3. PLATZIERUNG DER MINISCHLINGE
Den Knopf der Einführhilfe vorschieben und die Spitze in die Öffnung am
Ende der Mini-Schlinge einführen.
Die zurückziehbare Einführhilfe mit der Mini-Schlinge wird, geleitet vom
zuvor in das Scheidengewölbe eingeführten Finger des Operateurs, durch
die vaginale Inzision geführt, damit eine Perforation der Vaginalwand
vermieden wird. Sobald die zurückziehbare Einführhilfe mit dem oberen
Schambeinast in Berührung gekommen ist, wird sie hinter dem Schambein
eingeführt; sie perforiert die viszerale Beckenfaszie bis zu einem Punkt 1 cm
über dem Scheidengewölbe (Sehnenbogen).
Es gelten folgende anatomische Referenzpunkte für die Einführung der
Ophira:
1- Definieren Sie eine horizontale Linie in der Mitte zwischen Meatus
urethrae und Klitoris.
2- Identifizieren Sie die Genitofemoralis-Falte.
3- Der Schnittpunkt der zwei oben erwähnten Punkte stellt den
Referenzpunkt für die Einführung auf beiden Seiten der Patientin dar.
Warnung: Vermeiden Sie eine höher verlaufende Einführung der
zurückziehbaren Einführhilfe, da diese sonst gegen das Schambein stößt, so
dass eine ausreichend tiefe Verankerung verhindert wird.
Der Verankerungsarm der Minischlinge bleibt im inneren Obturatormuskel
nahe dem Sehnenbogen fixiert. Die Einführtiefe des ersten
Verankerungarmes ist erreicht, wenn die mittlere Markierung des
suburethralen Bandes gerade noch unter der ipsilateralen Seite in der
vaginalen Inzision zu sehen ist. Sobald die Hälfte der Minischlinge (mittlere
Markierung) in die Inzision eingeführt ist, den Knopf der zurückziehbaren
Einführhilfe zurückziehen, um die Einführhilfe zu lösen.
Das gleiche Verfahren auf der gegenüberliegenden Seite anwenden. Die
erforderliche Einführtiefe des zweiten Verankerungarmes lässt sich mittels
eines Belastungstests oder eines freien Spannungstests feststellen, bei dem
durch Einführung eines Instruments sichergestellt wird, dass die Urethra
spannungsfrei ist. Belastungstest: Die Einführhilfe in Position halten, dann
die Blase mit 200 ml Kochsalzlösung füllen und einen Belastungstest
durchführen. Wenn die Patientin weiterhin Urin verliert, die Schlinge weiter
einführen und mit der Einführhilfe justieren. Wenn die Justierung rückgängig
gemacht oder die Spannung der Mini-Schlinge verringert werden soll,
langsam an dem an einem Ende der Minischlinge befestigten Faden ziehen.
Unmittelbar nach der abschließenden Justierung die Einführhilfe entfernen,
indem sie durch Zurückziehen des Knopfes gelöst wird. Dann den Faden
entfernen. Schließlich die vaginale Inzision auf übliche Weise nähen, um eine
vollständige Abdeckung des Polypropylenbands bei ausreichender Dicke der
Epithelschicht zu erreichen, um so die Risiken einer Freilegung des Bandes
zu minimieren.
Die postoperative Betreuung und Therapie liegt im Ermessen des Operateurs.
Im Falle einer erforderlichen Entfernung des Implantats bitte beachten:
Polypropylennetze integrieren sich in das Gewebe der Patientin, was eine
vollständige Entfernung erschweren kann.
Falls Schmerzen der Grund für eine erforderliche Entfernung des Implantats
sind, empfehlen wir, möglichst alle vom Chirurgen identifizierten
Spannungsbereiche durchzuschneiden.
In den meisten Fällen kann das Risiko einer Organverletzung aufgrund einer
Netzentfernung größer sein als die Vorteile der Entfernung, sodass jeder Fall
einzeln beurteilt werden und nach dem Ermessen des Chirurgen entschieden
werden sollte.
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