1. Qualifikation des Bedieners
Personen, welche keine Erfahrungen im Umgang mit
Spanneinrichtungen aufweisen, sind durch unsachge-
mäßes Verhalten, vor allem während der Einrichtearbeiten
durch die auftretenden Spannbewegungen und -kräfte,
besonderen Verletzungsgefahren ausgesetzt. Daher dürfen
Spannvorrichtungen nur von Personen benutzt, eingerich-
tet oder instandgesetzt werden, welche hierzu besonders
ausgebildet oder geschult sind bzw. über langjährige ein-
schlägige Erfahrungen verfügen.
2. Verletzungsgefahren
Aus technischen Gründen kann diese Baugruppe teilweise
aus scharfkantigen Einzelteilen bestehen. Um Verletzungs-
gefahren vorzubeugen ist bei daran vorzunehmenden Tä-
tigkeiten mit besonderer Vorsicht vorzugehen!
2.1 Eingebaute Energiespeicher
Bewegliche Teile, die mit Druck-, Zug-, sonstigen Fe-
dern oder mit anderen elastischen Elementen vorge-
spannt sind, stellen durch die darin gespeicherte Ener-
gie ein Gefahrenpotential dar. Dessen Unterschätzung
kann zu schweren Verletzungen durch unkontrollier-
bare, geschoßartig umherfliegende Einzelteile führen.
Bevor weitere Arbeiten durchgeführt werden können,
ist diese gespeicherte Energie abzubauen. Spannein-
richtungen, die zerlegt werden sollen, sind deshalb mit
Hilfe der zugehörigen Zusammenstellungszeichnungen
auf derartige Gefahrenquellen hin zu untersuchen.
Sollte das "Entschärfen" dieser gespeicherten Energie
nicht gefahrlos möglich sein, ist die Demontage von
autorisierten Mitarbeitern der Fa. Röhm durchzuführen.
2.2 Überschreitung der zulässigen Drehzahl
Diese Vorrichtung ist für umlaufenden Einsatz vorgese-
hen. Fliehkräfte -- hervorgerufen durch überhöhte Dreh-
zahlen bzw. Umfangsgeschwindigkeiten -- können bewir-
ken, daß sich Einzelteile lösen und dadurch zur potentiel-
len Gefahrenquelle für in der Nähe befindliche Personen
oder Gegenstände werden. Dies gilt ebenfalls für Rotati-
onsdichtungen, deren Verschleiß zu einem Druckverlust
in den Zylinderkammern führen. Der Betrieb mit höheren
als den für diese Vorrichtung vorgesehenen Drehzahlen
ist aus o.g. Gründen nicht zulässig.
Die max. Drehzahl und Betätigungskraft/-druck sind auf
dem Körper eingraviert und dürfen nicht überschritten
werden. Das heißt, die Höchstdrehzahl der vorgesehe-
nen Maschine darf nicht höher als die des Zylinders
sein und ist daher ggf. zu begrenzen.
Selbst eine einmalige Überschreitung von zulässigen
Werten kann zu Schäden führen und eine verdeckte
Gefahrenquelle darstellen, auch wenn diese zunächst
nicht erkennbar ist. In diesem Fall ist unverzüglich der
Hersteller zu informieren, damit dieser eine Überprü-
fung der Funktions- und Betriebssicherheit durchführen
kann. Nur so kann der weitere sichere Betrieb der
Spanneinrichtung gewährleistet werden.
2.3 Schmierung
Ein Trockenlauf des Verteilers ist nicht zulässig.
Wird der Spannzylinder in Rotation versetzt, ist sicher-
zustellen, dass zumindest ein geringer Mediumdruck
(min. 1 bar geölte Druckluft) an den Anschlüssen an-
steht.
Ansonsten ist mit Freßerscheinungen in den Verteiler-
spalten oder Lagern zu rechnen als auch mit erhöhtem
Verschleiß der Dichtungen. Dies kann zum Versagen
der Verdrehsicherung führen. Die Folge wäre ein mögli-
cher Abriß der unter Druck stehenden Verbindungslei-
tungen.
