Bedienungshandbuch
Chorum 10 Dlx – Chorum S10
Ein weiteres besonders wichtiges Intervall in der Geschichte der Stimmung ist die Große Terz. Verbindet
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man vier reine Quinten, erreicht man (3/2)
. Das Intervall der natürlichen großen Terz hat ein
Frequenzverhältnis von 5/4. Rundet man nun auf die vierte Dezimalstelle, hat die von pythagoreischen
Quinten erzeugte große Terz eine Frequenz von 1,2656, die natürliche hingegen 1,2500. Diesen
Überschuss nennt man syntonisches Komma. Verbindet man vier jeweils um ¼ des syntonischen
Kommas reduzierte Quinten, erhält man eine reine große Terz. Diese Quinten heißen mitteltönige
Quinten; sind eher abfallend, aber noch akzeptabel. Holt eine Stimmung nur ein syntonisches Komma ein,
um sich gut zu schließen, muss noch die Differenz zwischen pytyagoreischem und syntonischem Komma
kompensiert werden. Dieses Verhältnis nennt man Schisma. Auf dem syntonischen Komma basiert zum
Beispiel die Stimmung Kirnberger II, die das syntonische Komma in zwei Quinten einholt (D-A, A-E)
und das Schisma zwischen F#-C#. Verbindet man 3 natürliche großen Terzen (5:4), ergibt sich eine
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Frequenz von (5/4)
. Der Unterschied zur Oktave wird enharmonisches Komma genannt.
Holt eine Stimmung in ihrem Quintenzirkel mehr als das pythagoreische Komma ein, kompensiert in der
Regel eine einzige Quinte den gesamten Gap und kann nicht mehr genutzt werden. Diese Quinte wird
Wolfsquinte genannt.
7.4 DIE STIMMUNGEN DES CHORUM 10-ORGEL
Zusätzlich
zum
gleichschwebende
Temperierung,
Chorum 10 verfügen über die folgende Stimmungen.
MEANTONE
Ist der Prototyp aller auf um ¼ syntonisches Komma
verengte Quinten basierenden Stimmungen. Acht reine
Großterzen: Eb, Bb, F, C, G, D, A, E; die restlichen
vier Terzen sind nicht benutzbar: B, F#, C#, G#. Die
Quinten sind so charakteristisch, dass sie als mitteltönig
definiert werden. Kleiner als die reinen Quinten, sind sie
jedoch noch ausreichend konsonant. Lediglich die G#
füllt den gesamten von den anderen 11 gebildeten Gap,
und ist daher sehr breit und nicht benutzbar: dies ist die
Wolfsquinte.
Die Tonarten mit keiner oder wenigen Veränderungen
sind besonders angenehm. Die chromatische Skala ist
sehr charakteristisch. Verlegt man die Wolfsquinte auf
C#, kann man die Taste G# als Ab benutzen.
WERCKMEISTER III
Basiert auf vier um jeweils ¼ pythagoreisches Komma
verengten Quinten. Alle anderen Quinten sind rein. Es
gibt drei pythagoreische große Terzen: auf C#, F#, G#.
Mit dem Ansteigen der Veränderungen in der
Tonartvorzeichnung steigt die harmonische Spannung.
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