlagteilen und mehrsträngige
Rundschlingen mit Aufhängegliedern dürfen unter
SäureBedingungen nicht angewendet werden. Bei
MetallWerkstoffen kann der Kontakt mit Säuren oder
deren Dämpfen zu einer WasserstoffVersprödung führen.
• Frostbildung auf oder in Rundschlingen vermeiden.
Bei Frost bilden sich in feuchten Rundschlingen
Eiskristalle, die die tragenden Fasern schädigen.
Minderung der Tragfähigkeit und Festigkeitsverluste
sind die Folge. Außerdem verringert Eis die Bieg
samkeit der Rundschlinge und führt in Extremfällen
zur Unbrauchbarkeit der Rundschlinge, weshalb
Polytex
Rundschlingen 12/2021 / Änderungen vorbehalten!
4
®
nasse Rundschlingen vor der erneuten Verwendung
in belüfteten Räumen zu trocknen sind.
• Starkes ultraviolettes Licht oder intensive Strahlen
belastung mit Sonnenlicht muss im Einsatz von
Rundschlingen vermieden werden.
• Rundschlingen von direkten Hitzequellen fernhalten
wie z. B. Funkenflug oder Schweißarbeiten.
• Die Last oder sonstige Gegenstände nie über das
textile Anschlagmittel schleifen.
• Die Rundschlingen nie über den Boden oder raue
Oberflächen ziehen.
5. Funktionsbeschreibung
Bei Nichtbeachtung der Funktions-
beschreibungen sind schwere Unfälle
mit Verletzungs- oder gar Todesfolge
möglich!
• Die Norm DIN EN 14922 und die allgemeinen
Regeln der einzelnen Länder zum Heben von Lasten
(z. B. für Deutschland die DGUVRegel 100500,
ehemals BGR 500) sind zu beachten.
• Die Rundschlinge ist ein universell einsetzbares An
schlagmittel zum Anschlagen und Heben von Lasten,
das innerhalb der in dieser Bedienungsanleitung
festgelegten Grenzen eingesetzt werden kann.
• Es können Lasten bis zur vorgegebenen Tragfähigkeit
gehoben werden.
• Last und anschlagspezifische Reduzierungsfaktoren
wie z. B. die Lastanschlagfaktoren müssen berück
sichtigt werden.
6. Beschreibung/
Technische Daten
6.1 Allgemein
• Die Rundschlinge ist eine endlose biegsame Schlinge,
die aus einem lasttragenden Kern aus technischen
Garnen besteht, der vollständig von einer gewebten
Umhüllung umschlossen ist.
• Diese können aus Polyamid (PA), Polyester (PES)
oder Polypropylen (PP) hergestellt sein und verfügen
über eine selektive Widerstandsfähigkeit gegenüber
Chemikalien.
• Polyester (PES) ist gegenüber den meisten minera
lischen Säuren resistent, wird jedoch von Alkalien
angegriffen und zerstört.
• Polyamide (PA) sind praktisch beständig gegenüber
der Wirkung von Alkalien, sie werden jedoch von
mineralischen Säuren angegriffen.