Messung
Der Mindestisolationswiderstand der Wicklungen gegen Masse
wird mit 500 V Gleichspannung gemessen. Dabei soll die Temperatur
der Wicklungen 25°C ± 15°C betragen.
Der kritische Isolationswiderstand ist bei Betriebstemperatur der
Wicklung mit 500 V Gleichspannung zu messen.
Überprüfung
Ist bei neuer oder gereinigter Wicklung oder instandgesetztem Motor,
der längere Zeit gelagert wurde oder still stand, der Mindest-
isolationswiderstand der Wicklung gegen Masse kleiner 10
MegaOhm, kann die Ursache hierfür Feuchte sein. Die Wicklungen sind
dann zu trocknen.
Nach längerer Betriebsdauer kann der Mindestisolationswiderstand
auf den kritischen Isolationswiderstand absinken. Solange der
gemessene Wert den errechneten Wert des kritischen Isolations-
widerstandes nicht unterschreitet, darf der Motor weiter betrieben
werden. Wird dieser Wert unterschritten, ist der Motor sofort abzuschal-
ten. Es ist die Ursache hierfür zu ermitteln, ggf. sind die Wicklungen oder
Wicklungsteile instand zusetzen, zu reinigen oder zu trocknen.
2.7
Inbetriebnahme
HINWEIS: Elektromagnetische Verträglichkeit
Störaussendungen: Bei stark ungleichen Dreh-
momenten (z.B. Antrieb eines Kolbenkompressors) wird
ein nichtsinusförmiger Motorstrom erzwungen, dessen Ober-
schwingungen eine unzulässige Netzbeeinflussung und da-
mit unzulässige Störaussendungen bewirken können.
Bei Speisung durch Umrichter
führung (Typ, Entstörmaßnahmen, Hersteller) unterschiedlich starke
Störaussendungen auf. Die EMV-Hinweise des Umrichterherstellers
sind unbedingt zu beachten. Empfiehlt dieser eine abgeschirmte
Motorzuleitung, so ist die Abschirmung am wirksamsten, wenn sie
großflächig am Metallklemmenkasten des Motors (mit Verschraubung
aus Metall) leitend verbunden wird. Bei Motoren mit eingebauten
Sensoren (z.B. Kaltleitern) können umrichterbedingt auf der Sensor-
leitung Störspannungen auftreten.
Störfestigkeit: Bei Motoren mit eingebauten Sensoren (z.B.
Kaltleitern) muß der Betreiber durch geeignete Auswahl der Sensor-
Signalleitung (evtl. mit Abschirmung, Anbindung wie bei Motorzu-
leitung) und des Auswertegerätes selbst für eine ausreichende
Störfestigkeit sorgen.
Vor Inbetriebnahme
sind die Angaben und Anweisungen in der
mitgelieferten Anleitung Sicherheits- und Inbetriebnahmehin-
weise bzw. allen sonstigen Anleitungen zu beachten !
Nach dem Anbau der Motoren ist die Bremse (falls vorhanden)
auf ihre einwandfreie Funktion zu prüfen!
3
Instandhaltung
Sicherheitsmaßnahmen
Vor
Beginn jeder Arbeit am Motor oder Gerät,
besonders aber vor dem Öffnen von Abdeckungen
aktiver Teile, muß der Motor vorschriftsmäßig frei-
geschaltet sein. Neben den Hauptstromkreisen ist dabei
auch auf eventuell vorhandene Zusatz- oder Hilfs-
stromkreise zu achten.
Die üblichen "5 Sicherheitsregeln" lauten hierbei z. B. nach
DIN VDE 0105:
-
Freischalten
-
Gegen Wiedereinschalten sichern
-
Spannungsfreiheit feststellen
-
Erden und Kurzschließen
-
Benachbarte unter Spannung stehende Teile abdecken
oder abschranken.
Diese zuvor genannten Maßnahmen dürfen erst dann
zurückgenommen werden, wenn die Instandhaltungsar-
beiten abgeschlossen sind und der Motor vollständig
montiert ist.
HINWEIS: Sofern Motoren mit verschlossenen Kondenswasser-
öffnungen ausgeführt sind, müssen diese von Zeit zu Zeit geöffnet
werden, damit eventuell angesammeltes Kondenswasser abfließen
kann.
Kondenswasseröffnungen sind stets an der tiefsten Stelle des Motors
anzuordnen!
Lagerwechsel, Fettsorte
Die
Lagerwechselfrist
Betriebsbedingungen, bei waagerechter Motoraufstellung,
Kühlmitteltemperatur bzw. Motordrehzahl von
...
1800/min
... 3600/min
Siemens AG
treten je nach Umrichteraus-
[h]
ist
unter
normalen
25°C
40°C
ca. 40 000 h ca. 20 000 h
ca. 20 000 h
ca. 10 000 h
DEUTSCH
HINWEIS: Die zulässigen axial- und Querkräfte (lt. Katalog) dürfen
nicht überschritten werden !
Unabhängig von den Betriebsstunden sollte das
wegen der Fettalterung, etwa alle 3 Jahre erneuert werden.
