7.0 KLASSIFIZIERUNG DER RÄDER UND REIFEN
7.1 Standardräder
Unter Standardrad versteht sich ein Fahrzeugrad mit Stahl- oder Leichtmetallfelge, zentraler Öffnung, Felgenbett
in der Nähe der Außenseite der Felge und Reifen des herkömmlichen Typs (nicht RUN-FLAT oder Niederquer-
schnitt).
7.2 Räder mit Niederquerschnittsreifen (UHP)
Niederquerschnittsreifen (UHP) sind Reifen mit Höhe (H)/Breite (C)-Verhältnissen unter 0,5 (z.B. steht 45 für ein
H/C-Verhältnis von 0,45).
Niederquerschnittsreifen (UHP) müssen ferner einen Höchstgeschwindigkeitsindex gleich V und/oder höher au-
fweisen.
Höchstgeschwindigkeitsindex
Q= bis 160 km/h
R= bis 170 km/h
S= bis 180 km/h
T= bis 190 km/h
7.3 Räder mit RUN FLAT Reifen
RUNFLAT-Reifen sind Reifen mit Notlaufeigenschaften, d.h. Reifen, die auch bei fehlendem Druck über eine
gewisse Kilometerzahl bei einer gewissen Geschwindigkeit weiter verwendet werden können. Diese Werte sind
von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Gegenwärtig werden auf dem Markt 2 verschiedene Typen RUNFLAT-Reifen angeboten:
- Reifen mit VERSTÄRKTER SEITENWAND (selbsttragend), bei denen die Reifenschulter dank einem anderen
Gemisch und einer verstärkten Struktur in der Lage ist, das Gewicht des Fahrzeugs zu tragen, auch wenn der
Reifendruck gleich Null ist.
- Reifen mit INNEREM STÜTZRING, bei denen ein in der Felge angebrachter Ring die Seitenwand bei Druckab-
fall abstützt. Der Innenring kann aus Kunststoff (Pax-System) oder Metall (Support-Ring) bestehen.
Alle nicht den oben genannten Kategorien angehörende Reifen sind als Standard-Reifen anzusehen.
Die Reifenmontiermaschine erlaubt das Bearbeiten aller Standardräder, UHP-Niederquerschnittsräder und Run-
flat-Räder mit verstärkten Seitenwänden.
Für Runflat-Räder mit innerem Stützring (Pax System oder Support-Ring) ist Sonderwerkzeug erforderlich, das
gemäß den spezifischen Anweisungen der Reifenhersteller zu verwenden ist.
Das an der Reifenmontiermaschine beim Aufziehen und Abziehen der Reifen anzuwendende Verfahren ist sowo-
hl für Standardräder als UHP-Niederquerschnittsräder und Runflat-Räder mit selbsttragender verstärkter Seiten-
wand gleich.
ANMERKUNG: Es wird empfohlen, bei Standardrädern zum Abdrücken den Schaufelabdrücker zu verwenden,
wenn die Arbeitsgänge beschleunigt werden sollen, während für Räder mit Niederquerschnittsreifen und selbstra-
genden Runflat-Reifen unbedingt der Scheibenabdrücker vorzuziehen ist.
ACHTUNG:
Alle Anleitungen sind strikt zu befolgen, um irreparable Beschädigungen des Reifens, die zu einer
Beeinträchtigung der Sicherheit des Fahrzeugs führen, zu vermeiden.
8.0 WDK-NORMEN
WDK ist ein deutsches Zertifizierungsinstitut, das den Betrieb der Reifenmontiermaschinen und deren Eignung
zur Bearbeitung von RUNFLAT- und UHP-Rädern ohne eine potentiell gefährliche Beschädigung der Reifen
beurteilt hat.
Zum korrekten Auf- und Abziehen unter Berücksichtigung der WDK-Vorschriften ist Folgendes unentbehrlich:
1. Kenntnis der Richtlinien – Die Richtlinien sind in den von WDK zusammengestellten Unterlagen enthaltene
Anleitungen und gelten für Reifenmontiermaschinen aller Marken. Sie enthalten theoretische Informationen und
Anleitungen zum Vermeiden einer Beschädigung des Reifens, der Felge und des eventuellen Drucksensors.
2. Qualifizierter Bediener – Die angebotenen Schulungskurse machen die Bediener mit allen Richtlinien und
Anleitungen des WDK vertraut. Es besteht ferner die Möglichkeit, den spezifischen Kurs zum Erlangen des WDK-
Zertifikats zu besuchen, wenn ein solches benötigt wird.
U= bis 200 km/h
H= bis 210 km/h
V= bis 240 km/h
W= bis 270 km/h
ZR= > 240 km/h
ZR(Y)= > 300 km/h
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