Zum Vorbild
Unter Experten gilt sie als eine der formschönsten deutschen Dampflokomotiven ihrer Zeit und auch technisch konnte sie mit den
besten Eigenschaften aufwarten. Eine Erfolgsgeschichte wurde es trotzdem nie. Der Werdegang der BR 23 ist eng verknüpft mit
der Personenzug-Dampflok BR 38.10 – preußische P 8 – und der Güterzug-Dampflok BR 50.
Die erste war, als Vorgängerin, der Maßstab, an dem sie gemessen wurde, mit der zweiten teilte sie sich Kessel, Tender, Führerhaus
und weitere Bauteile.
Neben dem Kessel wurde auch in Bezug auf das Fahrwerk mit den ehernen Prinzipien der deutschen Einheitslok-Konstruktionen
gebrochen. Damit man die Kessel der BR 50 und BR 23 tauschen konnte, wurde das Fahrwerk mit der Achsfolge 1'C1' komplett
neu konstruiert. Der vordere Laufradsatz war als Krauss-Helmholtz-Lenkgestell ausgeführt, die Kuppelachsen wanderten weiter
nach vorne und schafften dadurch Platz für die breitere Feuerbüchse des Kessels, der hinten von einer Adamsachse gestützt
wurde. Mit diesem symmetrischen Fahrwerk war die BR 23 eine gestalterisch sehr ausgewogene Maschine, die man zu Recht als
Schönheitskönigin der deutschen Einheitsloks bezeichnen kann.
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