Bei besonderen Betriebsbedingungen, z. B. senkrechter
Motoraufstellung, großen Schwingungs- und Stoßbelastungen,
häufigem Reversierbetrieb, ... reduzieren sich die vorstehend
genannten Betriebsstunden wesentlich.
Die Motoren haben Rillenkugellager mit Deckscheiben (2ZC3 Ausfüh-
rung). Das Material der Scheiben sollte temperaturbeständig von -
30°C bis +150°C sein, z. B. Polyacryl-Kautschuk (ACM).
Fettsorte bei Standardmaschinen: UNIREX
Ersatzfette müssen der DIN 51825-K3N genügen.
Sonderfette sind auf dem Leistungsschild bzw. zusätzlichen Schild
angegeben.
Motor im erforderlichen Umfang zerlegen. Wälzlager mit geeigneter
Vorrichtung abziehen (s. Fig. 7). Lagerstelle von Verunreinigungen
säubern!
Wälzlager gleichmäßig auf ca. 80-100°C erwärmen und aufziehen.
Harte Schläge (z. B. mit einem Hammer, ...) sind zu vermeiden.
Eventuell abgenützte Dichtelemente (z. B. Wellendichtring, ... ),
sind ebenfalls zu erneuern.
Sind Wellendichtringe ohne Feder eingebaut, so muß auch das
Ersatzteil ohne Feder eingesetzt werden.
Nachschmiereinrichtung
Bei Motoren mit Nachschmiereinrichtung sind die Angaben auf
dem Schmierschild oder Leistungsschild zu beachten! Die Nach-
schmierung sollte bei laufendem Motor erfolgen!
4
Motoren der Zündschutzart -
Erhöhte Sicherheit EExe 1MA,1MF
Für diese Motoren gelten ergänzend oder speziell die Informationen
in kursiver Schrift!
Die erhöhte Gefahr in explosions- und schlagwettergefährdeten
Bereichen verlangt die besonders sorgfältige Beachtung der allge-
meinen Sicherheits- und Inbetriebnahmehinweise.
Explosionsgeschützte elektrische Maschinen entsprechen den Nor-
men der Reihen EN 60034(VDE 0530) sowie EN 50014 - 50020. Sie
dürfen in explosionsgefährdeten Bereichen nur nach Maßgabe der
zuständigen Aufsichtsbehörde eingesetzt werden. Ihr obliegt die
Feststellung der Explosionsgefährdung (Zoneneinteilung).
Ist die Bescheinigung durch ein X ergänzt, sind besondere
Auflagen in der EG-Baumusterprüfbescheinigung zu beach-
ten.
Die Leitungseinführungen müssen für den Ex-Bereich zugelassen
sein und gegenüber selbsttätigem Lockern gesichert werden. Nicht
benutzte Öffnungen mit zugelassenen Stopfen verschließen.
Bei Wellenende oben, z. B. Bauformen IMV3, IMV6, IMV19 (s. Fig.
1), ist bei 1MA-Motoren eine Abdeckung anzuordnen, die ein
Hineinfallen von Fremdkörpern in die Motorlüfterhaube verhindert
(s. DIN EN 50014/50019). Sie darf die Kühlung des Motors durch
seinen Lüfter nicht behindern.
Werden in der EG-Baumusterprüfbescheinigung bzw. auf dem
Leistungsschild keine anderslautenden Angaben bezüglich Be-
triebsart und Toleranzen gemacht, sind elektrische Maschinen für
Dauerbetrieb und normale nicht häufig wiederkehrende Anläufe
ausgelegt, bei denen keine wesentliche Anlauferwärmung auftritt.
Die Motoren dürfen nur für die auf dem Leistungsschild angegebene
Betriebsart eingesetzt werden.
Der Bereich A in EN 60034-1 (VDE 0530, Teil 1) - Spannung ± 5%,
Frequenz ± 2%, Kurvenform, Netzsymmetrie - muß eingehalten
werden, damit die Erwärmung innerhalb der zulässigen Grenzen
bleibt. Größere Abweichungen von den Bemessungswerten können
die Erwärmung der elektrischen Maschine unzulässig erhöhen und
müssen auf dem Leistungsschild angegeben sein.
Die auf dem Leistungsschild angegebene Temperaturklasse des
Motors muß mit der Temperaturklasse des möglicherweise auftre-
tenden brennbaren Gases übereinstimmen.
Die Überstromschutzeinrichtung mit stromabhängig verzö-
gerter Auslösung ist so auszuwählen, daß die Auslösezeit, die
aus der Kennlinie des Schalters für das Verhältnis I
schützendes Motors zu entnehmen ist, nicht größer als die
Erwärmungszeit t
des Motors ist. Das Verhältnis I
E
die Erwärmungszeit t
Außerdem ist die Schutzeinrichtung auf den Bemessungsstrom
einzustellen. Bei Wicklungen in Dreieckschaltung werden die Aus-
löser in Reihe mit den Wicklungssträngen geschaltet und auf den
0,58fachen Bemessungsstrom eingestellt. Ist diese Schaltung nicht
möglich, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich (z. B.
Thermischer Maschinenschutz).
N3
sind dem Typenschild zu entnehmen.
E
Wälzlager ,
(Fa. ESSO);
/ I
des zu
A
N
/ I
sowie
A
N
3