Die verwendete Druckluft muss gereinigt und mit einer
Wartungseinheit ca. alle 10 min. mit einem Tropfen
Spindelöl (z. B. TELLUS C10) angereichert sein.
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Gefahrenhinweise
2.4 Filterung des zugeführten Mediums
Die Druckluft muß gefiltert, entwässert und geölt (Filter-
feinheit 0,01 mm absolut; ca. alle 10 -- 12 min. ein
Tropfen Spindelöl, z.B. Tellus C10) sein.
Die Schlauchlänge zwischen Öler und Verteiler-
gehäuse sollte nicht mehr als 1 m betragen.
Die Folgen mangelhafter Filterung entsprechen den
unter 2.3 (Schmierung) dargestellten Ausführungen.
2.5 Verdrehsicherung am Verteilergehäuse
Das Verteilergehäuse muß grundsätzlich gegen Mitdre-
hen gesichert werden. Diese Verdrehsicherung ist an
einer der Anschlussleitungen anzubringen.
DEUBLIN-Drehverteiler
In der Regel werden die Gehäuse der DEUBLIN--
Drehverteiler ab Werk ohne gesonderte Verdrehsi-
cherung geliefert und nur über die Anschlußleitun-
gen gegen Verdrehen gesichert. Allerdings ist im-
mer die jeweilige, beiliegende Betriebsanleitung
der Fa. DEUBLIN verbindlich!
Hinweis:
In der Praxis hat sich ein gabelartiger Halter als
besonders geeignet erwiesen, der das zur Verdreh-
sicherung vorgesehene Element beidseitig mit ge-
ringem Spiel umfaßt und dabei gleichzeitig einen
axialen Schlitz aufweist, um Dehnungen und Tole-
ranzen auszugleichen. Dieser Halter wird in der
Regel am Spindelgehäuse befestigt.
2.6 Anschlußleitungen
Auf Verteilergehäuse/-welle sollen keine zusätzlichen
äußeren Kräfte, ausgenommen des Eigengewichts,
wirken. Ansonsten droht ein vorzeitiger Verschleiß in
den Lagern und im Verteilerspalt, entsprechend gelten
die unter 2.3 (Schmierung) dargestellten Folgen.
Alle Anschlußleitungen müssen deshalb biegsam sein
und sind daher als Schlauchverbindungen zu fertigen.
2.7 Befestigung und Austausch von Schrauben
Werden Schrauben ausgetauscht oder gelöst, kann
mangelhafter Ersatz oder Befestigung zu Gefährdun-
gen für Personen und Gegenständen führen. Deshalb
muß bei allen Befestigungsschrauben, wenn nicht aus-
drücklich anderweitig angegeben, grundsätzlich das
vom Hersteller der Schraube, empfohlene und der
Schraubengüte entsprechende Anzugsdrehmoment
angewendet werden.
Es gilt für die gängigen Größen M5 -- M24 der Güten
8.8, 10.9 und 12.9 nachfolgende Anzugsdrehmomen-
tentabelle.
Bei Ersatz der Originalschrauben ist im Zweifelsfall die
Schraubengüte 12.9 zu verwenden. Bei Befestigungs-
schrauben für Zylinderdeckel und vergleichbare Ele-
mente ist grundsätzlich die Güte 12.9 einzusetzen.
Alle Befestigungsschrauben, welche aufgrund ihres
Verwendungszweckes öfters gelöst und anschließend
wieder festgezogen werden müssen (z.B. wegen Um-
rüstarbeiten), sind im halbjährlichen Rhythmus im Ge-
windebereich und an der Kopfanlagefläche mit Gleitmit-
tel (Fettpaste) zu beschichten.
Durch äußere Einflüsse, wie z. B. Vibrationen, können
sich unter ungünstigen Umständen selbst fest angezo-
gene Schrauben lösen. Um dies zu verhindern, müs-
sen alle sicherheitsrelevanten Schrauben (Spannmittel-
befestigungsschrauben, Spannsatzbefestigungs-
schrauben u. ä.) in regelmäßigen Zeitabständen kon-
trolliert und ggf. nachgezogen werden.