KLEINER DIGITAL AUDIO EXKURS
Dieser Abschnitt enthält ein paar Hintergründe zur Digital Audio Technologie. Wir glauben, dass es für DJs,
gerade für professionell arbeitende DJs wichtig ist, zu wissen, wie die Technologie eingesetzt werden kann.
Mit dem richtigen Wissen können Sie die Besten Entscheidungen treffen und somit eine Performance auf
höchstem technischem Niveau gewährleisten.
KOMPRIMIERUNG
Hochauflösende Audiodateien benötigen sehr viel Speicherplatz, wodurch die Kapazität eines USB-Speichers, wie
einem USB-Stick, schnell aufgebraucht ist. Damit mehr Musik auf solch ein Speichermedium passt, muss sie
komprimiert werden. Herkömmliche Techniken funktionierten nicht gerade gut mit Audiodaten, von
Platzersparnissen ganz zu schweigen. Um dieses Problem zu lösen, wurde eine neue Generation von
Kompressionsalgorithmen entwickelt, die die Musikindustrie im Sturm eroberten!
Moderne komprimierte Audioformate, wie MP3 und AAC, verwenden Techniken, die mit psychoakustischer
Komprimierung die Größe einer Audiodatei dramatisch reduzieren. Nicht alle Informationen in einem Audiotrack
werden durch das menschliche Ohr wahrgenommen, so dass bestimmte Teile der Musik entfernt oder mit anderen
Teilen der Musik kombiniert werden, ohne dass der Sound negativ beeinflusst wird. Darüber hinaus verdecken
einige Teile des Audiosignals andere Teile, die ebenfalls entfernt werden können. Der überbleibende Rest des
Audiosignals kann dann in einem sehr effizienten Format gespeichert werden. Als Resultat erhalten Sie eine viel
kleinere Datei, ohne dass das Audiosignal signifikant beeinträchtigt wird. Indem Sie bestimmen, mit welcher
Komprimierungsstufe Sie Ihre Musik bearbeiten, können Sie einen Kompromiss zwischen Dateigröße und
Audioqualität finden.
TAGGING
Neben den Audiodaten enthalten die meisten Formate zusätzlich Informationen über den Track, die als Tags
bezeichnet werden. Solche Tags, wie zum Beispiel, Trackname, Künstlername, Albumtitel, BPM (Beats Per
Minute) und Musikstil sind oft im Audiotrack enthalten. Die meisten Audioprogramme bieten an, diese Tags beim
Importieren Ihrer CDs automatisch zu setzen, einige können sogar Tracks identifizieren, die von Schallplatten oder
anderen Audioquellen aufgenommen wurden. Tags lassen sich aber auch manuell eingeben.
Wir empfehlen Ihnen dringend, sich die Zeit zu nehmen, um Ihre Musik auf die Vollständigkeit der Tags zu
überprüfen. Auch wenn dies bei einer großen Musiksammlung sehr mühsam und aufwändig ist, können Sie bei
der Performance sehr viel Zeit sparen. Der DDS verwendet zur Organisation Ihrer Musiksammlung diese Tags
und ermöglicht so das schnelle und effiziente Auffinden Ihrer Tracks.
FORMATE
Der DDS unterstützt drei der populärsten Audioformate – zwei davon sind komprimierte und eines ist ein
unkomprimiertes Audioformat.
MP3
Mit diesem Format begann die Revolution. In den 90ern ursprünglich für die Filmproduktion entwickelt,
begann es ein paar Jahre später mit der Erfindung der transportablen MP3-Player seinen Siegeszug
durch die Musikindustrie. Heute ist MP3 ein allgemeiner Begriff für digitale Musik, auch wenn MP3 nur
ein in unserer Zeit verwendetes Kompressionsformat für Musik ist.
MP3 kam jedoch wegen der Soundqualität in die Kritik. In den Jahren der MP3-Entstehung war
Speicherplatz eine teure Angelegenheit. Deshalb wurden Tracks sehr stark komprimiert, weshalb die
Soundqualität zu leiden hatte. Im Moment sind USB-Sticks und –Festplatten preiswerter, wie nie zuvor.
Es gibt also keinen Grund mehr, die Musik, gerade für den professionellen Einsatz, zu stark zu
komprimieren. In Tests wurde herausgefunden, dass Musik, die mit einer Bitrate von 256Kbps (kbps =
Tausend Bits pro Sekunde) komprimiert wurde, die meisten Hörer nicht vom unkomprimierten Format
unterscheiden konnten. Dabei beträgt die Dateigröße nur gut 20% der Größe der Originaldatei.
Eine sehr populäre Option vieler Encoder ist die Variable Bit Rate (VBR). Die Bitrate ändert sich während
des Tracks, so dass einfache Teile wenig Speicherplatz, komplexere Teile mehr Platz benötigen, um
eine hohe Klanqualität zu gewährleisten. Die meisten Encoding-Algorithmen ermöglichen die Auswahl
einer „durchschnittlichen Bitrate" für VBR – wenn Sie 192K auswählen, wird dieselbe Kapazität, wie ein
Track mit konstanter Constant Bit Rate (CBR) bei 192K, bei jedoch besserer Klangqualität, verbraucht.
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