ANWEISUNGEN UND SICHERHEITSNORMEN
RUNDLAUF : Als Rundlauf wird die Differenz zwischen der theoretischen
Rotationsachse und der tatsächlichen Position des in den Backen
gespannten Werkstückes bezeichnet. Der Rundlauf wird normalerweise
mit einer Meßuhr geprüft.
Dieser Rundlauf hängt hauptsächlich von den Aufsatzbacken ab:
A) Harte Aufsatzbacken dienen normalerweise zum Spannen mit schar-
fen Spannzähnen um den Reibungsfaktor zu erhöhen. Exakte
Rundlaufgenauigkeiten auf vorbearbeiteten Werkstückoberflächen
können nicht erreicht werden.
B ) Mit ausgeschliffenen Aufsatzbacken für Fertigbearbeitung können
sehr hohe Rundlaufwerte erreicht werden, wenn die Anleitungen der
Punkte 4.2, 4.3 und 4.4 beachtet werden
WIEDERHOLSPANNGENAUIGKEIT:
Als Wiederholspanngenauigkeit wird die wiederholte Positionierung von
Werkstücken in denselben Spannbacken unter gleichbleibenden
Bedingungen bezeichnet.
Die Wiederholspanngenauigkeit beschreibt die eigentliche
Spanngenauigkeit des Spannfutters. Sie garantiert eine gleichbleibende
Qualität der Werkstückspannung in der Serienproduktion innerhalb einer
sehr geringen Toleranz.
4.1
HARTE AUFSATZBACKEN
Die harten Aufsatzbacken, die bei Bedarf geliefert werden, sind ausgelegt
um Rohteile in der 1. Aufspannung zu halten. Die Spannflächen dieser
Aufsatzbacken sind geschliffen, um scharfe Spannzähne zu erhalten, die
sich beim Spannvorgang in die Oberfläche des Werkstückes eindrücken.
Somit werden eventuelle Geometrie-Ungenauigkeiten der Werkstücke
ausgeglichen und der Reibfaktor und somit auch die mögliche
Drehmomentübertragung erhöhen sich.
Diese Backen eignen sich nicht für hohe Genauigkeiten bei sehr geringen
Rundlauftoleranzen.
4.2
WEICHE AUFSATZBACKEN
Zur Fertigbearbeitung von Werkstücken werden in der Regel weiche
Aufsatzbacken verwendet. Diese werden auf dem Spannfutter unter
Spanndruck an ihrer Spannstelle fertigbearbeitet. Somit wird das radiale
Spiel und die elastische Deformation der Verbindungselemente eliminiert
(s. Punkt 4.4).
Da die Verwendung von Nicht-Standard-Aufsatzbacken sicherheit-
stechnisch bedenklich sein kann, bitten wir Sie, die untenstehenden
Hinweise sorgfältig zu beachten:
4.2.1 Für Standard-Anwendungen sollten ausschließlich SMW-AUTOBLOK
weiche Aufsatzbacken verwendet werden. Die Gewährleistung von
SMW-AUTOBLOK-Futtern erlischt, wenn keine Original-SMW-AUTO-
BLOK-Aufsatzbacken verwendet werden, die Beschädigungen am
Spannfutter hervorrufen können.
4.2.2
Bevor Sie Nicht-Standard-Aufsatzbacken verwenden stellen Sie
sicher, daß die Aufsatzbacken dieselbe Verzahnung wie die
Grundbacken haben (Zollspitzverzahnung 1/16"x90° oder 3/32x90° -
metrische Verzahnung 1,5mmx60°).
4.2.3
Beachten Sie, daß die Verzahnung der Aufsatzbacken nicht
scharfkantig sind. Zum korrekten Sitz auf der Grundbacke ist eine seitli-
che Fase von 0,03-0,04 mm (s. ISO 9401) notwendig.
4.2.4
Beim Ersetzen der Befestigungsschrauben beachten Sie bitte, daß
die korrekte Länge verwendet wird. Die Schrauben dürfen nicht zu kurz
sein und dürfen auch nicht auf den Grund der T-Nut in der Grundbacke
drücken. Sollte dies geschehen, würde dies zu einer Überlastung und
zum Bruch der Grundbacke führen.
