Seil durchschnitten werden, insbesondere, wenn
das Seil unter Spannung steht. Halten Sie das
Seil sauber. Lassen Sie Seile niemals den Boden
berühren, treten Sie nicht auf Seile und ziehen
Sie sie nicht. Bei langen Abseilvorgängen, bei
denen das lose Ende des Seils hängt und nicht
gestützt wird, wirkt das lose Ende des Seils
wie eine Bremse und kann den Abseilvorgang
verlangsamen oder stoppen. Dies kann bei allen
Abseilsystemen passieren. Um diesen Effekt zu
mindern, müssen Sie eventuell das freie Seilende
anheben, um den Abseilvorgang zu starten oder
aufrechtzuerhalten.
Bei allen Seilen tritt der sogenannte
"Mantelrutsch" auf. Ein zu geringer Mantelrutsch
macht das Seil extrem steif und unbrauchbar.
Bei zu viel Mantelrutsch kann der Mantel
sich verwerfen und sich in dem kontrollierten
Abseilsystem verklemmen.
Mantelrutsch tritt auf, wenn das Seil plötzlich in
dem kontrollierten Abseilsystem gestoppt wird.
Sie können Verklemmungen durch Mantelrutsch
vermeiden, indem sie den Abseilvorgang nicht
mit dem Drehregler, sondern mit der manuellen
Nachführbremse stoppen und steuern. Drehen
Sie nach dem Halt den Drehregler in die „Stop"-
Position, (um die vertikale Position beizubehalten)
um den Abseilvorgang zu unterbrechen und die
Hände frei zu haben. Um den Abseilvorgang
nach einem Halt fortzusetzen, aktivieren Sie
die manuelle Nachführbremse, bevor Sie den
Drehregler in die "Go"-Position stellen. Je öfter
das Seil benutzt wird, desto härter und schwerer
zu handhaben wird es. Dies liegt daran, dass die
Faserdrehung und der Flechtwinkel eines Seils,
die dazu dienen, die Handhabung zu erleichtern,
schrittweise bei jeder Verwendung des Seils
begradigt werden. Steife Seile beeinträchtigen
die Leistung von kontrollierten Abseilsystemen
der DEUS-7300-Serie, da sich das Seil
schwerer durch das System ziehen lässt und
der Abseilvorgang verlangsamt wird. Steife und
schwer zu handhabende Seile müssen ersetzt
werden.
Seile unterliegen bei Verwendung in einem
kontrollierten Abseilsystem der DEUS-7300-Serie
Verschleiß. Die Oberflächenfasern des Mantels
(auf der Außenseite des Mantels) nutzen sich
ab und einzelne Oberflächenfasern im Mantel
schmelzen und erhärten sich bei hoher Belastung
und hohen Temperaturen.
Wenn ein Seil verschlissen aussieht oder sich
stark verschlissen anfühlt, muss es ersetzt
werden. Knoten in Seilen, Gurten oder Schlingen
können die Festigkeit erheblich reduzieren und
vorzeitigen Verschleiß verursachen. Alle Arten
von Abschlüssen an einem Seil wie etwa Knoten,
Bandösen, Beschläge oder Spleißösen reduzieren
die Festigkeit. Die Reduzierung der Festigkeit
durch Endabschlüsse entsteht im Allgemeinen
durch die Kompression im Seil und dessen
Biegeradius. Hierbei wird die Festigkeit häufig um
50 % reduziert.
Seile, Bandschlingen, Verbindungsmittel,
Stoßdämpfer und Gurtzeuge sind
verschleißanfällig. Der häufige Kontakt mit
schmutzigen, reibenden und scharfen Oberflächen
– insbesondere an den Verbindungspunkten zu
Ankern und anderen Beschlägen – beschleunigt
den Verschleiß.
Nässe, Kälte, Frost und Hitze
Ein nasses oder gefrorenes Seil erzeugt im
Allgemeinen mehr Reibung als ein trockenes
Seil. Aus diesem Grund reduziert ein nasses
oder gefrorenes Seil die Abseilgeschwindigkeit im
Vergleich zu einem trockenen Seil üblicherweise
erheblich. Auch wenn kontrollierte Abseilsysteme
der DEUS-7300-Serie für den sicheren Betrieb
bei Nässe, Kälte, Frost oder Hitze ausgelegt sind,
kann die Leistung unter diesen Bedingungen von
der Leistung bei Schulungen oder unter trockenen
Bedingungen abweichen. Aus diesem Grund
empfehlen wir Benutzern, diese ungünstigen
Bedingungen gelegentlich in ihre normale
Schulungsroutine einzubinden.
Hitze und insbesondere die Lagerung des
Abseilsystems in direktem Sonnenlicht führen
dazu, dass Abseilvorgänge mit einem erhitzten
Abseilsystem gestartet werden. Eine erhöhte
Starttemperatur bedeutet, dass die während des
Abseilens erzeugte Wärme zu einer schnelleren
Erhitzung des Abseilsystems führt.
Beachten Sie hierzu den folgenden Abschnitt über
"Hitze".
Hitze. Hitze ist eine natürliche Konsequenz eines
kontrollierten Abseilvorgangs. Die in einem Körper
in einer Höhenposition gespeicherte potenzielle
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