von hGH sind primär anaboler Natur. Es
fördert die Erhaltung der Proteinstruktur
und ist an den Mechanismen der
Proteinbiosynthese beteiligt. Es fördert
den Glukosetransport und ermöglicht den
Aufbau von Glykogenspeichern. Eine
andere Gruppe von Peptidhormonen, die
Somatomedine sind Mediatoren der
wachstumsfördernden Wirkung des hGH.
Die Messung von hGH ist insbesondere
von Bedeutung bei der Diagnose und bei
der Behandlung der verschiedenen
Formen von Störungen der hGH-
sekretion. Klinische Bilder einer hGH-
Hyposekretion sind Zwergwuchs und
Minderwuchs. Resultat einer
Hypersekretion von hGH sind Gigantismus
und Akromegalie.
Die klinische Interpretation von basalen
hGH-Spiegeln kann nur mit äußerster
Vorsicht erfolgen. Infolge des circadianen
Rhythmus des hGH ist es äußerst
schwierig, Referenzwerte zu definieren
bzw. einzelne Basalwertbestimmungen zu
interpretieren. Zahlreiche Faktoren, wie
Schlaf, Schlaflosigkeit, körperliche
Belastung, Stress, Hypoglykämie,
Östrogene, Kortikosteroide, L-Dopa u.a.
können die hGH-Sekretion beeinflussen.
Wegen der Ähnlichkeit des hGH zu
Prolaktin und HPL wurden mit älteren
hGH-Assays bei schwangeren und
stillenden Frauen oft falsch erhöhte hGH-
Spiegel bestimmt.
Da nicht alle akromegalen Patienten
erhöhte hGH-Basalwerte aufweisen, sind
in diesen Fällen Glukose-
Suppressionsteste von klinischer
Bedeutung. Trotz induzierter
Hyperglykämie, kommt es selten zu einem
Absinken der Basalwerte bei
Akromegalie.
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Patienten mit hGH-Mangel haben basale
hGH-Spiegel, ähnlich denen von
Gesunden. Zur Differentialdiagnostik des
hGH-Mangels werden daher verschiedene
Funktionsteste eingesetzt. So führt zum
Beispiel eine körperliche Belastung von
15–20 Minuten bei Gesunden zu einem
Anstieg der hGH-Spiegel. Andere
Funktionsteste zur Überprüfung der hGH-
Antwort basieren auf der Verabreichung
von L-Dopa, Arginin oder Insulin. In
manchen Fällen werden Propanolol oder
Östrogene in Kombination mit dem
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primären Stimulus verabreicht, um die
hGH-Antwort zu verstärken.
Es ist eine kleine Zahl von Patienten mit
Zwergwuchs dokumentiert, die sowohl
normale hGH-Basalwerte, als auch eine
normale Antwort auf Funktionsteste
zeigten. In solchen Fällen kann eine
Unempfindlichkeit der Gewebe auf hGH
1
oder die Somatomedine (IGF's) vorliegen,
es können Antikörper vorhanden sein oder
das gebildete hGH ist immunreaktiv, aber
biologisch inaktiv.
Methodik
IMMULITE 2000 Wachstumshormon ist
ein Festphasen, zwei Phasen-
Chemilumineszenz immunometrischer
Assay.
Die Festphase (Kugel) ist mit einem
monoklonalen Maus-anti-hGH-Antikörper
beschichtet. Das Reagenz enthält
Alkalische Phosphatase
(Rinderkalbsdarm), die an einen
polyklonalen Kaninchen-anti-hGH
konjugiert ist. Das Reagenz und hGH aus
der Probe werden gemeinsam mit einer
mit monoklonalen Maus-anti-hGH-
Antikörper beschichteten Kugel inkubiert
1
um einen Antikörper-Sandwich-Komplex
zu bilden. Unkonjugiertes Enzymkonjugat
wird anschließend durch einen Zentrifugal-
Waschschritt entfernt. Zuletzt wird das
Chemilumineszenzsubstrat in das
Reaktionsröhrchen gegeben, das dann,
proportional zur Menge des gebundenen
Enzyms, ein Signal produziert.
Inkubationszyklen: 1 × 30 Minuten
Zeit zum ersten Ergebnis: 35 Minuten
Probengewinnung
Die Patienten müssen nüchtern sein und
30 Minuten vor der Blutentnahme
vollkommen ruhen.
Der Einsatz einer Ultrazentrifuge wird zur
Klärung von lipämischen Proben
empfohlen.
Bei hämolysierten Proben besteht die
Möglichkeit einer unsachgemäßen
Handhabung vor Eintreffen im Labor,
daher sind die Ergebnisse zurückhaltend
zu interpretieren.
IMMULITE 2000 Growth Hormone (hGH) (PIL2KGRH-11, 2018-03-15)
4,5
4
6,7