1.
Anwendungsgebiet
Mit dem Gerät EFAW 210 A wird der Druckverlust in Zylindern
von Verbrennungsmotoren gemessen. Das Prinzip der Prüfung
ist, den zu prüfenden Zylinder mit Druckluft abzudrücken und den
durch Undichtheiten entstehenden Druckverlust in Prozenten
anzuzeigen. Das im Gerät eingebaute Manometer hat einen
Messbereich von 0 bis 100%.
Bei einer Prüfung muß der Kolben in dem betreffenden Zylinder
auf dem oberen Totpunkt des Kompressionshubes stehen. Um
diesen Punkt genau einstellen zu können, ist im Zubehör des
Gerätes EFAW 210 A das Einstellgerät 1 688 132 025 (Totpunkt-
sucher) enthalten.
Der Tester wird über einen handelsüblichen Druckschlauch
(lichte Weite 6 - 7 mm) an das vorhandene Druckluftnetz ange-
schlossen. Mindestdruck am Tester 4 bar, Maximaldruck 16 bar.
i Druckabfall in der Druckluftzuleitung beachten; dieser kann
bis zu 0,5 bar betragen.
Das Gerät ist vor Kondenswasser zu schützen (Wasserab-
scheider im Druckluftnetz).
2.
Vorbereitung zur Messung
2.1
Ausbau der Zündkerzen
Beim Test sollte der Motor warm sein; deshalb vor Ausbau der
Kerzen den Motor warmlaufen lassen bzw. warmfahren.
Erst dann Zündkerzen ausbauen.
2.2
Suchen des Totpunktes
Der Kolben des zu prüfenden Zylinders muß genau auf den
oberen Totpunkt des Kompressionshubes eingestellt werden.
Dies geschieht mit Hilfe des Einstellgerätes 1 688 132 025
(Totpunktsucher). Dabei wird wie folgt vorgegangen:
Gummistopfen in das Kerzenloch einstecken.
Glaszylinder mit Haftmagnet in möglichst senkrechter Lage im
Motorraum so befestigen, daß der Kolben des Gerätes gut
beobachtet werden kann.
Motor von Hand langsam in Drehrichtung durchdrehen. Bei fast
allen Motoren ist dies an der Befestigungsschraube der Kurbel-
wellenriemenscheibe möglich. Eine weitere Möglichkeit ist, den
Motor am Lüfterflügel durchzudrehen. Ist dies nicht möglich,
dann durch Einlegen des größten Ganges und Verschieben des
Fahrzeuges den Motor durchdrehen (geht nicht bei Automatik-
Antrieben). Im Kompressionshub wird der Metallkolben des
Totpunktsuchers nach oben gedrückt. Wird der obere Totpunkt
auch nur leicht überschritten, so gleitet der Kolben sofort nach
unten. Durch leichtes Hin- und Herdrehen des Motors wird der
obere Totpunkt ermittelt.
4
3.
Messen des Druckverlustes
- Tester an das vorhandene Druckluftnetz anschließen.
- Prüfdüse 1 680 363 036 ankuppeln.
- An der Rändelschraube des Druckregulierventils so lange dre-
hen, bis der Messinstrumentenzeiger auf 23 +/-1 (Cal.) steht.
- Prüfdüse auskuppeln. Messinstrumentenzeiger muss 0%
Druckverlust (+/- 1% Toleranz) anzeigen. Funktionskontrolle
des Gerätes.
- Prüfschlauch in das Kerzengewinde einschrauben (passendes
Anschlussstück verwenden).
- Prüfschlauch an den Tester ankuppeln.
- Druckverlust in % am Instrument ablesen.
4.
Auswertung des Testes
Die Druckverlustanzeige soll die vom Motorenhersteller zulässi-
gen Werte nicht überschreiten (erfahrungsgemäß max. 25 %).
Größere Undichtheiten können lokalisiert werden weil die aus-
strömende Luft ein Geräusch entwickelt. Folgende Stellen sind
abzuhorchen:
Geräuschstellen
Luftfilter, Vergaser oder
Ansaugkrümmer
Auspuffkrümmer oder Auspuff
Öleinfüllstutzen
Kühlwassereinfüllstutzen
(aufsteigende Luftblasen
im Kühlwasser)
Wird bei der normalen Prüfung ein zu großer Druckverlust
festgestellt, kann zur Lokalisierung von Undichtheiten etwas
Motorenöl durch das Kerzenloch in den Zylinder gegeben wer-
den. Dadurch werden eventuelle Undichtheiten an Kolben und
Kolbenringe vorübergehend abgedichtet. Wird also nach dem Öl
einfüllen ein wesentlich geringerer Druckverlust festgestellt, so
liegt die Undichtheit an Kolben und Kolbenringen.
Bei neuen, noch nicht völlig eingefahrenen Motoren (weniger als
5 000 Betriebskilometer) sind höhere Druckverluste als nach der
Einfahrzeit möglich, da Zylinder, Kolben und Kolbenringe noch
nicht ihre endgültige Glätte haben.
Unterschiede zwischen den einzelnen Zylindern bis zu 2 Teil-
strichen = 4 % Druckverlust sind ohne Bedeutung (Richtwert).
mögliche Fehlerstellen
Einlaßventil
Auslaßventil
Kolben, Kolbenringe
Zylinderkopf oder
Zylinderkopfdichtung