TIPP!
Einige Sucherfernrohre besitzen keine integrierte
i
optische Bildumkehrung. Das heißt, dass das Bild
im Sucherfernrohr auf dem Kopf steht. Dies ist
jedoch kein Fehler!
8.2 Ausrichten Typ II + III (LED-Sucher)
Der LED-Sucher muss vor dem Einsatz justiert werden. Das
heißt, der LED-Sucher und der Teleskop-Tubus müssen parallel
ausgerichtet werden.
Stecken Sie das Okular mit der größten Brennweite in den
Zenitspiegel (Fig. 13a, nur bei Linsenteleskopen) bzw. direkt
in den Okularstutzen (Fig. 13b, nur bei Spiegelteleskopen).
Visieren Sie mit dem Teleskop ein markantes Objekt in ca. 300
Entfernung (z.B. Hausgiebel, Kirchturmspitze, usw.) an, bis es
mittig im Sichtbereich erscheint (Abb. 15, A).
Schalten Sie nun zunächst den LED-Sucher (Fig,1, 2) am Ein/
Aus-Schalter (Fig. 1b, Z) ein. Wählen Sie Stufe „2" für den
Betrieb bei Tag oder Stufe „1" für Nachtbetrieb.
Blicken Sie durch den LED-Sucher und richten Sie diesen durch
Drehen der horizontalen (Fig. 1b, X) und vertikalen (Fig. 1b, Y)
Justierschrauben so ein, dass Sie den roten Punkt in der Mitte
des Bildes sehen (Abb. 15, C). LED-Sucher und Teleskop sind
nun aufeinander abgestimmt.
Wichtig: Das Bild im Teleskop steht auf dem Kopf, sofern Sie
keine entsprechenden Zubehörteile zur Bildumkehrung
(z.B. Zenit-Prisma) benutzen.
9. Schutzkappen
Um das Innere Ihres Teleskopes vor Staub und Schmutz zu
bewahren, ist die Tubusöffnung durch eine Staub schutzkappe
(Abb. 11, X) geschützt. Ebenso befindet sich eine Staubschutz-
kappe auf dem Okularstutzen (Abb. 1, 6).
Nehmen Sie zur Beobachtung die Kappen von den Öffnungen.
10. Biegsame Wellen
Um die exakte Feineinstellung der Deklinations- und
Rektazensionsachse zu erleichtern, werden die biegsamen
Wellen an die dafür vorgesehenen Halterungen der beiden
Achsen gesetzt. (Abb. 14, X)
Die lange biegsame Welle (Abb. 1, 14) wird parallel zum
Teleskoptubus montiert. Die Befestigung erfolgt mit einer
Klemmschraube an der vorgesehenen Einkerbung der Achse.
Die kurze biegsame Welle (Abb. 1, 15) wird seitlich montiert. Die
Befestigung erfolgt mit einer Klemmschraube an der vorgese-
henen Einkerbung der Achse.
Ihr Teleskop ist nun einsatzbereit.
TEIL II – Die Handhabung
1. Montierung
Die nachfolgenden Informationen sind äußerst wichtig für die
Positionier- und Nachführgenauigkeit Ihres Teleskops während
einer Beobachtungsnacht.
Ihr Teleskop hat eine so genannte „parallaktische Montierung"
(auch äquatoriale Montierung). Diese zeichnet sich durch zwei
senkrecht zueinander drehbare Achsen aus (Abb. 16, a+b)
Die so genannte Rektazensionsachse (auch RA-oder
Stundenachse) (Abb. 16, b) muss dabei parallel zur Polachse der
Erde (Abb. 26, c) ausgerichtet sein. Die korrekte Einstellung der
Polhöhe erfahren Sie unter Teil II – 4. (Handhabung – Einstellung).
Mit Hilfe der Deklinationsachse (auch DEC- oder
Elevationsachse) (Abb. 16, a) stellen Sie die Höhe eines
Himmelsobjekts in Bezug auf den Himmelsäquator (Abb. 26,
d) ein. Hierzu entnehmen Sie die Deklinationskoordinate eines
Himmelsobjekts aus einer Sternkarte oder entdecken die Objekte
selbst.
Mit der manuellen Betätigung der Rektazensionsachse über
die biegsame Welle (Abb. 1, 15) gleichen Sie fortwährend die
Erddrehung in entgegengesetzter Richtung aus. So bleibt Ihr
ausgewähltes (= positioniertes) Objekt stets im Gesichtsfeld des
Okulars.
