Sicherheits- und Inbetriebnahmehinweise für um-
richtergespeiste Niederspannungs - Drehstrom-
motoren (gemäß Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG)
1 Gefahr
Elektrische Motoren haben gefährliche, spannungsführende
und rotierende Teile sowie möglicherweise heiße Oberflä-
chen. Alle Arbeiten zum Transport, Anschluß, zur Inbe-
triebnahme und regelmäßige Instandhaltung sind von qua-
lifiziertem, verantwortlichem Fachpersonal auszu-
führen (VDE 0105; IEC 364 beachten). Unsachgemäßes
Verhalten kann schwere Personen- und Sachschäden
verursachen. Die jeweils geltenden nationalen, örtli-
chen und anlagespezifischen Bestimmungen und
Erfordernisse sind zu berücksichtigen. Warn- und Hin-
weisschilder am Motor sind unbedingt zu beachten.
2 Bestimmungsgemäße Verwendung
Diese Motoren sind für industrielle oder gewerbliche Anlagen be-
stimmt. Sie entsprechen den harmonisierten Normen der Reihe EN60034
(VDE 0530). Der Einsatz im Ex-Bereich ist verboten, sofern nicht
ausdrücklich hierfür vorgesehen (Zusatzhinweise beachten). Wenn
im Sonderfall - bei Einsatz in nicht gewerblichen Anlagen - erhöhte
Anforderungen gestellt werden (z. B. Berührungsschutz gegen
Kinderfinger), sind diese Bedingungen bei der Aufstellung anlagenseitig
zu gewährleisten.
Die Motoren sind für Umgebungstemperaturen von -15°C bis +40°C
sowie Aufstellungshöhen ≤ ≤ ≤ ≤ ≤ 1000 m über NN bemessen. Abweichen-
de Angaben auf dem Leistungsschild unbedingt beachten.Die
Bedingungen am Einsatzort müssen allen Leistungsschildangaben
entsprechen.
Niederspannungsmotoren sind Komponenten zum Einbau in
Maschinen im Sinne der Maschinenrichtlinie 89/392/EWG. Die
Inbetriebnahme ist solange untersagt, bis die Konformität des
Endproduktes mit dieser Richtlinie festgestellt ist (u. a. EN 60204-1
beachten).
Anlagen und Maschinen mit umrichtergespeisten Niederspannungs-
Drehstrommotoren müssen den Schutzanforderungen der EMV-
Richtlinie 89/336/EWG genügen. Die Durchführung der sachgerech-
ten Installation liegt in der Verantwortung des Anlageerrichters. Die
Signal- und Leistungsleitungen sind geschirmt auszuführen.
EMV-Hinweise des Umrichterherstellers sind zu beachten!
3 Transport, Einlagerung
Nach der Auslieferung festgestellte Beschädigungen dem Trans-
portunternehmen sofort mitteilen; die Inbetriebnahme ist ggf. aus-
zuschließen. Zum Transport nur die dafür vorgesehenen Öffnun-
gen, Hebeösen, usw. benutzen. Eingeschraubte Transportösen fest
anziehen. Keine zusätzlichen Lasten anbringen,Tragfähigkeit der
Hebeeinrichtungen beachten.
Vorhandene Transportsicherungen vor Inbetriebnahme entfer-
nen und aufbewahren. Werden Motoren eingelagert, auf eine
trockene, staubfreie und schwingungsarme (v
Umgebung achten (Lagerstillstandsschäden).
Vor Inbetriebnahme Isolationswiderstand messen. Bei Werten ≤ ≤ ≤ ≤ ≤
1kΩ je Volt Bemessungsspannung Wicklung trocknen.
4 Aufstellung
Auf gleichmäßige Auflage, gute Fuß- bzw. Flanschbefestigung und
genaue Ausrichtung bei direkter Kupplung achten (Verspannungen
vermeiden). Läufer von Hand drehen, auf ungewöhnliche Schleif-
geräusche achten.
Abtriebselemente (Riemenscheibe, Kupplung ...) nur mit geeigneten
Vorrichtungen auf- bzw. abziehen (ggf. thermisches Fügen, z. B.
Erwärmen) und mit einem Berührungsschutz abdecken. Unzulässige
Beanspruchungen (z. B. Riemenspannung) vermeiden (Katalog,
Techn. Liste).
Der Wuchtzustand ist auf dem Wellenspiegel oder Leistungsschild
angegeben (H = Halb-, F = Vollkeilwuchtung). Bei Montage des
Abtriebselementes auf Wuchtzustand achten (ISO 1940)!
