vor Ihren Füßen liegt und ein gleichmäßiger Zug an den
Gurten gewährleistet ist. Ein kontrollierter Aufziehvorgang
vermeidet übermäßigen Einsatz der Bremsen und erlaubt
Ihnen eine visuelle Kontrolle von Schirm und Leinen vor dem
Beschleunigen auf die Startgeschwindigkeit.
4.3. Windenstart
Der AEON kann per Winde gestartet werden. Es liegt in
der Verantwortung des Piloten, ein geeignetes Gurtzeug,
Anbringungs- und Auslösevorrichtungen zu verwenden. Auch
der Windenfahrer muss dafür qualifiziert sein.
Beim Windenstart stellen Sie sicher, dass sich der Schirm
vollständig über Ihrem Kopf befindet. In jedem Fall muss die
maximale Zugkraft der Winde zum Körpergewicht des Piloten
passen.
4.4. Landung
Aufgrund der außergewöhnlichen Gleitleistung des AEON ist
äußerste Vorsicht bei Landeanflug und Landung empfohlen. Der
AEON ist ein extrem agiler und sensibler Schirm. Jeder Einsatz
der Bremsen kann eine signifikante Reaktion der Schirmkappe
hervorrufen. Wir empfehlen deshalb für die ersten Flüge ein
Ihnen bekanntes Fluggebiet mit großem Startplatz und leicht
durchschauberen meteorologischen Bedingungen. Negatives
Steuern gibt mehr Zeit für präzise ausgeführte Manöver, die in
geringeren Pendelausschlägen der Kappe resultieren.
Zur Erinnerung: Negatives Steuern bedeutet, die Bremsen
symmetrisch um etwa 30% des gesamten Steuerweges zu
ziehen und eine Kurve durch Nachlassen der Außenbremse
einzuleiten. Ein Beschleunigen unmittelbar vor der Landung
ermöglicht effektiveres Ausflaren und damit eine sanftere
Landung.
4.5. Kurvenflug
Der AEON wurde für effizenten Kurvenflug entwickelt und
zentriert Thermik auch ohne aktive Gewichtsverlagerung.
Negatives Steuern (siehe oben) bremst den Gleitschirm in
bestimmten Phasen des Fluges und reduziert übermäßiges
Rollen während Kurvenwechseln. Ihr Schirm wurde nicht nur
für raschen Kurvenflug (mit ca. 30 % Bremse), sondern auch
für den langsamen Flug entwickelt, welcher das Auffinden
von Thermik und das Flachhalten der Kappe für eine geringe
Sinkrate (mit 15 % Bremse) erleichtert.
Symmetrische Betätigung beider Bremsen um 20-30 %
ermöglicht die Kontrolle des Schirms – um bei Vorschießen
stärker zu bremsen oder beim Zurückfallen die Bremsen zu
lösen.
Der AEON ist mit C-Lenkgriffen ausgestattet. Diese können
dafür verwendet werden:
• das Vorschießen im beschleunigten Flug zu kontrollieren
• Entlastungen und Entlüftungen im beschleunigten Flug
entgegen zu wirken
• leichte Kurskorrekturen während des beschleunigten
Fluges vorzunehmen
4.6. ABSTIEGSHILFEN
Als generelle Empfehlung fliegen Sie für Abstiegsmanöver aus
Bereichen mit steigenden Luftmassen. Sollten Sie – warum auch
immer – von der Entwicklung der Flugbedingungen überrascht
werden, so können Sie folgende Techniken zur Vergrößerung
Ihrer Sinkrate anwenden.
Ohren anlegen
Ziehen Sie die äußerste A-Leine, bis sich der Stabilo unter die
Einströmkante faltet. Wir empfehlen, die Ohren nach einander
und nicht gleichzeitig anzulegen. Halten Sie die Leinen auf
Zug, um die „Ohren" bis zum Ende des Manövers vom Öffnen
abzuhalten. Abhängig von der Zugtiefe kann eine Sinkrate von
3-4 m/s erreicht werden. Mit dem Freigeben der Leinen sollte
der Gleitschirm spontan wieder öffnen. Der Prozess kann druch
Pumpen der Bremsen in einer einzigen Bewegung beschleunigt
werden. Beim Pumpen der Bremsen wird empfohlen, eine Seite
des Schirmes nach der anderen zu öffnen.Das gleichzeitige
Ziehen beider Bremsen kann zu einem Strömungsabriss führen.
Steilspirale
AEON
User manual / Handbuch / Manuel / Návod k obsluze
Der AEON ist ein wendiger Flügel, der auf Input seines Piloten
präzise und progressiv reagiert. Zur Einleitung einer Spirale
ziehen Sie eine Bremsleine progressiv auf etwa 35 Prozent
und halten Sie sie in dieser Position. Drehgeschwindigkeit und
Bremsdruck sowie die vom Piloten gespürte Zentrifugalkraft
werden progressiv zunehmen. Winkel und Geschwindigkeit der
Rotation können durch Nachlassen oder tieferes Ziehen der
Bremse um einige Zentimeter dosiert werden.
Einmal beherrscht, erlaubt die Steilspirale Ihnen Abstiegsraten
von mehr als 10 m/s. Sehr abrupte oder schlecht synchronisierte
Bremsbetätigung oder eine zu schnelle Einleitung der Spirale
können in einseitigen Einklappern oder Trudeln enden.
ACHTUNG: Eine Steilspirale ist ein radikales Manöver. Die
aufgebaute kinetische Energie muss durch langsames Lösen
der Innenbremse über mehrere Kreise abgebaut werden.
B-Stall
Fassen Sie die B-Tragegurte unter den Schraubgliedern und
ziehen Sie sie symmetrisch nach unten. Der Gleitschirm wird in
einen B-Stall gehen und leicht nach hinten fallen, bevor er sich
über Ihrem Kopf stabilisiert. Die Sinkrate steigt auf 6-8 m/s. Zur
Ausleitung des B-Stalls heben Sie beide Hände in einer einzigen
fließenden Bewegung , bis die Tragegurte wieder voll gestreckt
sind. Dadurch sollte der AEON sofort wieder in den Normalflug
zurückkehren. Bedienungsfehler und spezielle aerologische
Bedingungen können die Stallphase verlängern. Ein kurzer Tritt
auf den Fußbeschleuniger sollte für eine sofortige Beendigung
des B-Stalls führen. Sollte der Beschleuniger nicht verbunden
sein, so zeigt ein Ziehen der A-Gurte um 4-5 cm das gleiche
Resultat.
ACHTUNG: Der AEON ist ein 3-Leiner. B-Stalls sind deshalb
kritischer bei fehlerhafter oder einseitiger Einleitung. Anders als
im Fall von angelegten Ohren oder einer Steilspirale befindet
sich der Schirm beim B-Stall in einem echten Strömungsabriss.
Aus diesem Grund sollte ein B-Stall niemals knapp über Grund
eingeleitet werden und anderen Schnellabstiegsmethoden ist
gegenüber dem B-Stall der Vorzug zu geben.
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