Analytische Methoden
DE
Laborbewertung mit Hilfe von Flockungsversuchen
Die Wahl und die Dosierung des für die Abscheidung von schwebenden Festkörpern aus
Abwässern zu verwendenden chemischen Flockungshilfsmittels ergeben sich aus den
Laborbewertungen des sog . Flockungsversuchs . Mit Hilfe mehrerer Rührwerke mit repro-
duzierbaren Rührgeschwindigkeiten können für den Versuch standardisierte Bedingungen
geschaffen werden, die eine grundlegende Voraussetzung für reproduzierbare Ergebnisse
darstellen .
Diese Standardbedingungen beziehen sich auf:
Abwasservolumen an jeder Rührstelle
Abmessungen und Form der Behälter und der Rührschaufel
Rührdauer und -geschwindigkeit in der Phase des turbulenten Wirbelmischens
Rührdauer und -geschwindigkeit in der Flockungsphase
Kriterien für die Bewertung der erzielten Ergebnisse .
Die am häufigsten verwendeten Versuchsbedingungen sind:
1000 ml Glasbecher (Weithalsgefäss), hohe Form, 105 mm Durchmesser
600 ml Abwasserproben
Rührschaufel mit 25 mm Höhe, 75 mm breite und 1 mm Stärke
Rührhöhe der Schaufel annähernd in halber Höhe der Abwasserprobe
Schnelles turbulentes Wirbelmischen nach chemischer Zugabe:
120 U/min für 120 Sekunden
Rührung bei langsamer Geschwindigkeit während der Flockung: 30 U/min für 25 Minuten
Erste Bewertung der Ergebnisse nach 5 Minuten Sedimentation nach dem Ende der Rüh-
rung .
Die Ergebnisse können auf der Grundlage von verschiedenen Kriterien bewertet werden:
a) Bewertung der Flockenabmessungen unter Zuweisung eines numerischen Gewichtungs-
faktors (0 = keine Flocken, 2 = sehr kleine, kaum sichtbare Flocken, 4 = kleine Flocken, 6
= mittelgrosse Flocken, 8 = ziemlich grosse Flocken, 10 = sehr grosse Flocken) .
b) Zeitdauer von der Zugabe der Chemikalien bis zum ersten Aufkommen von Flocken
c) Bewertung der Resttrübung der Überstandslösung mit Hilfe eines Trübungsmesser nach
einer festgelegten Absetzzeit
d) Messung des elektrokinetischen Potentials der schwebenden Partikel an einer unmittel-
bar nach Zugabe und Mischung der Chemikalien entnommenen Probe . Die Koagulation
müsste leichter sein wenn das Zeta-Potential der Partikel sehr niedrig ist .
e) Bewertung der Filtrierbarkeit des geklärten Wassers mit Hilfe von unter Druck arbei-
tenden standardisierten Membranfiltern . Die Reduzierung des Wasserflusses mit der
Zeit ergibt sich aus dem Mass der Verstopfung der Filter aufgrund des restlichen, nicht
abgesetzten noch schwebenden Materials .
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Floc-Tester_AL40_AL50_5 04/2014