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Aqua Medic NR 1000 Mode D'emploi page 6

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Der Arbeitspunkt des Nitratreductors kann durch eine Redoxpotentialdauermessung optimal bestimmt werden.
Denitrifikation und Redoxpotential
Das Redoxpotential ist eine Messgröße, die elektronisch bestimmt werden kann. Die Höhe des Redoxpotentials
ist ein Maß für das Gleichgewicht zwischen Oxidations- und Reduktionsreaktionen im Wasser.
Im Aquarium herrscht ein positives Redoxpotential von einigen hundert Millivolt (mV). Im Meerwasseraquarium
sollte es zwischen 300 und 440 mV liegen. Dieses hohe Redoxpotential zeigt an, dass bei den biochemischen
Umsetzungen die Oxidationen überwiegen. Oxidationen sind Reaktionen, bei denen ein Stoff, z. B. durch
Sauerstoff, oxidiert wird.
Ein negatives Redoxpotential zeigt dagegen die Abwesenheit von Sauerstoff an und wäre für die meisten
Aquarienbewohner tödlich.
Im Nitratreductor herrschen nun aber völlig andere Bedingungen:
Nitrat soll zu Stickstoffgas reduziert werden. Die Voraussetzung dafür ist ein niedriges oder sogar negatives
Redoxpotential. Ideal ist hier ein Redoxpotential zwischen -50 und -250 mV. Steigt es über -50 mV an, besteht
die Gefahr, dass die Nitratreduktion beim Nitrit stoppt! Sinkt es unter -300 mV ab, ist das gesamte Nitrat
veratmet. Die Bakterien beginnen jetzt, auch das Sulfat zu veratmen. Dies ist ein unerwünschter Prozess, weil
dabei Schwefelwasserstoff als Abfallprodukt entsteht. Schwefelwasserstoff ist giftig und stinkt bereits in geringen
Mengen intensiv nach faulen Eiern. Gelangt etwas Schwefelwasserstoff in das Aquarium, so ist dies in der Regel
völlig unproblematisch, da er sehr schnell zum Sulfat aufoxidiert wird. Beim geschlossenen Nitratfilter ist auch
keine Geruchsbelästigung mehr vorhanden.
Steuerung des Nitratreductors
Die Steuerung des Nitratreductors kann über die Fütterung und über die Durchflussrate erfolgen:
Steigt das Redoxpotential über -50 mV an (oder wird sogar positiv), kann die Futterdosierung erhöht oder die
Durchflussrate vermindert werden. Achtung: Nitritgefahr!!
Sinkt das Redoxpotential unter -300 mV, kann die Fütterung vermindert oder die Durchflussrate erhöht werden.
Fütterung mit denimar-Pulver: Es wird mit einer konstanten Durchflussrate gearbeitet. Sinkt das Redoxpotential
unter -300 mV, wird die Fütterung ausgesetzt; steigt es über -50 mV, wird die Ration verdoppelt, bis es wieder
absinkt.
Enthält der Nitratreductor Deniballs, kann nur die Durchflussmenge variiert werden.
11.
Störungen
Störungen der Denitrifikation sind meist auf eine falsche Durchflussrate und Fütterung zurückzuführen. Sie
können aber nur durch Messung der Nitrit- und Nitratkonzentration sowie des Redoxpotentials bestimmt werden.
-
Pumpe verursacht Geräusche: Enthält das Kreiselgehäuse der Pumpe Luft, so verursacht dies eine starke
Geräuschentwicklung. Da die Pumpe dann nur wenig oder gar kein Wasser fördert, fehlt die notwendige
Wasserkühlung. Die Pumpe kann dabei überhitzen und ausfallen. Der Kunststoffwinkel an der Druckseite der
Pumpe besitzt eine kleine Bohrung, aus der vorhandene Luft herausgedrückt werden kann. Ist die Bohrung
verstopft, sollte sie mit einer Nadel gereinigt werden.
-
Nitrit im Ablauf des Filters: Befindet sich im Ablauf des Filters eine hohe Konzentration von Nitrit, ist die
Dosierung von organischem Futter zu gering: Fütterung steigern oder Durchflussrate vermindern. Meist ist
in diesem Fall das Redoxpotential zu hoch (über -50 mV).
-
Nitrat im Ablauf des Filters: Hohe Restkonzentrationen von Nitrat im Ablauf des Filters treten meist
gemeinsam mit hohen Nitritkonzentrationen auf. Achtung! Die meisten Nitrattests werden durch hohe
Nitritkonzentrationen gestört! Auch hier ist das Redoxpotential meist zu hoch. Fütterung erhöhen, Durchfluss
vermindern.
-
Der Ablauf des Filters stinkt nach Schwefelwasserstoff (faulen Eiern): Meist ist in diesem Fall das
Redoxpotential zu niedrig (unter -300 mV). Fütterung reduzieren, Durchflussrate überprüfen und ggfs.
erhöhen.
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