10. EQ- und TONE-Regler
Die Regler TREBLE, MIDDLE und BASS dieses Kanals sind interaktiv und passiv ausgelegt.
Allerdings haben sie andere Merkmale als die VOX TB-Schaltung von Kanal 1. Der EQ bearbei-
tet andere Frequenzen, mit denen sich die Pegelanhebung von Kanal 2 noch steigern lässt. In
der Regel hat jede Einstellungsänderung eines Reglers Konsequenzen für die übrigen beiden.
Wir empfehlen, die Regler anfangs immer in die Mitte zu stellen und sich von da aus auf die
Suche nach „dem" Sound zu begeben. Je mehr Sie experimentieren, desto besser treffen Sie
nach und nach den gewünschten Sound. Ein paar Anhaltspunkte wären jedoch: Wenn man den
MIDDLE-Regler nach links dreht, wird der Sound „hohler", was vor allem bei hoher Pegelan-
hebung (Verzerrung) auffällt. Das eignet sich für Songs der „Heavy"-Fraktion. Wenn Sie die
MIDDLE-Einstellung erhöhen, wird der Sound voller, weicher und „singender". Mit BASS und
TREBLE kann er dann noch abgeschmeckt werden.
Der PRESENCE-Regler findet sich auf fast allen Rock-Verstärkern. Normalerweise ist er in der
Rückkopplungsschaltung angesiedelt, um den 2~3kHz-Bereich dezent, aber bestimmt hervor-
zuheben. Damit macht man den Sound lebendiger und bissiger. Die Schaltung war ursprünglich
übrigens als Kompensation für den Einsatz in Hallen mit wenig Reflexionen gedacht. Bei VOX
hatte man sich aber schon schnell eine andere Anwendung ausgeguckt: Unsere Presence-Schal-
tung stellt eine Kombination der traditionellen Rückkopplungsschaltung in der Endstufe mit einer
passiven Schaltung für den Vorverstärker von Kanal 2 dar. Hier werden die bewussten Frequen-
zen nicht nur hervorgehoben, sondern können (wenn man den Regler nach links dreht) auch
abgesenkt werden, um eine wärmere (weniger „fuzzy") Verzerrung zu erzielen.
11. REVERB
Hiermit bestimmen Sie, wie stark Kanal 2 mit Federhall angereichert wird. Wenn Sie möchten,
können Sie den Hall auch per Fuß ein- und ausschalten.
12. VOLUME
Dieser Regler befindet sich am Ende der Vorverstärkerschaltung von Kanal 2, also vor der Effekt-
schleife („Effects Loop"), dem Hall und dem Leistungsverstärker. Hiermit bestimmen Sie folglich,
wie laut das von Kanal 2 erzeugte Signal wird. Je kleiner der Wert, desto leiser ist das Ergebnis.
Mit höheren Einstellungen sorgen Sie hingegen dafür, dass Leben in die Bude kommt! Der
schlussendliche Signalpegel richtet sicht nach der GAIN- und VOLUME-Einstellung (und natür-
lich dem MASTER VOLUME-Wert, siehe weiter unten). Mit der richtigen Mischung zwischen
diesen beiden erzielen Sie bei jedem Pegel exakt den gewünschten Klang.
MASTER-Sektion
13. OUTPUT MASTER VOLUME
Diesen Regler nennt der Fachmann „Post Phase Inverter Master Volume" (PPIMV). Er befindet
sich nämlich zwischen dem Ausgang der Phasenumkehrstufe und dem Eingang der Leistungs-
röhren in der Endstufe. Die Phasenumkehrstufe hat ein gewichtiges Wörtchen beim Sound ei-
nes Röhrenverstärkers mitzureden. Diese Anordnung des MASTER VOLUME-Reglers macht
deshalb Sinn, weil er die Charakteristik der Endstufe nur geringfügig beeinflusst. Hier bleibt der
Röhren-Sound nämlich selbst bei einem niedrigen Pegel erhalten. Schließlich beeinflusst der
Regler „lediglich" die Ausgangsleistung der Endstufe, so dass der Sound bei niedrigem Pegel
jenem eines Röhrenverstärkers mit geringerer Ausgangsleistung entspricht. Ein weiterer Vorteil
dieses Konzepts ist, dass man die DI-Schaltung zwischen der Phasenumkehrstufe und dem
OUTPUT MASTER VOLUME-Regler platzieren kann. Somit weist auch das DI-Signal die Sound-
Merkmale der Endstufe auf und wird zudem nicht von der Pegeleinstellung beeinflusst.
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