Wissenswertes über die
„Das Wesentliche bei der Kaltschweissung von Grauguss ist, dass
das Gussstück nicht
wärmer als handwarm
Um die Wärmezufuhr möglichst klein zu halten verwendet man Elek-
troden mit einem kleinen Durchmesser, also Elektroden mit 3,25 mm
anstelle von 4,0 oder 5,0 mm Durchmesser. Die Stromstärke soll derart
tief eingestellt sein, dass gerade noch eine gute Verbindung entsteht.
Es dürfen, je nach Dicke des Werkstücks, nur so lange Raupen gelegt
werden, dass das Gussstück höchstens handwarm wird, also etwa
2 - 5 cm.
Die kurze Raupe soll dann ganz leicht und kurz 3 bis 4 Sekunden mit
Kohlenstoffeinlagerung in Eisengusswerkstoffen
der Pinne eines kleinen Hammers geschlagen werden. Diese Schlä-
ge müssten Sie auf der eigenen Hand noch gut vertragen können.
Danach soll man mit dem Handballen die Wärme im Gussstück an
der Schweissstelle prüfen. Muss man die Hand wegen der Wärme in
weniger als einer Sekunde zurückziehen war die Raupe zu lang, oder
die Stromstärke zu hoch eingestellt. Die folgende Raupe soll kürzer
gelegt werden. Die nächste Raupe wird aber erst gelegt wenn, man die
Hand mindestens 10 Sekunden auf der vorherigen Naht belassen kann.
Auf diese Art kann das Gussstück mit ISOARC 210 sehr erfolgreich
geschweisst werden.
ISOARC 210 besteht aus einem Reinnickel-Kerndraht und einer spezi-
ellen Umhüllung, welche bei sehr guter Benetzung eine tiefe Stromein-
stellung gestattet und sich leicht verschweissen lässt. Das Schweissgut
ist leicht feilbar und hat neben hoher Dehnung eine Zugfestigkeit, die
gleich oder sogar besser ist als beim Grauguss. ISOARC 210 lässt
sich auf allen Schweissapparaten gut verschweissen. Wechselstrom
mit höherer Zündspannung ist jedoch wünschenswert.
Noch ein Hinweis zur Vorbereitung
Gussteile unter 7-8 mm Dicke sollen für das Schweissen nicht ange-
schrägt werden. Stücke über 8 mm sollen nur so tief angeschrägt wer-
den (ca. 90°), dass immer entweder 6 mm oder 1/4 der Materialdicke
unangeschrägt bleiben.
Legierte Stähle
Die hochlegierte Chrom-Nickel-Mangan Elektrode ISOARC 168 erlaubt
das Schweissen von fast allen schwer schweissbaren Stählen, wie
Werkzeugstahl, Federstahl, Schnellarbeitsstahl, Manganhartstahl und
anderen legierten Stählen. Verbindungen zwischen rostfreien Stählen
und anderen Stählen lassen sich mit ISOARC 168 ebenfalls mit optimalen
Resultaten ausführen. Gütewerte wie Risssicherheit, Zugfestigkeit und
Dehnung sind fast doppelt so hoch wie bei einer normalen Stahlelek-
trode. Das Schweissen von Stählen mit ISOARC 168 ist ähnlich wie
unter Guss beschrieben, mit dem Unterschied, dass nicht gehämmert
werden soll und die Temperatur im Werkstück mindestens handwarm,
aber nie wärmer als 400°C werden darf. Man soll deshalb ebenfalls
relativ kurze Nähte ohne Pendeln der Elektrode legen und warten, bis
sich das Werkstück wieder auf ca. 200° C abgekühlt hat, bevor weiter
geschweisst wird.
Die Nahtlänge hängt von der Dicke (Wärmeableitung) des Werkstückes
ab. Um die obere zulässige Temperatur einigermassen abzuschätzen,
Elektrodenhandschweissung
werden darf. „
ISOARC-Elektroden
kann ein Stück weiches Holz etwa 6 bis 10 Sekunden nach dem
Schweissen neben der Naht auf das Werkstück gepresst werden. Wenn
es anfängt, Rauch zu entwickeln oder sich durch die Temperatur braun
verfärbt, war die Wärmezufuhr zu hoch. Die zu hohe Temperatur hat
zwar auf die Schweissnahtgüte keinen nennenswerten Einfluss, dafür
aber auf den Stahl in der überhitzten Zone, welcher durch die Struk-
turveränderung zum schwächsten Teil im Werkstück wird. Mit einem
gut entwickelten Gefühl für den Wärmezustand im Werkstück können
selbst bei komplex legierten Stählen mit der ISOARC 168 Schweis-
sverbindungen hergestellt werden, welche einem ungeschweissten
Stück fast ebenbürtig sind.
