2.4 Gerätewahl
Schnelldrehstahl ist äußerst geeignet für das Abspanen von
Poly-wood. Geräte aus Hartmetall besitzen eine lange
Lebensdauer und eine hohe Produktivität. Hartmetalle vom Typ
'K'
(K
10)
sind
wegen
Ausdehnungskoeffizienten und ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit
am besten geeignet.
Das Abspanen von Kunststoffen erfordert nur minimale
Schneidekräfte. Stumpfe Schneideflächen erfordern mehr Kraft
beim
Abspanen
und
Oberflächenqualität. Die Standzeit hängt stark von der
Schnittgeschwindigkeit, vom Ansatz sowie von der Breite und
Tiefe des Schnitts ab.
Je größer der Freiwinkel und der Spanwinkel, desto geringer
die Schneidekräfte. Um zu verhindern, dass der Schneidebeitel
zu schwach wird, gibt es Grenzen bei Freiwinkel und
Spanwinkel, die Sie wählen können. Die Schneidekraft muss in
Schnittrichtung ausgeübt werden. Durch die Wahl des
Spanwinkels können Sie das bearbeitete Material mit der
Verarbeitungsrichtung beeinflussen. Die Praxis hat gezeigt,
dass Fingerfräsen mit spiralförmigen Zähnen am besten
geeignet sind. Achten Sie darauf, dass beim Abspanen keine
tiefen Kratzer oder scharfe Übergänge entstehen, die wegen
der Kerbwirkung unter Belastung zu Brüchen im Material führen
können. Eine Nachbearbeitung mit einer Polierscheibe kann die
Oberflächenverarbeitung verbessern. Die nach dem Sägen,
Bohren oder Fräsen zurückgebliebenen Ränder können Sie mit
einer stumpfen Feile oder mit einem speziellen Gerät zum
Entgraten abecken. In den folgenden Tabellen werden die
Richtlinien für das Verarbeitungsverfahren aufgeführt. Daten für
die Bearbeitung von Kunststoffen stehen in den VDI-Richtlinien
2003.
2.5 Verarbeitungsmethoden
2.5.1 Sägen
Für das Sägen von Thermoplasten eignen sich schnell laufende
Band- und Kreissägen. Eine eng gesetzte Verzahnung ergibt
glatte Schnittflächen. Sägeblätter mit einem Zahnabstand von
mehr als 15 mm scheinen eine bessere Schnittqualität zu
liefern. Sägeblätter aus Hartmetall arbeiten besser und besitzen
eine längere Lebensdauer.
Freiwinkel [Grad]:
10-15 HM (Hartmetall)/
30-40 SS (Schnellschneidestahl)
Spanwinkel [Grad]:
0-5 HM (Hartmetall)/
3-8 SS (Schnellschneidestahl)
t
Kehle [mm]: 5-10
Setzung [mm]: 0,8-1,0
Schnittgeschwindigkeit [m/min]: 3000
Ansatz [mm/Zahn]: 0,1-0,3
Poly-wood
ihres
geringen
thermischen
ergeben
eine
niedrigere
α
γ
polywm001
2.5.2 Hobeln
Platten- und Flachhobel zur Holzbearbeitung eignen sich auch
für Poly-wood. Die Oberflächenqualität hängt stark von Ansatz,
Schnittgeschwindigkeit und Frei- und Spanwinkel ab, ebenso
vom Zustand des Schneideblattes. Die Maschinen müssen über
besonders robuste Lager verfügen.
Freiwinkel [Grad]: 15-30
Spanwinkel [Grad]: 15-20
Schnittgeschwindigkeit
[m/min]: 3000
Ansatz [mm/Zahn]: 0.1-0.3
2.5.3 Fräsen
Achten Sie beim Fräsen darauf, dass der Querschnitt beim
Abspanen so groß wie möglich ist, um die Wärmeentwicklung
zu reduzieren. Wählen Sie auch eine große Schnitttiefe und
einen großen Ansatz bei einer geringen Schnittgeschwindigkeit.
Schnelle Holzbearbeitungsmaschinen mit ziemlich hohen
Ansatzgeschwindigkeiten und Tourenzahlen sind brauchbar,
ebenso wie Universal-Fräsbänke aus dem Werkzeugbau.
Freiwinkel [Grad]: 5-15
Spanwinkel [Grad]: 5-15
Schnittgeschwindigkeit
[m/min]: maximal 1000
Ansatz [mm/Zahn]: 0.2-0.5
2.5.4 Bohren
Fast alle Spiralbohrer sind geeignet. Der Spiralwinkel muss 20-
30° betragen und der Spitzenwinkel 110-120°. Bohren
produziert eine erhebliche Wärmemenge, die über die Späne
oder mit Hilfe von zusätzlicher Kühlung abgeführt werden muss.
Bei tiefen Bohrlöchern ist es hilfreich, wenn man den Bohrer aus
dem Loch zurückzieht, um die Späne entfernen zu können. Bei
Präzisionsarbeiten empfehlen wir, das Werkstück vor dem
Bohren im Lager ruhen zu lassen. Verwenden Sie einen
Bohrlochräumer für präzise Bohrresultate.
Freiwinkel [Grad]: 10-12
Spanwinkel [Grad]: 15-25
ϕ Spitzenwinkel [Grad]: 60-90
Schnittgeschwindigkeit
[m/min]: 30-70
Ansatz [mm/tpm]: 0,2-1,0
DEUTSCH
polywm002
α
γ
polywm003
γ
β
α
ϕ
17
11.0705