Simuliert man nun das Aufstehen des Patienten, indem man das Gefäß,
das die Hirnkammern simuliert, sehr viel höher hält als das Gefäß, das die
Bauchhöhle darstellt, ist die Flüssigkeit bestrebt, der Schwerkraft zu folgen
und nach unten zu laufen. Die Größe des Patienten hat dabei einen we-
sentlichen Einfluss auf die Länge der Wassersäule, die im Katheter in der
aufrechten Körperlage entsteht, ebenso der Sogeffekt. Das vorher nied-
rig eingestellte Ventil öffnet sich nun auch im Stehen bei einem niedrigen
Öffnungsdruck und sorgt dafür, dass in der aufrechten Körperlage zu viel
Hirnwasser beim Patienten abläuft.
Ein einziger Öffnungsdruck wäre ein ständiger Kompromiss zwischen der
liegenden und stehenden Körperlage. Die Lebensqualität wäre deutlich
eingeschränkt.
Das bedeutet, es braucht verschiedene Öffnungsdrücke für verschiedene
Körperlagen.
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