Ausgabe / Edition 05.98
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Bei Halbkeilwuchtung ggf. den überstehenden sichtbaren Paß-
federanteil abarbeiten. Die Konvektion bei selbstgekühlten Motoren
und die Belüftung bei belüfteten Motoren nicht behindern.
5 Elektrischer Anschluß
Alle Arbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal am
stillstehenden Motor im freigeschalteten und gegen Wieder-
einschalten gesicherten Zustand vorgenommen werden. Dies gilt
auch für Hilfsstromkreise (z.B. Stillstandsheizung, Bremse, Geber).
Spannungsfreiheit prüfen!
VORSICHT: Die Motoren müssen an den zugehörigen Umrichtern
betrieben werden. Ein Anschluß an das Drehstromnetz ist nicht
erlaubt und kann zur Zerstörung des Motors führen!
Leistungsschildangaben sowie das Schaltbild im Klemmenkasten
oder in der Betriebsanleitung beachten.
Kompatibilität von Geber- und Sensoriksignalen mit den Auswerteein-
richtungen überprüfen.
Geber und Sensoren enthalten meist
gefährdete Bauteile (EGB); ggf. EGB-Schutzmaßnahmen
beachten!
Demontage, Montage und Justage von Gebern nur nach den entspre-
chenden Anweisungen durchführen.
Der Anschluß muß so erfolgen,daß eine dauerhaft sichere elektri-
sche Verbindung aufrecht erhalten wird (keine abstehenden Draht-
enden); zugeordnete Kabelschuhe bzw. Aderendhülsen verwen-
den. Sichere Schutzleiterverbindung herstellen.
Tabelle: Anziehdrehmomente für Klemmenplatten-Anschlüsse
Bei Klemmenkastenanschluß auf Mindestluftstrecken von 5,5
mm bei nicht isolierten unter Spannung stehenden Teilen achten!
Im Klemmenkasten bzw. Stecker dürfen sich keine Fremdkörper,
Schmutz oder Feuchtigkeit befinden. Nicht benötigte Kabeleinführungs-
öffnungen und den Klemmenkasten selbst staub- und wasserdicht
verschließen.
Für Anschluß und Installation von Zubehör (z.B. Tachogeneratoren,
Impulsgeber, Bremsen, Temperatursensoren, Luftstromwächter ...)
unbedingt die entsprechenden Informationen beachten, ggf.
Anfrage beim Motorhersteller. Liegt für beschädigtes Zubehör keine
Reparaturanweisung vor, so muß die Reparatur in einer SIEMENS-
Fachwerkstatt erfolgen.
Bei Motoren mit Bremse vor der Inbetriebnahme die einwandfreie
Funktion der Bremse prüfen.
6 Betrieb
Für den Probebetrieb ohne Abtriebselemente Paßfeder sichern.
Drehrichtung im ungekuppelten Zustand kontrollieren (Abschnitt
≤ ≤ ≤ ≤ ≤ 0,2 mm/s)
5 beachten).
eff
Schwingstärken v
unbedenklich (genauere Angaben siehe Betriebsanleitung).
Bei Veränderungen gegenüber dem Normalbetrieb (z.B. erhöhte
Temperaturen, Geräusche, Schwingungen) ist im Zweifels-
fall der Motor abzuschalten. Ursache ermitteln, eventuell Rückspra-
che mit dem Hersteller. Schutzeinrichtungen auch im Probebetrieb
nicht außer Funktion setzen.
Bei starkem Schmutzanfall Luftwege regelmäßig reinigen.
Lager- bzw. Fettwechsel nach Herstellerangaben, spätestens je-
doch nach 3 Jahren.
7 Weitere Informationen
Weitere Einzelheiten enthalten unsere Instandhaltungsanleitungen
(deutsch/english). Sie werden Ihnen auf Wunsch unter Angabe des
Typs und der Motor-Nummer zugeschickt.
Diese Sicherheits- und Inbetriebnahmehinweise sind aufzu-
bewahren!
Bestell - Nr. / Order No.: 610.43 424.21.a
DEUTSCH / ENGLISH / FRANÇAIS / ESPAÑOL / ITALIANO / SVENSKA
Typ:
Gewinde- ∅ ∅ ∅ ∅ ∅
M4
M5
Anziehdreh-
0,8...1,2
1,8...2,5
moment
[Nm]
≤ 3,5 mm/s sind im gekuppelten Betrieb meist
eff
1FT, 1FV2, 1FK,
1PH, 1PA, 1PV
elektrostatisch
M8
M10
M6
2,7...4
5,5...8
9...13
1