Der Gleitschirmflieger erlebt bei fast jedem seiner Flüge einen dynamischen
Stall, und zwar bei der Landung. Die Kappe leert sich abrupt und kippt nach
hinten weg: ein Strömungsabriss liegt vor.
Der Fullstall gehört zu den gefährlichen Flugmanövern, die nicht bewusst
herbeigeführt werden sollen.
Kippt die Kappe nach einem fehlerhaften Bremsmanöver (längeres Anhalten
der Bremsen über 100%) oder bei stark angezogener Bremse und
gleichzeitigem Aufstellen des Schirmes in Turbulenzen nach hinten weg, darf
der Pilot nicht vor Schreck die Bremsen sofort auslassen. Erst wenn sich die
Kappe wieder über dem Piloten stabilisiert hat, werden die Bremsen langsam
vollständig freigegeben, so dass eine Vorwärtsbewegung der Kappe möglich
ist. Dabei kann es zu Einklappern kommen.
5.4 Trudeln
Trudeln wird verursacht, wenn eine Steuerleine voll durchgezogen oder im
Langsamflug eine Seite zusätzlich stark angebremst wird. Die Drehachse
wandert in das Zentrum der Kappe. Der Schirm gerät in eine Negativkurve, die
beim Gleitschirm durch sofortiges Nachgeben der Bremsleine in der
Kurveninnenseite behoben werden kann.
Bei andauerndem Trudeln müssen beide Bremsen dosiert vollständig
freigegeben werden. Dieses gefährliche Flugmanöver nicht mit Absicht
erfliegen! Sollte der Pilot überfordert sein, den Vorgang abzubrechen oder
gerät der Schirm aus einem anderen Grund wie Leinenüberwurf oder
ähnliches außer Kontrolle, ist unverzüglich das Rettungssystem zu aktivieren!
5.5 Bremsenausfall
Sollte es dazu kommen, dass der Pilot den Bremsgriff nicht betätigen kann
(Beschädigung, Verknoten, Bremsleinenriss), so ist der Gleitschirm trotzdem
sicher zu steuern. Dafür bedient sich der Pilot der D-Tragegurte, die auf der
entsprechenden Seite heruntergezogen werden und steuert ohne großartige
Flugmanöver den Landeplatz an. Vorsicht: Steuerdruck und Steuerweg
differieren zur normalen Bremse.
5.6 Motorisiertes Fliegen
Firebird-Gleitschirme sind für den Einsatz im motorisierten Betrieb gut
geeignet, Start- und Flugverhalten sind einfach zu handeln.
Im Vorfeld ist eine gesonderte Zulassung beim DULV einzuholen, die
Luftrechtlichen Vorschriften sind zu beachten.
Um
sichere
und
erfolgreiche
Flüge
mit
einem
Rucksackmotor
zu
gewährleisten, ist eine fachspezifische Ausbildung zu absolvieren. Eine
zugelassene Ausrüstung ist Voraussetzung.