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und Zeigefinger. Aus diesem Grunde ist im Umgang mit diesem Regler auch ein
gewisses Maß an Vorsicht geboten (und natürlich auch jede Menge Spaß garan-
tiert!).
Bedienung: Im Gegensatz zu den Kanal- und Effekt-Reglern ist der MASTER-
Regler nicht programmierbar! Er funktioniert wie ein ganz normales Poti, die
Position des Reglers entspricht immer dem tatsächlichen Wert.
Achtung: Hohe Lautstärke-Pegel können Gehörschäden verursachen. Um
böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du den MASTER-Regler vor dem
Einschalten des Amps immer auf Linksanschlag drehen!
4.2 STORE
Mit dem STORE-Button speicherst du deine Presets ab. => Kapitel 7.4.
4.3 ORIGINAL VALUE
Diese LED erlaubt das Ablesen der Poti-Einstellung, die im aufgerufenen Preset
gespeichert wurde. In der Praxis bedeutet das: Preset anwählen, Regler anfassen
und solange nach links oder rechts drehen, bis diese LED aufleuchtet. Jetzt
entspricht die Stellung des Potis den im Preset gespeicherten Wert und die
Einstellung lässt sich ablesen.
4.4 FX LOOP
Das spezielle Effekt-Routing „SmartLoop" bietet dir einen von parallel auf seri-
ell umschaltbaren Einschleifweg für externe Effekt-Geräte, dessen Einstellung
im Preset mit abgespeichert wird. Das heißt, pro Preset ist hinterlegt, ob der
Effektweg an oder aus ist und ob er parallel oder seriell betrieben wird.
4.4.1 SERIAL
Schaltet den Effektweg von parallel (LED leuchtet nicht) auf seriell (LED leuch-
tet) um.
4.4.2 FX ON
Schaltet den Effektweg an (LED leuchtet) oder aus (LED leuchtet nicht).
TIPP: Ist kein Effektgerät am Effektweg eingeschleift, lässt sich der Effektweg
für weitere Funktionen „zweckentfremden", die sich sogar pro Preset individuell
abspeichern lassen:
• I m parallelen Betrieb kann die RETURN-Buchse zum Anschluss eines zweiten
Instruments oder beliebiger anderer Audioquellen verwendet werden. An die
SEND-Buchse kann eine zusätzliche Endstufe angeschlossen werden.
• S eriell betrieben lässt sich der Effektweg als Lautstärke-Regler verwenden, indem
du ein analoges Volume-Pedal mit SEND/RETURN verkabelst.
Achtung: Wenn der Effektweg seriell geschaltet und kein Effektgerät angeschlos-
sen ist, wird das Signal unterbrochen. Das Signal zum Mischpult sollte mit der
Hughes & Kettner Red Box® über die Speaker-Ausgänge z.B. abgegriffen werden,
nicht über den Send, da hier nur das reine Vorstufensignal anliegt.
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Tube-Safety-Control (TSC)
TSC arbeitet vollautomatisch und sorgt für eine höhere klangliche und technische
Stabilität und Lebensdauer deiner Endstufenröhren, in dem es automatisch bei der
Endstufenröhre den richtigen Ruhestrom (Bias) einstellt bzw. automatisch nachre-
gelt. Diese Grundfunktion bedarf keiner Bedienung durch den Gitarristen.
S w i t c h b l a d e T S C
TSC stellt daneben noch weitere sehr interessante Features im Umgang mit
(verschiedenen) Endstufenröhren zur Verfügung, die man sich nicht entgehen
lassen sollte. Wenn du dich trotzdem nicht mit diesem Thema beschäftigen willst,
behandele den Amp einfach wie einen konventionellen Röhrenamp. Nur in
Fragen eines Endstufenröhren-Wechsels solltest du das Kapitel 8 (Röhrentausch,
Wartung und Service) und 5.3.2 (Überprüfung des Matchings bei Röhrenwechsel)
beachten, da dir hier einige Arbeit abgenommen wird.