Da die Rektazensionsachse so ständig kontrolliert über die
biegsamen Wellen bewegt werden muss, wäre auch eine elek-
trische Nachführung sinnvoll (Vorrichtung vorhanden – sh. Teile:
Montierung).
2. Aufstellung
Ein dunkler Standort ist für viele Beob achtungen sehr wichtig,
da störende Lichter (Lampen, Laternen) die Detailschärfe des
Teleskop-Bildes erheblich beeinträchtigen können.
Wenn Sie von einem hellen Raum nachts ins Freie gehen müssen
sich Ihre Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen. Nach ca. 20
Minuten können Sie dann mit der Astro-Beobachtung beginnen.
Beobachten Sie nicht aus geschlossenen Räumen und stellen
Sie Ihr Tele skop mit dem Zubehör ca. 30 Min. vor Beginn der
Beobachtung an seinen Standort, um einen Temperatur ausgleich
im Tubus zu gewährleisten.
Desweiteren sollten Sie darauf achten, dass dieses Teleskop auf
einem ebenerdigen, stabilen Untergrund steht.
3. Balance:
Ihr Teleskop muss vor der Beobachtung ausbalanciert werden.
Das heißt, die Deklinationsachse und die Rektazensionsachse
werden für einen leichtgängigen und exakten Betrieb eingestellt.
Die Rektazensionsachse wird ausbalanciert, indem Sie die Fix-
ierschraube (Abb. 16, I) lösen und die Gewichtsstange in eine
waagerechte Position kippen. Verschieben Sie nun das Konter-
gewicht (Abb. 16, H) auf der Stange, bis der Tubus und das
Gegen ge wicht in dieser waagerechten Position verbleiben.
Drehen Sie die Fixier schraube (Abb. 16, I) der Rektazensions-
achse wieder an. Die Deklinationsachse wird ausbalanciert,
indem Sie die Fixierschraube (Abb. 16, D) der Deklinationsachse
lösen. Danach lösen Sie die Schrauben der Tubushalterung (Abb.
16, A) und verschieben den Tubus so, bis auch er in einer waa-
gerechten Position verbleibt. Vergessen Sie nicht, die Schrauben
der Tubushalterung und die Fixierschraube der Deklinations-
achse wieder anzuziehen.
4. Einstellung:
Stellen Sie die Breitengradachse (Abb. 16, F) (Polhöhe) ein,
indem Sie die Fixierschraube (Abb. 18, X) lösen und die
Pohlhöhe mit der Einstellschraube (Abb. 18, Y) entsprechend
einstellen.
Die Zahl auf der Sie die Achse einstellen, richtet sich nach dem
Breitengrad Ihres Standortes (z.B. München 48°, Hamburg 53°).
Vergessen Sie nicht, die Fixierschraube wieder anzudrehen.
Anschließend stellen Sie die Deklinationsachse (Abb. 16, C),
durch Lösen und Festziehen der Fixierschraube (Abb. 16, D) auf
90° ein. Der Teleskop-Tubus ist nun parallel zur Erdachse ausge-
richtet. Dies nennt man polarische Ausrichtung.
TIPP!
Der Breitengrad Ihres genauen Beobachtungs-
i
standortes finden Sie in einem Atlas immer
am rechten oder linken Rand einer Landkarte.
Informationen erhalten Sie außerdem bei Ihrer
Stadtverwaltung, Katasteramt oder auch im
Internet: z.B. unter www.heavens-above.com.
Dort können Sie unter „Anonymous user > Select"
Ihr Land auswählen; die Daten werden dann
angezeigt.
5. Polare Ausrichtung
Richten Sie das Teleskop mit der Tubusöffnung nach vorn in
Rich tung Norden aus. Hierzu lösen Sie die Feststellschraube
(Abb. 19). Nun können Sie den Teleskoptubus drehen und exakt
nach Norden ausrichten. Nehmen Sie gegebenenfalls einen
Kom pass zur Hilfe. Danach wird die Feststellschraube wieder
fixiert.
Überprüfen Sie, ob Ihr Teleskop so aufgestellt ist wie in Abb. 28
zu sehen. Das Gegegewicht (Abb. 28, X) zeigt zum Boden und
bildet so zusammen mit dem Tubus eine senkrechte Achse.
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