Vertikale Impulse – RALP/LARP
Zum Testen der vertikalen Ebenen können Sie die RALP- und LARP-Protokolle aus dem
Aufzeichnungsmenü (rechts anterior, links posterior und links anterior, rechts posterior) auswählen.
Abbildung 4.4.11-1 Kopfimpulstest – vertikale Bogengänge
Hintergrund
Die Funktion des horizontale VOR kann leicht mithilfe des vHIT beurteilt werden, indem der Kopf schnell
in der horizontalen Ebene bewegt wird und die daraus resultierende Gegenbewegung der Augen in
derselben Ebene gemessen wird. Zur Beurteilung der Funktion der vertikalen Bogengänge wird der Kopf
in der Ebene der rechten anterioren und linken posterioren Bogengänge von rechts unten nach links oben
gedreht (RALP) oder in der Ebene der linken anterioren und rechten posterioren Bogengänge von links
unten nach rechts oben (LARP).
Das EyeSeeCam-Protokoll macht sich drei gut dokumentierte Eigenschaften des VOR zunutze: 1) Bei
schnellen Kopfbewegungen ist die Achse der VOR-Augenbewegung im Kopf fixiert, d. h. unabhängig von
der Blickrichtung, 2) die Rotationsachse kann in ihre horizontale, vertikale und torsionale Komponente
unterteilt werden, d. h., diese Komponenten können isoliert behandelt werden, und 3) der physiologische
Bezugsrahmen, in dem der VOR funktioniert (die so genannte „Listing'schen"-Ebene), ist nach hinten
geneigt, d. h., die Messungen der vertikalen Augenbewegungskomponente sind davon nicht betroffen.
Auch wenn das EyeSeeCam alle drei Kopfgeschwindigkeitskomponenten aufzeichnet, berechnet es am
Ende die vertikale VOR-Verstärkung als das Regressionsgefälle ausschließlich zwischen den vertikalen
Komponenten der Augengeschwindigkeit und der Kopfgeschwindigkeit.
Die Heranziehung der vertikalen Augen- und Kopfgeschwindigkeitskomponenten wird am besten im
folgenden Polardiagramm veranschaulicht. Die Messkurve einer simulierten ruckartigen Kopfbewegung
mit einer Geschwindigkeit von 250°/s in der PR-Richtung (dunkelrot) ist grafisch genauso dargestellt, wie
es in der Orientierungshilfe für Richtung/Ebene erscheinen würde. Die ruckartige Kopfbewegung nach
vorn löst eine VOR-Augenbewegung in der Gegenrichtung (schwarz) aus. Die isolierten Komponenten
der Kopf- und Augenbewegungen in der vertikalen Ebene sind rot bzw. grau dargestellt. Es sind die
Längen dieser beiden sich zueinander verhaltenden vertikalen Komponenten, die herangezogen werden,
um die vertikale VOR-Verstärkung zu berechnen. Bitte beachten Sie, dass die Augen-Messkurve und die
vertikalen Komponenten nur zur Veranschaulichung dargestellt sind, und dass diese in der
Orientierungshilfe für Richtung/Ebene nicht angezeigt wird. Auch verläuft die Augen-Messkurve nicht
vollkommen entgegengesetzt der Kopf-Messkurve, da die VOR-Verstärkung in der torsionalen Ebene
bekanntermaßen kleiner ist als 1 (für gewöhnlich um 0,6 herum). Nichtsdestotrotz sind die beiden
vertikalen Komponenten (grau und rot) gleich lang und würden daher einen Verstärkungsfaktor 1 für die
vertikale VOR-Verstärkung ergeben.
EyeSeeCam vHIT – Gebrauchsanweisung - DE
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