BESONDERHEITEN BEI KINDERN
Kinder sind ein Sonderfall; sie haben besondere Bedürfnisse. Bei der Pflege eines Kindes mit einer
Gastrostomie können Ihnen die folgenden Tipps helfen.
PROBLEME BEIM ERBRECHEN DES KINDES
Wenn ein Kind erbricht, besteht die Gefahr, dass es Sondennahrung und Mageninhalt in die Lunge
einatmet. Der medizinische Fachbegriff hierfür ist Aspiration. Aspiration kann zu ernsthaften
medizinischen Problemen führen.
Wenn ein Kind während oder nach der Nahrungszufuhr Atemnot bekommt, die Nahrungszufuhr
sofort stoppen, den Magen entleeren (dekomprimieren) und den behandelnden Arzt anrufen.
Wenn das Kind unter Übelkeit leidet, ein bis zwei Stunden warten, bevor die Nahrungszufuhr
langsam fortgesetzt wird. Das gleiche gilt für Erbrechen: Warten und die Nahrung langsamer
verabreichen.
Wenn Übelkeit und Erbrechen anhalten, den behandelnden Arzt konsultieren.
Hinweis: Einige Kinder leiden unter gastroösophagealem Reflux. Das heißt, bei ihnen fließt
wiederholt Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Für diese Kinder ist die richtige Lagerung
bei der Nahrungszufuhr SEHR WICHTIG. Die Kinder vor der Nahrungszufuhr in eine aufrechte
Position bringen oder mit einem um mindestens 30 Grad erhöhten Oberkörper lagern. Wenn das
Kind nach der Nahrungszufuhr erbricht, den behandelnden Arzt informieren.
KLEINERE SONDEN
Sonden für Kinder haben einen kleineren Durchmesser als Sonden für Erwachsene. Kleinere Sonden
verstopfen leichter, benötigen aber weniger Wasser zum Freispülen. Bei Kindern wird in der Regel
mit 3 bis 5 ml gespült.
DURCHFALL
Zwei häufige Ursachen von Durchfall sind die zu schnelle Verabreichung von Sondennahrung und
verdorbene Sondennahrung.
Versuchen Sie, die Sondennahrung langsamer zu verabreichen und folgen Sie den Anweisungen des
Sondennahrungsherstellers bezüglich angebrochener Sondennahrung.
Gemischte Sondennahrung niemals länger als 24 Stunden aufbewahren.
Änderungen bei Sondennahrung, Medikamenten oder Ernährungsgewohnheiten können ebenfalls
Durchfall verursachen.
Wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält, den behandelnden Arzt konsultieren.
VERSTOPFUNG
Bestimmte Arten von Sondennahrung können bei empfindlichen Personen Verstopfung verursachen.
Inaktivität sowie Änderungen bei Sondennahrung, Medikamenten oder Ernährungsgewohnheiten können
ebenfalls Verstopfung verursachen.
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