Kapitel IV
Flugeigenschaften
Dieses Handbuch ist nicht als Lehrbuch gedacht. Sie müssen die Ausbildung in einer staatlich anerkannten
Flugschule absolvieren. Aber die folgenden Tipps erlauben Ihnen, das Beste aus Ihrem TALA herauszuholen.
Gewichtsbereich
Der TALA ist abhängig von der Größe nur zum Betrieb innerhalb eines bestimmten Gewichtsbereichs
zugelassen. Es ist dabei das Gesamtgewicht, bestehend aus Pilot, Gleitschirm und Gurtzeug und sonstiger
Ausrüstung gemeint, das sich während des Fluges in dem Gurtzeug befindet.
Wir empfehlen, den TALA in der Mitte des jeweiligen Gewichtsbereiches zu fliegen.
Wird der TALA in der unteren Hälfte des zugelassenen Gewichtsbereichs geflogen, so ist mit verminderter
Agilität und mit gedämpfterem Flugverhalten zu rechnen. In starken Turbulenzen macht sich eine geringere
Stabilität der Kappe bemerkbar.
Fliegt man den TALA in der oberen Hälfte des Gewichtsbereichs, vergrößert sich die Dynamik und die Stabilität
des Schirms. Auch die Trimmgeschwindigkeit erhöht sich leicht. Die Eigendämpfung des Schirms, auch nach
Klappern, nimmt hingegen leicht ab.
Aktiv Fliegen
Aktiv fliegen heißt, fliegen in Harmonie mit Ihrem Gleitschirm. Das heißt, dass Sie nicht stets mit
gleichbleibender Bremsstellung fliegen, sondern die Reaktion Ihres Gleitschirmes auf unruhige Luft wahrnehmen
und entsprechend reagieren, besonders bei thermischen und turbulenten Verhältnissen. Bei ruhiger Luft werden
diese Reaktionen nur minimal sein, aber in Turbulenzen wird ein ständiges Auskorrigieren mittels Bremsleinen
und Gewichtsverlagerung im Gurtzeug vom Piloten verlangt. Bei guten Piloten sind diese Reaktionen instinktiv
vorhanden. Es ist wichtig, dass der Pilot durch leichten Zug an den Bremsen stets direkten Kontakt zur Kalotte
hat, um den Staudruck der Kalotte zu spüren. Das erlaubt ihm, ein Nachlassen des Staudruckes und einen
anschließenden Kollaps der Kalotte rechtzeitig wahrzunehmen und frühzeitig zu reagieren. Der TALA wird auch
ohne Pilotenreaktion nicht sehr schnell einklappen, jedoch wird ein aktives Fliegen die Sicherheit noch erhöhen.
Gurtzeug
Der TALA wurde mit einem handelsüblichen Gurtzeug der Gruppe GH getestet und reagiert gut auf
Gewichtsverlagerung. Es ist ohne weiteres auch möglich mit einer Kreuzverspannung zu fliegen, wird vom
Hersteller aber nicht ausdrücklich empfohlen.
Start
Der TALA ist bei leichtem und bei starkem Wind sehr einfach aufzuziehen und steigt schnell in die Flugposition
auf. Die beste Aufziehtechnik ist, in jeder Hand eine A-Traggurte zu halten.
a)
Null Wind - Bei Nullwind machen Sie, von der Position mit gestreckten A-Leinen, ein oder zwei Schritte
rückwärts (aber nicht zurück bis zur Kalotte) und beginnen dann Ihren Startlauf, während dem Sie sanft
und gleichmäßig die A-Traggurten ziehen. Sobald die Kalotte sich vom Boden abzuheben beginnt,
reduzieren Sie den Zug an den Traggurten, beschleunigen aber mit leichter Körpervorlage gleichmäßig
weiter. Bei sehr schwachen Windverhältnissen hilft es, einen sanften Druck auf den A-Traggurten
beizubehalten. Halten Sie sich bereit, die Kalotte mit den Bremsen zu stoppen, falls sie vorschießen
sollte.
Rev_04_25.01.2013
Bruce Goldsmith Design GmbH, Hügelweg 12, 9400 Wolfsberg, Austria,
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