5.1. Warum entwickelte Hughes & Kettner TSC
Wir haben TSC für Gitarristen entwickelt, die höchsten
Anspruch an kontinuierlich besten Röhrensound, an
die Stabilität und Lebensdauer ihrer Röhren und an die
Betriebssicherheit ihres Verstärkers haben.
Wichtig: TSC wurde ausschließlich für Endstufenröhren
entwickelt. Es wird demnach in diesem Kapitel nur von
Endstufenröhren gesprochen.
5.1.1 Grundbegriffe leicht erklärt
Was sind Bias, Kennlinie, Matching? Bei Röhrenverstärkern wird mit Bias
die Vorspannung bezeichnet, die den Ruhestrom der Röhre einstellt. Diese
Vorspannung muss bei konventionellen Amps immer auf die jeweiligen
Endstufenröhren angepasst werden (das sogenannte „Bias einstellen"), da sich jede
Röhre aufgrund ihrer filigranen Bauweise in gewissen Toleranzen bewegt und an
einem anderen Arbeitspunkt betrieben wird, sprich eine andere „Kennlinie" hat.
Haben mehrere Röhren die gleiche Kennlinie, so liegen sie im „Matching" (engl.
Match = Übereinstimmung). Man verwendet in Gitarrenverstärkern immer nur
Röhren, die im Matching liegen. Dies hat einerseits den Vorteil, dass die Röhren
immer optimal beansprucht werden und damit weniger schnell altern, andererseits
erzielt man damit das beste Soundergebnis. Liegen die Röhren bei konventio-
nellen Amps nicht im Matching, dann altern diese schneller und müssen dem-
nach früher gewechselt werden. Außerdem kommt es dann zu unerwünschten
Klangphänomenen (sogenannte Übernahmeverzerrungen), welche sich negativ auf
das Soundergebnis auswirken.
5.1.2 Vorteile von TSC
Die manuelle Bias-Einstellung entfällt: In konventionellen Amps muss der Bias von
einem Techniker neu eingestellt werden, wenn alle Röhren ausgetauscht wurden
und dann eine andere Kennlinie aufweisen. Bei SWITCHBLADE TSC muss der
Bias nie vom Techniker eingestellt werden, er regelt sich selbst. So wird er immer
am optimalen Arbeitspunkt betrieben. Dies hat klangliche und technische Vorteile.
Bestmöglicher Sound bei Röhren, die nicht (mehr) im Matching liegen: Röhren
sind äußerst empfindlich. Auf Erschütterungen reagieren sie mit Veränderungen
in Ihrer Kennlinie, was zur Folge hat, dass sie nicht mehr im Matching liegen.
Dank TSC arbeiten die Röhren immer am optimalen Arbeitspunkt. Dies gilt
natürlich gerade auch für den Fall, dass sich die Kennlinien (z.B. durch äußere
Einflüsse, Erschütterungen o.ä.) verändern. Während bei einem konventionellen
Amp in jedem Fall unerwünschte Soundphänomene (Übernahmeverzerrungen)
bemerkbar werden, minimiert TSC diese durch seine vollautomatische Regelung
und erzielt das bestmögliche Soundergebnis.
Geringerer Röhrenverschleiß: Liegen die Röhren bei konventionellen Amps nicht
im Matching, altern diese schneller und müssen früher gewechselt werden. Doch
selbst bei veränderter Kennlinie regelt TSC den Bias jeder Endstufenröhre auf den
optimalen Arbeitspunkt. Technische Nachteile können somit nicht entstehen.
Röhrenfehler werden direkt angezeigt und Amp kann weiter gespielt werden:
Es kann in den meisten Fällen trotz defekter Röhre weitergespielt werden. Der
Gig ist gerettet. Analysiere danach den Röhrenfehler spielend einfach durch das
Vergleichen des Blinkens oder Dauerleuchtens der Tube Status Control-LED
(siehe Kapitel 5.2).