5.5 Messung des Ruheindikators (durch die HSD-Diagnostik)
Der häufigste Fehler bei der Blutdruckmessung besteht darin,
dass zum Zeitpunkt der Messung kein Ruheblutdruck (hämody-
namische Stabilität) vorliegt, d. h. sowohl der systolische als auch
der diastolische Blutdruck sind in diesem Fall verfälscht. Dieses
Gerät bestimmt automatisch während der Blutdruckmessung, ob
eine mangelnde Kreislaufruhe vorliegt oder nicht.
Liegt kein Hinweis auf eine mangelnde Kreislaufruhe vor, wird
das Symbol
(hämodynamischen Stabilität) angezeigt und
das Messergebnis kann als zusätzlich qualifizierter Ruhe-
blutdruckwert dokumentiert werden.
: Hämodynamische Stabilität vorhanden
Die Messergebnisse des systolischen und diastolischen Drucks
sind unter hinreichender Kreislaufruhe erhoben und reflektieren
mit guter Sicherheit den Ruheblutdruck.
Liegt jedoch ein Hinweis auf mangelnde Kreislaufruhe vor (hämo-
dyna mi sche Instabilität), wird das Symbol
sem Fall sollte die Messung nach einer körperlichen und mentalen
Ruhezeit wiederholt werden. Die Messung des Blutdrucks muss in
körperlicher und mentaler Ruhe stattfinden, da dieser die Referenz
zur Diagnostik der Blutdruckhöhe und somit zur Steuerung einer
medikamentösen Behandlung eines Patienten darstellt.
: Keine Hämodynamische Stabilität vorhanden
Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Messung des systolischen
und des diastolischen Blutdrucks nicht in ausreichender Kreis-
laufruhe erfolgt ist und deshalb die Messergebnisse vom Ruhe-
blutdruckwert abweichen.
Wiederholen Sie die Messung nach mindestens 5- minütiger
Ruhe- und Entspannungszeit. Begeben Sie sich an einen hin-
reichend ruhigen und bequemen Platz, bleiben Sie dort in
Ruhe, schließen Sie ihre Augen, versuchen Sie sich zu ent-
spannen und atmen Sie ruhig und gleichmäßig.
Wenn die folgende Messung weiterhin mangelnde Stabili-
tät zeigt, können Sie nach weiteren Ruhephasen die Messung
erneut wiederholen. Falls weitere Messergebnisse instabil blei-
ben, kennzeichnen Sie ihre Blutdruckmesswerte bezüglich die-
ses Sachverhalts, da sich dann keine ausreichende Kreislauf-
ruhe während Ihrer Messungen einstellen ließ.
In diesem Fall kann unter anderem eine nervale innere Unruhe
ursächlich sein, welche durch kurzfristige Ruhephasen nicht
beseitigt werden kann. Weiter können auch bestehende Herz-
rhythmus-Störungen eine stabile Blutdruckmessung verhindern.
Das Fehlen des Ruheblutdrucks kann unterschiedliche Ursa-
chen haben, wie z.B. körperliche Belastungen, mentale
Anspannung oder Ablenkung, Sprechen oder Herzrhythmus-
störungen während der Blutdruckmessung.
angezeigt. In die-
In der überwiegenden Anzahl der Anwendungsfälle liefert die
HSD-Diagnostik eine sehr gute Orientierung, ob bei einer Blut-
druckmessung eine Kreislaufruhe vorliegt. Bestimmte Patienten
mit Herzrhythmusstörungen oder dauerhaften mentalen Belas-
tungen können längerfristig hämodynamisch instabil bleiben,
dies gilt auch nach wiederholten Ruhephasen. Die Genauig-
keit der Bestimmung des Ruheblutdrucks ist bei diesen Anwen-
dern einge schränkt. Die HSD-Diagnostik hat wie jede medizini-
sche Messmethodik eine begrenzte Bestimmungsgenauigkeit
und kann in einzelnen Fällen zu Fehlanzeigen führen. Die Blut-
druckmessergebnisse bei denen eine bestehende Kreislaufruhe
bestimmt wurde, stellen besonders verlässliche Ergebnisse dar.
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