Die sorgfältige Vorbereitung des Werkstückes bildet jedoch einen wich-
tigen Bestandteil der Bindung. Es muss vollkommen durchgeschweisst
werden, das heisst, bei einer X-Naht muss von beiden Seiten her
durchgeschweisst werden. Die erste Lage der einen Seite soll auf der
Rückseite soweit ausgeschmirgelt werden, bis keine Poren, Schlacken-
einschlüsse oder Unebenheiten mehr vorhanden sind. Erst dann kann
auf der Rückseite die erste Lage geschweisst werden.
Hartauftrag
ISOARC 458 schützt Stahl gegen schlagenden und reibenden Ver-
schleiss. Abgenützte Teile können mit der ISOARC 458 wieder
aufgebaut werden. Die Härte der Auftragung hängt von der Anzahl
der Lagen (je mehr Lagen, desto härter), vom Werkstoff und von der
Abkühlungsgeschwindigkeit ab.
Mit der dritten Lage wird eine Härte von ca. 600 Brinell erreicht.
Die Härte der ersten Lage hängt von der Aufmischung mit dem Werk-
tsück ab. Hohe Ampèreeinstellung ergibt tieferen Einbrand, starke
Vermischung und je nach Grundmaterial eine entsprechende Härte (bei
Baustahl etwa noch 500 HB). Durch das rasche Aufpressen eines mit
Wasser getränkten Lappens unmittelbar nach dem Schweissen kann
die Härte erhöht werden. Beschleunigtes Abkühlen erhöht die Härte.
Ist das Werkstück legiert oder ein Kohlenstoffstahl, können besonders
in der zweiten oder dritten Lage Querrisse in der Naht auftreten. Sind
diese unerwünscht, soll eine Pufferlage mit der ISOARC 168 auf das
Werkstück gelegt werden und erst dann mit der ISOARC 458 auf die
Pufferlage geschweisst werden. ISOARC 458 lässt sich auf allen
Schweissapparaten gut verschweissen, auch auf Transformatoren mit
tiefen Zündspannungen.
Das Werkstück braucht kaum Vorbereitung und das Schweissen kann
ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Aluminium
Aluminium-Elektroden können nur mit Gleichstrom verschweisst wer-
den. Wegen der hohen Wärmeleitfähigkeit von Aluminium soll je nach
Grösse des Werkstücks vorgewärmt werden, damit die Lichtbogenhitze
die Aufschmelzung des Grundwerkstoffs ermöglicht und eine Verbindung
zustande kommt. Wer das erste Mal Aluminium elektrisch schweisst,
wird in der Regel nur die Elektrode abschmelzen. An Stelle einer Naht
liegt Aluminium kugelförmig in der Nähe der gewünschten Naht, aber
es hat sich keine Raupe bebildet. Anstelle einer Nahtbildung kommt
es bei dünnerem Material auch vor, dass die Lichtbogentemperatur bei
ca. 5800° - 6000°C Löcher brennt.
Wir raten daher das Elektrodenschweissen von Aluminium zuerst an
einem Abfallstück auzuprobieren. Anstelle einer Vorwärmung kann die
vorgeschriebene Stromeinstellung wesentlich erhöht werden, diese muss
aber, sobald eine Verbindung entsteht - also das Werkstück dadurch
erwärmt wurde - auf normal reduziert werden. Die Abschmelzung der
Elektrode ist etwa doppelt so schnell wie bei Stahl. Bei dünnem Material
(2-6mm) soll die Naht lang gezogen werden, um das Durchfallen zu
vermeiden. Alu-minium unter 2,0 mm soll nur mit WIG/TIG (Argonarc)
geschweisst werden. Sobald der Schweisser sich an den geringen
Temperaturbereich von 300°C - 500°C im Werkstück hält, können mit
ISOARC 720 sehr gute und schöne Nähte geschweisst werden.
Nach dem Schweissen soll die Naht auf beiden Seiten mit heissem
Wasser und einer Rostfreie-Drahtbürste (nicht Stahlbürste) sehr gut
abgebürstet und mehrfach abgespült werden, damit alle Umhüllungs-
rückstände (Schlacke) vollständig entfernt werden.