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7.3 Wasserqualität in
Heizungsanlagen
7.3.1 Steinbildung
Eine Steinbildung in Heizungsanlagen kann nicht vermieden
werden, ist aber in Anlagen mit Vorlauftemperaturen kleiner
60 °C vernachlässigbar gering. Bei Hochtemperatur-Wärme-
pumpen und vor allem bei bivalenten Anlagen im großen Leis-
tungsbereich (Kombination Wärmepumpe + Kessel) können
auch Vorlauftemperaturen von 60 °C und mehr erreicht wer-
den. Ein bevorzugtes Verfahren zur Vermeidung von Steinbil-
dung ist die Enthärtung, da sie die Erdalkalien (Calcium- und
Magnesiumionen) dauerhaft aus dem Heizungssystem ent-
fernt.
Folgende Werte für die Wasserqualität von Heizungs- und Kühl-
wasser sind zu beachten und bei einem Vor-Ort-Check zu prü-
fen:
Härtegrad
Leitfähigkeit
ph-Wert
abfiltrierbare Stoffe
Folgende (Grenz-)Werte sind dabei zwingend einzuhalten:
Maximaler Härtegrad des Füll- und Ergänzungswassers
11 °dH.
Bei vollentsalztem Wasser (VE-Wasser)(salzarm) darf der
Leitwert maximal 100 μS/cm betragen.
Bei teilentsalztem Wasser (salzhaltig) darf der Leitwert ma-
ximal 500 μS/cm betragen.
Der ph-Wert muss zwischen 8,2 - 9 liegen.
Der Grenzwert für abfiltrierbare Stoffe im Heizungswasser
liegt bei < 30 mg/l
Gegebenenfalls, beispielsweise bei bivalenten Anlagen sind zu-
sätzlich die in der folgend aufgeführten Tabelle aufgelisteten
Vorgaben zu berücksichtigen, bzw. die genauen Richtwerte für
Füll- und Ergänzungswasser und die Gesamthärte der Tabelle
nach VDI 2035 – Blatt 1entnommen werden.
HINWEIS
Das spezifische Volumen einer Heizungsanlage ist vor
Befüllung der Anlage zu ermitteln.
Zur Beurteilung, ob ein Wasser die Tendenz zur Kalkauflösung
oder zur Kalkabscheidung hat, wird der sog. Sättigungsindex SI
herangezogen. Er zeigt an, ob der pH-Wert dem pH-Neutral-
punkt entspricht bzw. um wie viel dieser durch Säureüber-
schuss unterschritten, oder durch Kohlensäuredefizit über-
schritten wird. Bei Sättigungsindex unter 0 ist das Wasser
aggressiv, neigt zu Korrosionen. Bei Sättigungsindex über 0 ist
das Wasser kalkabscheidend.
Der Sättigungsindex SI sollte zwischen - 0,2 < 0 < 0,2 liegen
DE-6
Füll- und Ergänzungswasser sowie Heizwasser, heizleistungsabhängig
Gesamtheizleistung in kW
spezifischer Wasserinhalt
Wärmeerzeuger > 0,3 k je kW
spezifischer Wasserinhalt
Wärmeerzeuger > 0,3 k je kW
(z.B. Umlaufwasserheizer) und
Anlagen mit elektrischen Hei-
zelementen
> 50 kW bis 200 kW
> 200 kW bis 600 kW
Heizwasser, heizleistungsabhängig
Betriebsweise
1. Zur Berechnung des spezifischen Anlagenvolumens ist bei Anlagen mit
mehreren Wärmeerzeugern die kleinste Einzelheizleistung einzusetzen.
2. Bei Anlagen mit mehreren Wärmeerzeugern mit unterschiedlichen spezifi-
schen Wasserinhalten ist der jeweils kleinste spezifische Wasserinhalt maß-
gebend.
3. Für Anlagen mit Aluminiumlegierungen ist Vollenthärtung empfohlen.
Abb. 7.1:Richtwerte für Füll- und Ergänzungswasser nach VDI 2035
ACHTUNG!
Bei der Verwendung von vollentsalztem Wasser ist darauf zu
achten, dass der minimal zulässige pH-Wert von 8,2 nicht
unterschritten
Zerstörung der Wärmepumpe führen.
7.3.2 Korrosion
Bei Anlagen mit überdurchschnittlich großem spezifischem An-
lagenvolumen von 50 l/kW empfiehlt die VDI 2035 den Einsatz
von teil-/vollentsalztem Wasser.
Diese Maßnahmen (z.B. pH-Stabilisator) werden zur Einstellung
des pH-Wertes des Heizungswassers getroffen, um die Korros-
ionsgefahr in der Wärmepumpe und in der Heizungsanlage zu
minimieren.
Unabhängig von rechtlichen Anforderungen dürfen die nach-
folgenden Grenzwerte im verwendeten Heizungswasser für
verschiedene Inhaltsstoffe nicht über- bzw. unterschritten wer-
den, um einen sicheren Betrieb der Wärmepumpe zu gewähr-
leisten. Dazu ist vor Inbetriebnahme der Anlage eine Wasse-
ranalyse durchzuführen. Ergibt die Wasseranalyse für maximal
einen Indikator ein „-" oder für maximal zwei Indikatoren ein „o"
ist die Analyse als negativ zu bewerten.
452237.66.71 · FD 0305
Summe Erdalkalien in mol/m³
(Gesamthärte in °dH)
20
Spezifisches Anlagenvolumen in l/kW
50
keine
2
50
2
3,0 (16,8)
2,0 (11,2)
1,5 (8,4
> 600 kW
< 0,05 (0,3)
Elektrische Leitfähigkeit in µS/cm
3
salzarm
Salzhaltig
klar, frei von sedimentierenden Stoffen
wird.
Eine
Unterschreitung
SI 75TU
20 bis 50
50
1
Heizleistung
3,0 (16,8)
1,5 (8,4)
< 0,05 (0,3)
1,0 (5,6)
< 0,05 (0,3)
> 10 bis 100
> 100 bis 1500
Aussehen
kann
zur
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