2-C
Überdehnen Sie die Befestigungsschrauben niemals (durch
Verwendung von Verlängerungen oder durch Hammerschläge). Die
Schrauben müssen immer mit dem korrekten Drehmoment gemäß
untenstehender Tabelle angezogen werden.
Mindeste angefragte klasse 12.9
Abmessungen der Schraube
Drehmoment (N.m)
M6
12
M8
30
M10
45
M12
70
Bild 5
Mindeste angefragte klasse 8.8
Abmessungen der Schraube
Drehmoment (N.m)
M16
170
M20
300
M24
500
M30
950
4.2.6
Die Spannbacken sollten radial nicht über den Außendurchmesser
des Futters überstehen. Sollte dies in Ausnahmefällen notwendig sein,
beachten Sie bitte die höhere Kraft-/Fliehkraftbelastung und den
vergrößerten Umlaufdurchmesser. Dies ist vor allem bei der
Programmierung und Wahl der Werkzeuge zur Vermeidung von
Kollisionen notwendig.
4.2.7 Verwenden Sie keine Aufsatzbacken, die mehr als die doppelte Höhe der
Standard-Spannbacken haben. Dies führt zu Überlastung der Grundbacken.
Für Sonderanwendungen mit höheren Spannbacken ist es notwendig,
Spannfutter mit Kreuzversatz-Grundbacken zu verwenden.
4.2.8 Für fliegende Bearbeitung darf das
Werkstück maximal die dreifache Länge der
Einspanntiefe in den Spannbacken haben.
Längere Werkstücke müssen durch den
Reitstock oder durch eine selbstzentrieren-
de Lünette abgestützt werden.
4.3
HINWEISE ZUR VERWENDUNG VON
AUFSATZBACKEN
4.3.1 Die Drehmomentübertragung auf das
W e r k s t ü c k
b e i
g l e i c h b l e i b e n d e r
S p a n n k r a f t e r h ö h t s i c h m i t g r ö ß e r
w e r d e n d e m
S p a n n d u r c h m e s s e r .
Spannen Sie daher das Werkstück jeweils auf dem größtmöglichen
Durchmesser.
4.3.2 Je weiter die Spannstelle von der Futtervorderkante entfernt liegt, desto
geringer ist die jeweilige Spannkraft. Versuchen Sie daher, die Backen so
niedrig wie möglich zu halten und die Spannstelle so nahe wie möglich
an die Futtervorderkante zu legen.
4.3.3 Für Werkstücke, bei denen ein exakter Planlauf benötigt wird, empfehlen
wir die Verwendung von Auflagen, die auf der Futtervorderseite befestigt
werden. Diese sind, im Gegensatz zu den Spannbacken, keiner elastischen
Verformung während des Spannvorganges ausgesetzt (fig. 7A).Es ist auch
möglich den Axialanschlag auf den Aufsatzbacken zu haben, wenn der
Spanndurchmesser mittel-klein bei Innenspannung bzw. mittel-groß bei
Aussenspannung ist, aber in der Näbe, der spannstelle. (fig. 7B).
4.3.4
WICHTIG: Achten Sie bei der Positionierung der Spannbacken
darauf, die erste Befestigungsschraube (A) so weit wie möglich versetzt
vom Reaktionsdrehpunkt (C) der Spannstelle zu positionieren. Dies mini-
miert die Zugbelastung (F1) und somit auch die Deformation.
Außenspannung: Die Schraube (A) muß so nahe wie möglich an die
Futtermitte positioniert werden.
Innenspannung: Die Schraube (A) muß so weit wie möglich radial
außen positioniert werden. (Achten Sie jedoch immer auf sicheren Sitz in
der Grundbackennut).
4.3.5 Sur Stangenbearbeitung empfehlen wir
die Verwendung von Spannzangenfutter.
So l l t e
S t a n g e n m a t e r i a l
Kraftspannfuttern gespannt werden,
empfehlen w i r d i e V e r w e n d u n g v o n
B a c k e n mit Spanneinsätzen. Diese
erhöhen das Reibungsmoment zwischen
Spannstelle und Werkstück.
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Bild 9
Bild 10
m i t
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