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Die Hirnkammern werden leergesaugt und es kann
zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. In
der Abb. 6b ist der Sogeffekt durch das Leerlaufen
des Hirnkammerbehälters symbolisiert.
x = Ventilöffnungsdruck
1 Hirnkammerbehälter
2 Hirnkammer
3 Ventil
4 Ableitungsschlauch
5 Bauchhöhle
6 Bauchhöhlenbehälter
x
a)
1
2 3
4
5
x
b)
Abb. 6: Hirnwasserableitung mit einem konventionellen
Ventil a) liegend b) stehend
Um diesen unerwünschten Sogeffekt effektiv
entgegenzuwirken ist es wichtig, ein Ventil zu im-
plantieren, dass für die stehende Position den Öff-
nungsdruck steigert (entsprechend dem Abstand
zwischen Gehirn und Bauchhöhle). Nur so kann
das Leersaugen der Hirnkammern in der stehende
Position verhindert und ein gesunder Hirndruck er-
reicht werden (Abb. 7b). Das proSA ist ein solches
Ventil.
8
x
a)
x
6
b)
Abb. 7: Hirnwasserableitung mit dem proSA
a) liegend b) stehend
VENTILMECHANISMUS
Das proSA ist ein lageabhängig arbeitendes Hy-
drocephalusventil, d.h je aufrechter der Ober-
körper des Patienten ist, desto größer ist der
Öffnungsdruck (Abb. 7). Zusätzlich kann dieser
Öffnungsdruck nach der Implantation durch eine
schmerzfreie Verstellung durch die Haut verändert
und angepasst werden, ohne dass eine erneute
Operation notwendig ist.
Das proSA wird ausschließlich aus hochwertigen
Materialien gefertigt, die für die Anwendung als
Implantatwerkstoffe erprobt und normiert sind,
Hauptbestandteil ist Titan. Durch das stabile Ge-
häuse werden Einflüsse auf die Ventilfunktion (z.
B. Druck von außen) auf ein vernachlässigbares
Minimum reduziert. Somit sind eine hohe Funkti-
onssicherheit und damit eine lange Lebensdauer
garantiert.
Das proSA besteht aus einer verstellbaren Gravita-
tionseinheit wahlweise mit einer Differenzdruckein-
heit oder einer verstellbaren Differenzdruckeinheit
(Abb.8). In einigen Fällen ist es möglich, dass nur
die Gravitationseinheit implantiert wird.
2,8 mm
a)
14,7 mm
18 mm
18 mm
18 mm
b)
Abb.8: proSA: verstellbare Gravitationseinheit mit
(a) Differenzdruckeinheit oder mit
(b) verstellbarer Differenzdruckeinheit
Abb. 10: Funktionszeichnung des proSA
(siehe Umschlagseite)
1 Titangehäuse
2 Rotor
3 Stabfeder
4 Gewicht
5 Saphirkugel
Warnhinweis: Das Ventilsystem kann ein pump-
bares Reservoir enthalten. Da häufiges Pum-
pen zu einer übermäßigen Wasserableitung
und damit zu sehr ungünstigen Druckverhält-
nissen führen kann, sollte dieser Vorgang dem
Arzt vorbehalten bleiben.
PATIENTENPASS
Jedem Ventil liegt ein Patientenpass bei. Dieser
wird vom behandelnden Arzt ausgefüllt und enthält
dann wichtige Informationen für die Nachuntersu-
chungen.
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