Elektrodenpolarität manuell einstellen
Wegen der Gefahr eines Entrance-/Exit-Blocks darf eine bipolare Elektrodenpolarität
(Wahrnehmung/Stimulation) nur dann eingestellt werden, wenn auch bipolare Elek-
troden implantiert sind.
Getriggerten Modus einstellen
Getriggerte Modi stimulieren unabhängig von Herzeigenaktionen. Um in besonderen
Fällen Undersensing wegen elektromagnetischer Interferenzen zu vermeiden, kann ein
getriggerter Modus angezeigt sein.
Wahrnehmung einstellen
Manuell eingestellte Parameter können unsicher sein, beispielsweise kann ein
ungeeigneter Far-field-Schutz die Wahrnehmung intrinsischer Impulse verhindern.
• Die automatische Empfindlichkeitsregelung anwenden.
Empfindlichkeit einstellen
Ist für die Empfindlichkeit des Implantats ein Wert < 2,5 mV/unipolar eingestellt, kann
es zu Störungen durch elektromagnetische Felder kommen.
• Es empfiehlt sich daher gemäß Absatz 28.22.1 der Norm EN 45502-2-1 einen Wert
von ≥ 2,5 mV/unipolar einzustellen. Die Einstellung von Empfindlichkeitswerten
< 2,5 mV/unipolar erfordert explizite klinische Notwendigkeit. Solche Werte dürfen
nur unter ärztlicher Aufsicht eingestellt und beibehalten werden.
Implantatinduzierte Komplikationen verhindern
Implantate von BIOTRONIK haben mehrere Funktionen, um implantatinduzierte
Komplikationen bestmöglich zu verhindern:
• Retrograde Leitungszeit messen.
• Falls die Funktion nicht schon automatisch eingestellt ist: PMT-Schutz einschalten.
• VA-Kriterium einstellen.
Überleitung atrialer Tachykardien verhindern
Implantate von BIOTRONIK haben mehrere Funktionen, um die Überleitung atrialer
Tachykardien auf den/die Ventrikel zu verhindern:
• Für indizierte Patienten Mode Switching einstellen.
• Obere Grenzfrequenz und Refraktärzeiten so einstellen, dass abrupte ventrikuläre
Frequenzwechsel vermieden werden.
• Wenckebach-Verhalten bevorzugen und 2:1-Verhalten vermeiden.
• Sämtliche Parameter so einstellen, dass ein ständiger Wechsel zwischen atrial und
ventrikulär gesteuerten Modi verhindert wird.
de • Deutsch
Nicht abstellbare Phrenicus-Stimulation
In seltenen Fällen lässt sich bei LV-Stimulation eine chronische Phrenicus-Stimulation
nicht durch Umprogrammierung der verfügbaren linksventrikulären Stimulationskon-
figuration oder durch andere Maßnahmen abstellen.
• Gegebenenfalls einen rechtsventrikulären Modus einstellen, sowohl im Perma-
nentprogramm als auch für das Mode Switching.
Risiken bei ausschließlicher LV-Stimulation vermeiden
Wenn es bei ausschließlich linksventrikulärer Stimulation zur Elektrodendislokation
kommen sollte, bestünden folgende Gefahren: Verlust der ventrikulären Stimulation
sowie Induktion von atrialen Arrhythmien.
• Wahrnehmungs- und Stimulationsparameter bezüglich Therapieverlust abwägen.
• Für implantatabhängige Patienten wird ausschließliche LV-Stimulation nicht
empfohlen.
• Ein mögliches Aussetzen der automatischen Amplitudensteuerung berücksichti-
gen.
• Bei Nachsorgen und Reizschwellentests einen Verlust der synchronisierten ventri-
kulären Stimulation berücksichtigen.
• Mode Switching lässt keine ausschließliche LV-Stimulation zu; die Auswirkung bei
der Einstellung der Mode-Switching-Parameter berücksichtigen.
Bei gleichzeitig implantiertem ICD keine unipolare Stimulation zulassen
Wenn zusätzlich zu einem Herzschrittmacher ein ICD implantiert wird und ein Elektro-
dendefekt auftritt, kann nach einem Reset des Herzschrittmachers oder durch die
automatische Elektrodenüberwachung auf unipolare Stimulation umgeschaltet
werden. Dadurch könnte der ICD fälschlicherweise Tachyarrhythmietherapien inhi-
bieren oder auslösen.
• In dieser Konfiguration sind unipolare Elektroden nicht zulässig.
Elektrodendefekte erkennen
Die automatische Impedanzmessung ist immer eingeschaltet.
• Impedanzwerte, die auf eine Fehlfunktion der Elektroden hinweisen, werden in der
Ereignisliste dokumentiert.
Stromverbrauch und Betriebszeit berücksichtigen
Der Herzschrittmacher lässt die Programmierung hoher Impulsamplituden mit langen
Impulsdauern bei hohen Frequenzen zu, um auch bei seltenen Diagnosen adäquat
therapieren zu können. In Kombination mit niedriger Elektrodenimpedanz führt das zu
einem sehr hohen Stromverbrauch.
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