Betriebsanleitung für das Modell THEODOR HEUSS, Best.-Nr.: 2013
Beschreibung des Originals
Es herrschte eine spürbar höhere Betriebsamkeit in der Bremer Innenstadt als an normalen Tagen. Es war
an einem Freitag, dem 12. Februar 1957. Viele Menschen bevölkerten den Hauptbahnhof der Hansestadt
zu früher Stunde als ein Sonderzug aus der damaligen Bundeshauptstadt Bonn einfuhr. Ihm entstieg Pro-
fessor Theodor Heuss, Bundespräsident und Schirmherr des Rettungswerkes, um der feierlichen Taufe des
ersten Seenotkreuzers der DGzRS beizuwohnen.
In Begleitung von DGzRS-Vorsitzenden Hermann Helms sen. und Bremens Bürgermeister Wilhelm Kaisen
reiste das Staatsoberhaupt an Bord des Versuchs-Seenotkreuzers HERMANN APELT weserabwärts ins
niedersächsische Bardenfleth. Dicht gedrängt standen die Menschen am Flussufer und auf den Deichen.
Die Schulen hatten den Kindern unterrichtsfrei gegeben.
Ziel der kurzen Reise auf der Weser war das Gelände der Schweers-Werft, heute Lürssen-Bardenfleth. In
der festlich geschmückten Schiffbauhalle formulierte Hanne Heuss, die Schwiegertochter des Bundesprä-
sidenten, den Taufspruch:
Mit dem Zerschellen der obligatorischen Sektflasche am Schiffsrumpf taufte sie den neuen modernen See-
notkreuzer auf den Namen THEODOR HEUSS. Das Tochterboot erhielt den Namen TEDJE.
Der Seenotkreuzer gilt als Meilenstein im Spezialschiffbau. Er war der erste schnelle Seenotkreuzer mit
einem funktionstüchtigen Tochterboot. Die Definition "schnell" bedeutete dabei das Erreichen einer Dauer-
geschwindigkeit von 20 Knoten. Die THEODOR HEUSS war damit 1957 annähernd doppelt so schnell als
alle übrigen Allwetter-Seenotfahrzeuge in Deutschland und Europa.
Noch im Jahr der Indienststellung wurde der Seenotkreuzer auch auf internationaler Ebene präsentiert:
Anlässlich des 50. Geburtstages der schwedischen Rettungsgesellschaft SSRS sowie einer Zusammen-
kunft der Rettungsdienste der Ostsee-Anliegerstaaten im polnischen Gdingen (Gdynia, ehem. Gotenhafen)
fand die THEODOR HEUSS besonders im Kreis der Fachleute höchstes Lob und Anerkennung.
Stationiert war die THEODOR HEUSS nach ihrer Taufe 1957 zunächst auf der ostfriesischen Insel Borkum
und anschließend von 1963 bis zur Außerdienststellung in Laboe an der Kieler Förde. Unter den Vormän-
nern Wilhelm Eilers, Johann Eberhardt und Johann Eberhardt jr. bewährte sich der Seenotkreuzer in zahl-
reichen Einsatzfahrten.
Johann Eberhardt jr. musterte 1964 an Bord der THEODOR HEUSS an und wurde sechs Jahre später als
Nachfolger seines Vaters Vormann auf dem Seenotkreuzer. Gern erinnert sich der heute 74-jährige an ein
besonderes Ereignis, die Olympischen Spiele 1972: "Zur Sicherung der verschiedenen Segelwettbewerbe
war damals eine ganze Flotte von DGzRS-Einheiten in unserem Revier präsent. Die Verantwortung für die
Regattasicherung lag bei der THEODOR HEUSS. Heute wird das On Scene Co-ordinator genannt. Wenige
Wochen lang war die Welt bei uns zu Gast in der Kieler Förde. Alles verlief friedlich und reibungslos."
Seenotkreuzer THEODOR HEUSS (DGzRS-Baunummer: KRS 2)
Baujahr:
Taufe:
Bauwerft:
Werftnummer:
Rufzeichen:
Tochterboot:
Bauwerft:
Werftnummer:
Rufzeichen:
GRAUPNER GmbH & Co. KG D-73230 KIRCHHEIM/TECK GERMANY
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(Text © by DGzRS, Bremen)
Du tapf'rer Retter
Durch der Stürme böses Wetter,
zu dem Bruder, der in Not
bis Dein Helfen sich ihm bot -
daß als großes Vorbild bliebe:
Tapferkeit und Menschenliebe
1956
12. Februar 1957 in Bardenfleth
Fr. Schweers, Bardenfleth/Unterweser
6320
DBAG
TEDJE (KRT 2)
Fr. Schweers, Bardenfleth/Unterweser
6332
DA 6214
Fahre, Schiff,
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04/2008