GRAUPNER racing Micro Magic HoTT Mode D'emploi page 21

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INNOVATION & TECHNOLOGIE
Was tun bei weniger oder mehr Wind?
Das Fahrverhalten eines Segelbootes hängt stark von dem Zusammenspiel von Segeldruckpunkt
und Lateraldruckpunkt ab. Beide verändern ihre Lage bei unterschiedlichen Windbedingungen und
so kann eine Einstellung immer nur für einen bestimmten Bereich passen.
Den Lateraldruckpunkt an Ihrer RTR Micro Magic können Sie praktisch nicht verändern. Sie kön-
nen zwar den Akku an verschiedenen Stellen platzieren, tun dies aber in erster Linie, um bei star-
kem Wind ein Eintauchen des Bugs zu verhindern. Wir konzentrieren uns also auf das Rigg.
Bei sehr schwachem Wind, geht die Krängung (Seitenneigung) ihrer Micro Magic gegen Null, das
Boot wird zunehmend leegieriger, d.h. der Bug dreht sich auf einem Am-Wind-Kurs vom Wind
weg. Wenn dann etwas später wieder ein leichter Windhauch kommt, steht ihr Boot mit dichtgehol-
ten Segeln auf Halbwindkurs und bewegt sich deshalb kaum.
Sie können dies verhindern, indem Sie versuchen durch Gegenruder den Bug immer etwas am
Wind zu halten, um den nächsten Windhauch im richtigen Winkel zu bekommen. Im Kapitel Segel-
trimm ist beschrieben, wie Sie den Druck in den Segeln etwas mehr nach achtern verlagern kön-
nen, was gegen die Leegierigkeit arbeitet. Sie können z.B. das Großsegel mit dem Klemmschie-
ber im Cockpit etwas dichter nehmen oder es mit etwas weniger Twist fahren. Sie können auch die
Fock etwas weiter öffnen oder sie mit etwas mehr Twist fahren. Mehr Profiltiefe als die 17/20 mm
des Grundtrimms sollten Sie eher nicht einstellen. Bei sehr, sehr schwachem Wind wird sich die
Leegierigkeit allerdings nicht komplett wegtrimmen lassen.
Falls die Fock bei raumen Kursen und leichtem Wind nicht in der geöffneten Position bleibt, son-
dern pendelt, reduzieren Sie etwas die Spannung des Vorstages (und ggf. des Vorlieks).
Bei stärkerem Wind (ausgehend von der Grundeinstellung) wird Ihre Micro Magic zunehmend
luvgieriger, der Bug will sich in den Wind drehen, weil der Segeldruckpunkt nach achtern wandert.
Wenn Sie auf einem Halb- oder Am-Wind-Kurs von einer Böe überrascht werden, öffnen Sie leicht
die Segel und geben Sie ein wenig Gegenruder. Mit etwas Übung bekommen Sie das richtige
Gefühl dafür in beide Daumen. Das Öffnen der Segel ist dabei wichtiger als das bloße Legen des
Ruders.
Mit einer Veränderung des Grundtrimms können Sie die Verlagerung des Segeldruckpunktes
reduzieren bzw. kompensieren. Halten Sie zunächst das Boot mit dichtgeholten Segeln schräg
in den Wind und beobachten Sie das Vorsegel (niemals im rechten Winkel gegen starken Wind
halten!). Wenn der Twist bei einfallendem Wind stark zunimmt, d.h. der Fockbaum deutlich ange-
hoben wird, dann sollten Sie die Spannung des Vorstags erhöhen. Auch das ist eine Gefühlssa-
che. Eventuell spannen Sie das Vorstag in zwei Schritten und dazwischen einmal das Achterstag.
Vergessen Sie nicht, durch anschließendes Anziehen der Dirk wieder Twist ins Segel zu bringen.
Wie schon erwähnt, müssen Sie nach einer Veränderung der Riggspannung auch den gesamten
restlichen Trimm des Riggs überprüfen bzw. nachjustieren.
Reduzieren Sie die Profiltiefe an Fock und Groß auf z.B. 12/15mm. Vor allem bei gleichzeitig zu-
nehmendem Wellengang vergrößern Sie den Twist an Fock/Groß auf z.B. 30/40 oder sogar 35/45
mm.
Wenn der Wind noch mehr zulegt, wird das Boot nicht mehr wenden wollen, der Bug geht nicht
mehr durch den Wind. Ein etwas größerer Öffnungswinkel der Fock und wenden mit Anlauf (etwas
offener und mit mehr Speed anfahren, Ruder legen und dicht nehmen) kann dabei etwas weiter
helfen. Bei diesen Windverhältnissen fahren Sie auch auf Am-Wind-Kurs nicht mehr mit ganz dicht
geholten Segeln sondern deutlich offener. Damit verhindern sie ein übermäßiges seitliches Weg-
driften mit wenig Fahrt nach vorne.
Auf raumen oder Vorwind-Kursen wird das Boot beginnen, mit dem Bug einzutauchen. Sie sollten
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