Betrieb
Nahbesprechungseffekt
Richtmikrofone verstärken bei Annäherung des Mikrofons an die Klangquelle tiefe Frequenzen mehr.
Diese Eigenschaft wird als Nahbesprechungseffekt bezeichnet und kann zum Erzeugen eines wär-
meren, kräftigeren Klangs verwendet werden. Gewöhnlich muss der Sänger aber einen konstanten
Abstand vom Mikrofon einhalten, damit sich der Frequenzgang im Bassbereich nicht ändert.
Die Ausführung des Modells KSM9 mit zwei Membranen hilft bei der Kontrolle und Minimierung des
Nahbesprechungseffekts, wodurch sich ein gleichmäßigerer Frequenzgang im unteren Bereich ergibt.
Dadurch kann der Sänger/Künstler näher an das Mikrofon herantreten oder sich von diesem ent-
fernen, ohne dass sich die Audioqualität wesentlich ändert.
Auswahl einer Richtcharakteristik
Niere: Erfasst Schall direkt von vorne und verfügt in ei-
nem Winkel von 180 Grad zur Rückseite über die größte
Schallunterdrückung. Die Nierencharakteristik hat einen breiteren
Erfassungsbereich, der in einer stärkeren außeraxialen Aufnahme
resultiert. Dies ist die übliche Einstellung für Studioaufnahmen
und Live-Beschallungen.
Superniere: Erfasst Schall direkt von vorne und verfügt in ei-
nem Winkel von 120 Grad zur Rückseite des Mikrofons über die
größte Schallunterdrückung. Die Supernierencharakteristik hat
einen schmaleren Erfassungswinkel von 115 Grad mit stärkerer
Unterdrückung außeraxialer Schallquellen. Diese Charakteristik
ist ideal für laute Umgebungen oder Beschallungen, bei denen
mehrere Tonquellen in unmittelbarer Nähe voneinander liegen.
Versorgungsspannungen
Dieses Mikrofon benötigt Phantomspeisung. Die beste Leistung wird bei einer Speisung mit 48
V Gleichspannung erzielt (IEC-61938); das Mikrofon kann jedoch mit Speisungen bis zu 11 V
Gleichspannung betrieben werden, Die meisten modernen Mischpulte stellen Phantomspeisung
bereit und erfordern die Verwendung eines symmetrischen Mikrofonkabels: XLR-zu-XLR bzw.
XLR-zu-TRS.
Abschlussimpedanz
Der maximal zu verarbeitende Schalldruck, der Übersteuerungspegel und der Dynamikbereich sind
von der Eingangsabschlussimpedanz des Vorverstärkers, an den das Mikrofon angeschlossen wird,
abhängig. Shure empfiehlt eine minimale Eingangsabschlussimpedanz von 1000 Ohm. Die meisten
modernen Mikrofonvorverstärker erfüllen diese Anforderung. Höhere Impedanzen ergeben bessere
Leistung für diese Spezifikationen.
Integrierter Poppfilter
Der Mikrofongrill besteht aus drei separaten Geflechtschichten, die als integrierter Poppfilter wirken.
Dies trägt zur Verringerung von Atem- und Windgeräuschen bei. Bei Mikrofonnahabnahmen von
Sängern ist abhängig vom Künstler eventuell ein externer Poppschutz oder Windschutz erforderlich.
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