Abb. 30: Ein favorisiertes Winter-
bild – der große Orion-Nebel M42
im Sternbild Orion.
Abb. 31: Der offene Sternhaufen
der Plejaden (M45) mit einem weit-
winkligen Okular gesehen. Sie
gehören zu den schönsten offenen
Sternhaufen.
Niemals mit dem Teleskop in oder in die Nähe der Sonne blicken: E
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A
NHANG
Linien um Wolkenbänder in der Atmosphäre. Schon bei schwächster Ver-
größerung lassen sich vier der 58 Jupitermonde (Io, Europa, Ganymed und
Callisto) als „sternförmige" Lichtpunkte erkennen (Abb. 28). Weil diese
Monde den Jupiter umkreisen, kann es immer wieder geschehen, dass
sich die Anzahl der sichtbaren Monde im Lauf der Zeit verändert.
Der Saturn weist einen neunfachen Erddurchmesser auf und erscheint als
kleine, rundliche Scheibe. An beiden Seiten dieser Scheibe ragen seine
Ringe hervor (Abb. 29). Galilei, der im Jahr 1610 als erster Mensch den
Saturn im Fernrohr beobachtete, konnte noch nicht ahnen, dass das, was
er sah, Ringe sein sollten. Er glaubte, der Saturn hätte „Ohren". Die Saturn-
ringe bestehen aus Milliarden von Eisteilchen, ihre Größenordnung dürfte
sich vom winzigsten Staubkörnchen bis zu den Ausmaßen eines Wohn-
hauses erstrecken. Die größte Ringteilung innerhalb der Saturnringe, die
sogenannte „Cassini-Teilung", lässt sich normalerweise im ETX erkennen.
Der größte der 22 Saturnmonde, der Mond Titan, ist ebenfalls als helles,
sternförmiges Objekt unweit des Planeten sichtbar.
Unter guten Sichtbedingungen können sogar einige Saturnmonde im ETX
beobachtet werden.
Deep-Sky-Objekte
Um Sternbilder, einzelne Sterne oder „Deep-Sky-Objekte" („Langstrecken-
objekte") ausfindig zu machen, ist der Gebrauch einer Sternkarte anzura-
ten. Im Folgenden werden nun verschiedene Beispiele von Deep-Sky-
Objekten aufgeführt:
Bei den Sternen handelt es sich um riesige gasförmige Objekte, die selb-
stständig leuchten, weil sie in ihrem Zentrum durch Kernfusion Energie
erzeugen. Aufgrund ihrer gewaltigen Entfernung erscheinen alle Sterne als
nadelscharfe Lichtpunkte, ganz unabhängig davon, wie groß das verwen-
dete Teleskop auch sein mag.
Die Nebel sind ausgedehnte interstellare Gaswolken und Staubschwaden,
aus denen neue Sterne entstehen. Als eindrucksvollster Nebel gilt ohne Frage
der Große Orionnebel (M42, Abb. 30, ein diffuser Nebel, der wie eine licht-
schwache, faserige, graue Wolke aussieht. M42 ist 1600 Lichtjahre von der
Erde entfernt.
Ein Offener Sternhaufen besteht aus einer lockeren Gruppe jüngerer
Sterne, die alle erst kürzlich aus einem einzigen diffusen Nebel erstanden
sind. Die Pleiaden (Abb. 31) bilden einen offenen Sternhaufen in einer
Entfernung von 410 Lichtjahren. Im ETX lassen sich dort eine große Menge
von Sterne betrachten.
Sternbilder sind flächige, imaginäre Sternenmuster, von denen die alten
Zivilisationen glaubten, sie seien himmlische Entsprechungen von Gegen-
ständen, Tieren, Menschen oder Göttern. Diese Sternengruppen sind viel
zu groß, als dass man sie in ihrer Gesamtheit in einem Fernrohr über-
blicken könnte. Wenn Sie die Sternbilder lernen möchten, fangen Sie mit
einer markanten Sternengruppe an – beispielsweise mit dem Großen
Wagen im Sternbild Großer Bär. Im Anschluss daran nehmen Sie sich eine
Sternkarte zu Hilfe, um die anderen Sternbilder zu entschlüsseln.
Bei den Galaxien handelt es sich um gigantische Ansammlungen von Sternen,
Nebeln und Sternhaufen, die alle durch ihre gegenseitige Schwerkraft zusam-
mengehalten werden. Sie sind zumeist spiralig geformt (dies trifft übrigens auch
für unsere Milchstraße zu), doch viele Galaxien können auch wie elliptische
oder unregelmäßige Lichtkleckse aussehen. Die Andromeda-Galaxie (M31,
Abb. 32 auf der Seite gegenüber) ist die uns am nächsten stehende Spiral-
galaxie. Der Anblick dieses Milchstraßensystems gleicht dem einer verschwom-
menen Nebelspindel. In einer Distanz von 2,2 Millionen Lichtjahren findet man
sie im Sternbild Andromeda. Sie steht halbwegs zwischen dem großen „W" der
Cassiopeia und dem Sternenquadrat des Pegasus.
B: A
STRONOMISCHE
G
RUNDLAGEN
!
RBLINDUNGSGEFAHR