Kontraindikationen gegen Spülung
Falls der Patient aufgrund einer früheren Spülbehandlung
mit Wasser Komplikationen erlebt hat.
Falls Anzeichen auf eine Mittelohrentzündung (Otitis
Media) innerhalb der letzten 2 Monate bestehen.
Falls der Patient sich einer Ohroperation jeglicher Art
unterzogen hat, ausgenommen von Paukendrainagen, die
über 2 Jahre zurückliegen, und falls der Patient von der
HNO-Abteilung entlassen wurde.
Falls eine vermutete oder tatsäche Perforation vorliegt
oder falls in den letzten 2 Jahren muköser Ausfluss aus
dem Ohr aufgetreten ist.
Falls der Patient eine Kieferspalte hat (egal ob operiert oder
nicht).
Falls akute Otitis externa (Schmerzen, geschwollener
Ohrkanal, Empfindlichkeit der Ohrmuschel) vorliegt.
Hochgradiger Hörverlust in
einem Ohr
Vorsicht bei der Spülung mit Wasser bei
folgenden Patientengruppen
Der Patient nimmt
gerinnungshemmende
Der Patient hat
Diabetes.
Tinnitus.
Vertigo.
Strahlentherapie unter Einbezug des
Ohrkanals
Begründung
Falls der Patient eine frühere Spülbehandlung nicht toleriert hat,
wäre es unklug, die Prozedur zu wiederholen, da dadurch die
Symptome verstärkt werden könnten.
Falls das Trommelfell für Verletzungen wegen des schädlichen
Einflusses von infizierter Flüssigkeit auf das Trommelfell anfällig
ist.
Nach Operationen ist die Struktur des Ohrkanals und des
Trommelfells oft labil. Kosmetische Chirurgie zur Veränderung der
Ohrmuschel (zum Beispiel, um abstehende Ohren zu korrigieren)
ist davon nicht betroffen. Falls nach 2 Jahre zurückliegender
Paukendrainage das Trommelfell intakt ist, sollte kein erhöhtes
Risiko der Verletzung des Trommelfells bestehen.
Ein muköser Ausfluss weist normalerweise auf eine Perforation
hin und Wassereintritt unter Druck könnte eine Infektion auslösen
oder die empfindlichen Mittelohrstrukturen verletzen.
Eine Kieferspalte deutet auf ein unterentwickeltes
Gesichtsskelett hin. Dadurch können das Trommelfell und die
Mittelohrstruktur anfälliger für Verletzungen sein.
Obwohl es unerlässlich ist, dass der infizierte Ohrkanal gründlich
gereinigt wird, sollten Ablagerungen mit Hilfe von
Mikroabsaugung vorgenommen werden, wenn der Ohrkanal
geschwollen ist.
Jede Intervention birgt Risiken, und wenn ein Patient komplett auf
ein Ohr angewiesen ist (weil das andere durch hochgradigen
Hörverlust betroffen ist), ist jedes Risiko für dieses Ohr
Begründung
Die Haut im Ohrkanal ist empfindlich und es besteht ein
erhöhtes Blutungsrisiko. Stellen Sie sicher, dass ein Trauma des
Der pH-Wert von Ohrenwachs ist höher bei Patienten mit
Diabetes als normal, was ihre Anfälligkeit für Infektionen
erhöht.
Wachsverhärtung kann zwar Tinnitus auslösen, doch kann
ein Trauma des Trommelfells diesen verstärken.
Dies ist ebenfalls ein Symptom von Wachsverhärtung. Spülung kann
einen Schub auslösen; stellen Sie also sicher, dass das Wasser die
richtige Wärme hat und dass der Patient sicher ist.
Ein bestrahlter Ohrkanal kann knöcherne Nekrose entwickeln, und
so sollte Wachs entfernt werden bevor es hart wird, und ein
Trauma des Ohrkanals sollte vermieden werden.
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