Das Segeln
Segeln mit Modellyachten ist nicht schwer, wenn man die Zusammenhänge zwischen Windrichtung,
Bootsrichtung und entsprechender Segeleinstellung kennt. Machen Sie sich mit der Segeltheorie vertraut (z.B.
durch Fachliteratur), bevor Sie das Modell das erste Mal einsetzen. Wir können Ihnen mit den folgenden
Hinweisen nur eine kleine, grundsätzliche Hilfestellung geben.
Die verschiedenen Segelkurse (siehe Skizze/Fachausdrücke kursiv geschrieben)
Ein Segelboot kann niemals gegen den Wind
segeln (schwarzer Pfeil (W)). In dem Bereich
von 90° (dunkelgraue Fläche) werden die Segel
immer flattern (killen) und so keinen Vortrieb
leisten können. Erst wenn das Boot ca. 45° von
der Windrichtung abgefallen ist, wird es bei
dichtgeholten
Segeln
zu
fahren
beginnen
(Übergang dunkelgrau zu hellgrauer Fläche (2a)
bzw. (2b)). Diesen Kurs nennt man am Wind
Nur
auf
diesem
Kurs
und
mit
segeln.
dichtgeholten Segeln kann ein Segelboot durch
das sogenannte Kreuzen gegen den Wind
segeln. Es segelt dazu einen Zickzackkurs:
einige Zeit auf Backbordbug (Großsegel auf der
linken Bootseite (2a)) und dann nach einer
Wende (Boot wird mit dem Bug durch den Wind
gedreht, von Stellung (2a) über (1) auf (2b)),
einige Zeit auf Steuerbordbug (Großsegel auf
der rechten Bootsseite (2b)) usw.. Das effektive
schnelle Kreuzen mit einem Segelboot verlangt
viel Fingerspitzengefühl und Beobachtung und
gilt als eigentliche Kunst des Segeln.
Die anderen Kurse sind weniger anspruchsvoll.
Wenn der Wind von der Seite kommt, werden
die Segel gerade so weit geöffnet (gefiert), dass
sie
nicht
flattern,
etwa
30
bis
45° zur
Bootslängsachse. Diesen Kurs nennt man mit
halbem Wind segeln ((3a) halber Wind auf
Backbordbug/(3b)
halber
Wind
auf
Steuerbordbug).
Wenn das Boot noch weiter abfällt (Abfallen:
Boot mit dem Heck immer mehr in Windrichtung drehen(II)/Anluven: Boot mit dem Bug immer mehr in
Windrichtung drehen(I)) gelangt es auf den raumen Kurs, bei dem die Segel auf ca. 60° zur Bootsmitte gefiert
werden (4a/4b). Nur auf diesen beiden Kursen kann die max. Bootsgeschwindigkeit erreicht werden.
Segelt das Boot direkt vom Wind weg, spricht man vom vor dem Wind segeln. Hierbei sollen die Segel max.
gefiert werden (ca. 90° zur Bootslängsachse). Durch verschiedene Druckverhältnisse der Segel wird hier das
Vorsegel von alleine auf die dem Großsegel gegenüberliegende Seite drehen. Dieser Vorgang kann durch
kleine Ruder-/Kurskorrekturen bewusst hervorgerufen werden. Wenn der Wind zu stark wird bzw. ist, kann ein
Segelboot dabei sehr leicht mit dem Bug unter Wasser gedrückt werden.
Wenn das Boot von einem raumen Kurs segelnd durch Ruderlegen in die vor dem Wind Stellung gebracht wird
(abfallen) und dann durch weiteres Ruderlegen wieder auf einen raumen Kurs (ca. rechtwinklig zum alten
raumen Kurs) gesteuert wird, fährt das Boot eine Halse. Die Halse gilt als vollzogen, wenn der weit gefierte
Großbaum von einer Bootsseite auf die andere Bootsseite schwingt.
Steuerverhalten/Segelverhalten
Durch wechselnde Winddrücke wird ein leistungsorientiertes Segelboot nicht von alleine seinen Kurs
beibehalten, sondern z.B. bei einer Windböe von alleine mehr oder weniger stark anluven, d.h. in den Wind
drehen. Dies kann man nur verhindern, indem rechtzeitig die Segel leicht gefiert werden und dazu ggf. auch
leicht Gegenruder gegeben wird, bis die Böe vorbei ist. Wenn das Boot abfallen soll, so sind neben der dazu
nötigen Ruderbewegung auch gezielt simultan die Segel zu fieren. Bei stärkerem Wind fährt sonst das Boot
trotz entsprechender Ruderbewegung relativ stur einfach weiter geradeaus. Bei zu kräftigem Wind wird jedes
Segelboot unkontrollierbar in den Wind drehen. Die Segelfläche ist dann zu groß; wenn kein alternativ kleineres
Segel zur Verfügung steht, ist ein Segeln nicht mehr möglich.
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GRAUPNER GmbH & Co. KG D-73230 KIRCHHEIM/TECK GERMANY
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11/2006