Kleindiesellokomotive
Ende der zwanziger Jahre entstand bei der Deutschen Reichsbahn-Gesell-
schaft ein hoher Bedarf an leistungsfähigen Kleinlokomotiven. Auf den Unter-
wegsbahnhöfen sollten diese Loks mit ungeschultem Personal im Einmann-
Betrieb eingesetzt werden, z.B. im leichten Rangierdienst, zur Bedienung der
Industrieanschlüsse, für leichte Übergabezüge auf freier Strecke usw.
Mit der Planung von kleinen Motorlokomotiven wagte sich die Bahn dabei auf
technisches Neuland. Die Entwicklung führte über verschiedene Probeloko-
motiven schließlich zu Einheitslokomotiven der
Leistungsgruppe I
= Kleinloks bis 39 PS und
Leistungsgruppe II
= Kleinloks mit 40-149 PS
Abmessungen, Fahrgestellbauweise, Kraftübertragung und die Anordnung
der Baugruppen und Bedienungselemente wurden festgelegt.
1932 gab die DRG die ersten zehn Kleinloks der Leistungsgruppe II mit Ver-
gasermotoren in Auftrag. Die Erprobung unterschiedlicher Antriebsmotoren
und Kraftübertragungen folgte. Folgendes Bezeichnungsschema bildete sich
heraus:
Lokomotivart
K = Kleinlokomotive Antrieb
b = Vergasermotor (Benzol)
ö = Dieselmotor (Öl)
d = Dampfmaschine
s, später
a = Elektromotor mit Stromversorgung
aus einem elektr. Speicher (Akkumulator)
Kraftübertragung
e = elektr. Übertragung
von einem Verbrennungsmotor aus
f = Kraftübertragung über Flüssigkeitsgetriebe
Köf II bedeutet also:
Kleinlokomotive, Leistungsgruppe II, mit Dieselmotor und hydraulischer
Kraftübertragung über Flüssigkeitsgetriebe.
Von 1932-1938 beschaffte die Deutsche Reichsbahn 887 Kleinlokomotiven
der Leistungsgruppe II mit unterschiedlichen Motoren und Kraftübertragun-
gen, aber mit einheitlichem Aussehen. Während des Krieges kamen von
1939-1944 nochmals 226 Lokomotiven dazu. Zur Deutschen Bundesbahn
gelangten davon noch 444 Maschinen.
1
Vorbild
5