Die Verwirrung um die verschiedenen Timecode-For-
mate geht teilweise darauf zurück, dass sowohl für den
Timecode-Standard als auch für die tatsächliche Frame-
rate die Einheit »fps« (frames per second) verwendet wird.
In Bezug auf den Timecode-Standard wird damit angege-
ben, wie viele Timecode-Frames gezählt werden, bevor
sich der Sekundenzähler um eins erhöht. In Bezug auf die
Framerate gibt der Wert jedoch an, wie viele Frames in ei-
ner Sekunde Echtzeit wiedergegeben werden. NTSC-
Timecode (SMPTE) hat z.B. eine Frame-Anzahl von
30fps. NTSC-Video wird jedoch mit einer Geschwindig-
keit von 29,97fps wiedergegeben. Bei dem als SMPTE
bezeichneten NTSC-Timecode handelt es sich also um
einen 30-fps-Standard, der in Echtzeit mit einer Ge-
schwindigkeit von 29,97fps läuft.
Clock-Quellen (Geschwindigkeitsreferenzen)
Der nächste wichtige Faktor beim Synchronisieren (nach
der Positionsermittlung) ist die Wiedergabegeschwindig-
keit. Wenn zwei Geräte die Wiedergabe an derselben Po-
sition starten, müssen sie mit derselben Geschwindigkeit
laufen, um synchron zu bleiben. Bei digitalem Audiomate-
rial wird die Geschwindigkeit durch die Audio-Clock-Rate
bestimmt. Bei Video wird die Geschwindigkeit durch das
Video-Taktsignal vorgegeben.
Um eine genaue Synchronisation zu gewährleisten, muss
eine Master-Geschwindigkeitsreferenz verwendet wer-
den, der alle Geräte im System folgen. Als Clock-Genera-
tor und -Verteiler kann die SyncStation ein Master-Clock-
Signal empfangen und ausgehende Clock-Signale für
mehrere Audiogeräte generieren.
Interner Generator
Die SyncStation kann ihren internen quartzbasierten Clock-
Generator als Master-Clock-Quelle für das gesamte Sys-
tem verwenden. Dieser Generator kann zusätzlich eine ex-
terne Quelle als Geschwindigkeitsreferenz einsetzen.
Video-Blackburst und Tri-Level Sync
Bei der Arbeit mit externen Videogeräten muss die Video-
Framerate als Geschwindigkeitsreferenz verwendet wer-
den können. Mit einem Video-Blackburst-Generator wird
die Geschwindigkeit aller Videogeräte gesteuert, z.B. von
Videorekordern, Video-Workstations und professionellen
Videokarten. Dasselbe Blackburst-Signal kann zudem als
Referenz für den Clock-Generator der SyncStation einge-
setzt werden.
Das Blackburst-Signal kann über den BNC-Anschluss
»Video Sync« von der SyncStation empfangen werden,
um die Audio-Samplerate mit der Video-Framerate zu syn-
chronisieren. Die SyncStation unterstützt zwei Arten von
Video-Taktsignalen: Standard-Videoformate (SD PAL
oder SD NTSC) arbeiten mit herkömmlichen Bi-Level-Si-
gnalen (d.h. Blackburst) mit Framerates bis zu 30fps. Für
HD Video werden Tri-Level-Taktsignale für Framerates bis
zu 60fps benötigt. Die SyncStation unterstützt Bi-Level-
und Tri-Level-Signale, damit die Kompatibilität mit allen
derzeit gängigen HD-Formaten gewährleistet ist.
Die Framerate des eingehenden Videosignals muss
!
mit der Framerate des Nuendo-Projekts überein-
stimmen.
Die SyncStation verfügt über eine Durchschleiffunk-
tion (»Thru«) für das Video-Taktsignal, mit der Sie mehrere
Videogeräte in Serie über ein Video-Taktsignal synchroni-
sieren können.
Word-Clock
Die SyncStation kann die interne Clock an einem Signal
ausrichten, das auf dem BNC-Anschluss »W/C IN« ein-
geht. Alle Standard-Samplerates von 32kHz bis 192kHz
werden unterstützt.
Der Word-Clock-Eingang nutzt ein Multiplikationssystem,
um die verschiedenen Samplerates zu erzielen. Die interne
System-Clock arbeitet mit drei Basiswerten: 32kHz,
44,1kHz und 48kHz. Mit Hilfe der Multiplikatoren 1x, 2x,
4x und 256x werden alle anderen Standard-Samplerates
daraus abgeleitet.
Wenn Sie z.B. mit einem Word-Clock-Eingangssignal von
96kHz arbeiten, setzen Sie die System-Clock auf 48kHz
und wählen den Multiplikator 2x (2 x 48 = 96).
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Einleitung