Diese Automatik dient zur Vorbeugung einer möglichen Entwicklung von Legionellen in den Mischwasserleitungen (40°C).
Die dazu verwendeten Techniken sind Temperaturschocks und/oder ein regelmäßiges Spülen der Installation, um das Stagnieren
von Wasser zu verhindern.
Der Temperaturschock wird durch ein Anheben der Solltemperatur der Heißwasserproduktion erzeugt (im Idealfall 80°C). Die
Thermostat-Mischbatterien werden bypassiert, damit das heiße Wasser im gesamten Netz verteilt wird.
Die Duschen können dann automatisch in 4, je nach Kapazität der Installation voneinander trennbaren Gruppen geöffnet werden.
Das System ermöglicht eine Programmierung der Schocks und der Spülungen für jeweils eine Woche, gewährleistet die
Rückverfolgbarkeit der Ereignisse und die Sicherheit der Installation.
Die Automatik kann bis zu zwei zentrale Mischbatterien (in diesem Dokument mit A und B bezeichnet) verwalten.
Ein Temperatursensor (TA oder TB), der hinter den Mischbatterien platziert ist, überwacht die Temperatur im Normalbetrieb und
bestätigt den korrekten Ablauf der Temperaturschocks.
1.1
Nach DVGW-Arbeitsblatt W 551:
Bei der thermische Desinfektion ist folgendes zu beachten!
Hochheizen der Warmwasserbereiter (über 70°C) Wasserentnahmestellen müssen geöffnet werden (Spülung)
Bei Wassererwärmern (Speicher) mit begrenzter Füllmenge müssen Leitungen und Entnahmestellen ggf. nacheinander thermisch
desinfiziert werden.
Diese Werte können je nach Installation angepasst und im System parametriert werden.
Damit die Temperaturschocks möglichst kurz sind (vor allem, wenn während den Schocks das Wasser aus den Duschen
fließt), ist es unabdingbar, dass die Heißwassertemperatur an der letzten Entnahmestelle mehrere Minuten lang
mindestens 70°C erreichen kann.
Ferner muss die Heißwasserproduktion auch von einem normalen Temperatursollwert auf einen Temperaturschock-
Sollwert wechseln können, der vom Relaiskontakt der Automatik gesteuert wird (max. 5 A 250 VAC).
Der Schock kann mit Abständen von 0 bis 365 Tage geregelt werden. Wöchentlich kann die Uhrzeit des Starts festgelegt werden
sowie ob die Duschen geöffnet werden oder nicht.
Es ist möglich, die Schocks an bestimmten Tagen der Woche zu unterbinden. In diesem Fall, oder im Fall eines misslungenen
Temperaturschocks wird die Desinfektion auf den nächsten Tag verschoben, bis er erfolgreich ist.
Mit der Tastatur des Systems oder über einen Hilfseingang kann die Spülung jederzeit manuell betätigt werden.
Die Definition eines „erfolgreichen Schocks" hängt von den Zielen ab, die der Verwalter in der Systemkonfiguration festgelegt hat.
Mann kann zum Beispiel ein einfaches Ansteigen der Schleifentemperatur ohne Wasserfluss anfordern, mit Prüfung der
nebenstehenden Zeit-/Temperatur-Vorgabe.
Es ist auch möglich, einen einfachen, 5 Minuten dauernden Wasserfluss ohne Temperaturvorgabe anzufordern.
1.2
AUTOMATISCHES SPÜLEN:
Mit dem automatischen Spülen ist es möglich, eine Öffnung aller Duschen oder einfach nur das Entleeren der Leitungen ohne
Temperaturschock zu programmieren.
Wenn gleichzeitig oder während des Spülens ein Temperaturschock programmiert wird, hat dieser Vorrang.
Die Abstände können von 0 bis 365 Tage eingestellt werden. Für jeden Tag der Woche ist es möglich, die Uhrzeit des Starts
anzugeben und ein Spülen zu erlauben oder nicht.
Die Dauer der Spülung kann eingestellt werden und mit der Tastatur des Systems oder über einen Hilfseingang kann die Spülung
jederzeit manuell betätigt werden.
1.3
RÜCKVERFOLGBARKEIT:
Im Ruhezustand zeigt das System die Temperaturen der Sensoren T°A und T°B an. Man kann eine zeitliche Aufstellung dieser
zwei Temperaturen innerhalb von 24 Stunden abfragen.
Es werden auch die Anzahl der Tage seit dem letzten erfolgreichen Temperaturschock oder das letzte, komplett beendete Spülen
angezeigt. Diese beiden Informationen werden immer aktualisiert, auch nach längeren Stromausfällen oder nach einer Änderung
des Datums des Systems.
Ein detailliertes Journal zeichnet die 1500 letzten Ereignisse mit Datums- und Uhrzeitangabe auf (Start des Schocks, Ende des
Schocks, Intrusion, Fehler...).
Ein einfaches Journal listet die 350 letzten erfolgreichen oder misslungenen Schocks oder Spülungen nach Datum auf. Anhand
dieses Journals kann die Entwicklung der Temperaturen während der letzten 7 Temperaturschocks eingesehen werden.
Bei Stromausfällen oder Stromunterbrechungen werden die Daten mittels einer Batterie gespeichert, deren durchschnittliche
Lebensdauer bei 25°C bei 7 Jahren liegt.
1
UTILISATION