geringere Vergrößerung genutzt werden, da die Atmosphäre in diesem Fall für den Einsatz stärkerer
Vergrößerungen nicht ruhig genug ist.
3. Bei der Beobachtung eines Himmelsobjekts (Mond, Planet, Stern usw.) wird man sofort feststellen,
dass sich das Objekt langsam und kontinuierlich durch das Gesichtsfeld des Fernrohrs bewegt. Diese
Bewegung wird durch die Drehung der Erde um ihre Achse hervorgerufen, die zu einer sichtbaren
Bewegung des Objekts im Gesichtsfeld des Fernrohrs führt: Das heißt, während der Mond, die Pla-
neten und Sterne ihre Position im Laufe einer zwei- bis dreistündigen Beobachtung praktischerweise
nicht ändern, dreht sich der Untergrund, auf dem sich das Fernrohr befindet (die Erde), in einem Zei-
traum von 24 Stunden ein Mal um diese fixen Himmelsobjekte. Um die Himmelskörper im Zentrum
des Gesichtsfelds des Fernrohrs zu halten, muss lediglich das Fernrohr um seine Achsen gedreht wer-
den (vertikal und/oder horizontal). Bei einer stärkeren Vergrößerung scheinen die Himmelskörper
das Gesichtsfeld des Fernrohrs schneller zu durchqueren.
4. Während der Beobachtungen mit dem Fernrohr sollte das Okular nicht berührt werden. Andern-
falls können Schwingungen entstehen, die zu Bildbewegungen führen. Ebenso sollten Standorte ver-
mieden werden, an denen Bodenschwingungen durch das Dreibeinstativ übertragen werden könnten.
Ein Beobachtungsstandort in den oberen Stockwerken eines Gebäudes kann ebenfalls zu Bildver-
schiebungen führen.
5. Die Augen müssen sich zunächst einige Minuten an die Dunkelheit gewöhnen, bevor eine erns-
thafte Beobachtung möglich ist. Eine Taschenlampe mit Rotfilter verwenden, um die Nachtsichtfähig-
keit beim Lesen von Himmelskarten oder bei der Prüfung von Fernrohrteilen zu erhalten.
6. Die Aufstellung des Fernrohrs in einem Raum und Beobachtungen durch das geöffnete Fenster
(oder gar bei geschlossenem Fenster) sollten vermieden werden. Die Bilder erscheinen anderenfalls
aufgrund des Temperaturunterschieds zwischen Innen- und Außenluft unter Umständen unscharf
oder verzerrt. Vor einer Beobachtung sollte sich das Fernrohr zunächst an die Umgebungstemperatur
anpassen können.
7. Es wird erneut auf die Warnung zu Beginn dieses Handbuchs hingewiesen:
DAS FERNROHR NIEMALS DIREKT AUF DIE SONNE RICHTEN, AUCH NICHT AUF DIE
UMGEBUNG DER SONNE!
DAS BEOBACHTEN DER SONNE, AUCH NUR FÜR EINEN KURZEN MOMENT, KANN ZU
IRREVERSIBLEN AUGENSCHÄDEN UND SCHÄDEN AM FERNROHR SELBST FÜHREN.
8. Bestimmte Bedingungen der Atmosphäre können ein Bild bei der Beobachtung verzerren. Bilder
von Planeten, insbesondere wenn sich diese zu nahe am Horizont befinden, sind oftmals unscharf –
dasselbe Objekt bietet eine viel bessere Auflösung und einen deutlich höheren Kontrast, wenn es weit
oben am Himmel steht. Auch kann es sein, dass die Turbulenzen in der oberen Atmosphäre die Bilder
im Okular „tanzen" lassen. In diesem Fall die Vergrößerung reduzieren, bis das Bild stabil ist. Man
sollte sich stets bewusst sein, dass ein kleines, dafür aber deutliches Bild mit einer guten Auflösung
sehr viel interessanter ist als ein größeres, aber dafür dunkleres und verschwommenes Bild.
9. Das Fernrohr 60/700 mm wird Sie ein Leben lang auf Ihren astronomischen und irdischen Ent-
deckungstouren begleiten. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie Ihr Fernrohr genau kennen. Lesen Sie
daher die vorangehenden Hinweise sorgfältig durch, damit Sie jedes Teil und jede Funktion Ihres
Fernrohrs verstehen. Nach ein bis zwei Beobachtungen können Sie mit dem Fernrohr sicher umgehen.
10. Ihren Möglichkeiten, mit dem Fernrohr Mizar faszinierende Himmelskörper zu betrachten, sind
kaum Grenzen gesetzt. Eine gute Astronomie-Software oder ein guter Himmelsatlas wird Ihnen
helfen, die Position vieler interessanter Himmelskörper zu bestimmen. Darunter:
• Die Wolkenbänder an der Oberfläche des Jupiter.
• Die 4 größten Monde des Jupiter – die um den Planeten sichtbar sind und jede Nacht anders stehen.
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