Auswertung Konoskopie
Bestimmung des optischen Charakters
Einachsige Kristalle (Abb. 47)
Einachsige Kristalle zeigen bei der Beobachtung
im konoskopischen (divergenten) Strahlengang
ein dunkles Kreuz, dessen Mittelpunkt die Lage
der optischen Achse angibt. Das Kreuz wird von
farbigen Interferenzstreifen* umgeben.
Für die Bestimmung des optischen Charakters
sind auch Schnittlagen geeignet, bei welchen
die kristalloptische Achse etwas geneigt zur
Beobachtungsrichtung verläuft. Eine Bestim-
mung des optischen Charakters kann meist auch
dann erfolgen, wenn der Mittelpunkt des Kreu-
zes außerhalb des Gesichtsfeldes liegt.
Ohne
Kompensator
Mit λ-Platte*
Schwingungs-
richtung λ
Verschiebung
der Streifen mit
Kompensatoren
Bei Objekten mit geringer Dicke und/oder geringer Doppelbrechung ist nur das Kreuz sichtbar.
* mit λ/4-Platte treten an Stelle der schwarzen Bogen schwarze Punkte auf.
Abb. 47 Bestimmung des optischen Charakters einachsiger Strukturen, schematisch.
Positiv bzw. negativ einachsiger Kristall, senkrecht zur optischen Achse geschnitten.
Zweiachsig positiv bzw. negativ doppelbrechender Kristall, Schnitt senkrecht zur spitzen Bisektrix.
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Einachsig
Zweiachsige Kristalle (Abb. 47)
Für die Bestimmung des optischen Charakters
sind besonders die Schnittlagen geeignet, bei
welchen die Winkelhalbierende der beiden opti-
schen Achsen parallel zur Blickrichtung verläuft
(Schnitt senkrecht zur spitzen Bisektrix).
Im konokopischen Strahlengang erkennt man ein
dunkles Kreuz, das sich beim Drehen des Objekt-
tisches in zwei Hyperbeläste, den sogenannten
Isogyren, öffnet. Das Kreuz bzw. die Hyperbe-
läste werden von farbigen Interferenzstreifen
umgeben. Aus der Verschiebungsrichtung dieser
Streifen nach Betätigen des Kompensators kann
gemäß Abb. 47 oder nachfolgender Regel der
optische Charakter bestimmt werden. Die
Symmetrieebene der Isogyren (= Achsenebene)
muß dabei senkrecht zur γ-Richtung des Kom-
pensators verlaufen:
Zweiachsig