STUDIO-RICHTMIKROFONE
MKH 416 P 48 U, MKH 416 P 48
Kurzbeschreibung
Das MKH 416 P 48 U und seine Variante MKH 416 P48 sind Studio-Richt-
mikrofone mit hohem Bündelungsgrad. Sie werden besonders im Film-
und Fernsehbetrieb und auch bei Außenreportagen verwendet. Die
Mikrofone arbeiten nach dem bewährten Hochfrequenz-Prinzip
von
Senn heiser electronic. Alle P 48-Typen sind nach DIN 45596 für
Phantomspeisung mit 48 V ausgelegt. Da das Mikrofon keinen Übertrager
enthält, ist es gegen magnetische Störfelder unempfindlich.
Das MKH 416 P 48 stellt eine Kombination aus Druckgradienten- und
Interferenzmikrofon dar. Die Richtcharakteristik hat bei tiefen und
mittleren Frequenzen die Form einer Superniere, zu den höheren
Frequenzen hin geht sie in eine Keulen-Form über. Auf Grund des
Arbeitsprinzipes ist das Mikrofon relativ unempfindlich gegenüber Wind-
und Poppgeräuschen. Es kann deshalb oftmals ohne Nahbesprechungs-
schutz als Solisten- und Reportagemikrofon eingesetzt werden. Bei
Aufnahmen im Freien ist die Verwendung eines zusätzlichen Wind-
schutzes aber empfehlenswert.
Der Frequenzgang des Mikrofons ist so ausgelegt, daß die höheren
Frequenzen leicht angehoben werden. Da der sogenannte Nah-
besprechungseffekt
bei diesem Mikrofon gering ist, ergibt sich auch bei
Nahbesprechung ein ausgewogenes Klangbild.
Prinzipder Hochfrequenzschaltung
Die Kapsel eines Kondensator-Mikrofons
in Hochfrequenzschaltung
stellt im Gegensatz zu der in Niederfrequenzschaltung
eine nieder-
ohmige Impedanz dar. An der Kapsel liegt anstelle der sonst nötigen
hohen Polarisationsspannung lediglich eine Hochfrequenzspannung
von
weniger als 10 V, die durch einen rauscharmen Oszillator (8 MHz) erzeugt
wird. Dieses Arbeitsprinzip führt zu einer höheren Betriebssicherheit der
Mikrofone, insbesondere bei Außenaufnahmen unter extremen klima-
tischen Verhältnissen.
Speisung und Anschluß
Alle Kondensator-Mikrofone
von Sennheiser electronic mit der Bezeich-
nung MKH . . . P 48 oder P 48 U werden nach DIN 45596 mit 48 V
phantomgespeist. Die beiden Tonadern führen die positive Speise-
spannung, die Rückleitung des Speisestromes erfolgt über den Kabel-
schirm.
Beim Anschluß der Sennheiser-Kondensator-Mikrofone
wird ebenso wie
bei dynamischen Mikrofonen vom Prinzip der Spannungsanpassung
Gebrauch gemacht. Der Vorteil ist dabei, daß weder der Impedanzverlauf
des Mikrofonausganges noch der des Verstärkereinganges einen
nennenswerten Einfluß auf den Gesamt-Frequenzgang
haben. Die Quell-
impedanz der Sennheiser-Kondensator-Mikrofone
mit Phantomspeisung
ist so klein (etwa 10 Q bei
1000 Hz),daßvon der Eingangsimpedanz des
Verstärkers nur verlangt wird, daß sie mindestens 200 Q beträgt.
Das ist meist der Fall. Sollte dennoch ein Eingang mit geringerer Impe-
danz vorliegen, so muß man mit einem geeigneten Vorwiderstand dafür
sorgen, daß das Mikrofon mindestens 200 Q »sieht". Die dabei auf-
tretende Spannungsteilung muß natürlich berücksichtigt werden.
Dieselbe Methode wird angewandt, wenn eine höhere Ausgangs-
impedanz des Mikrofons verlangt wird. Auch in diesem Fall kann man sich
durch Vorschalten eines entsprechenden Widerstandes helfen.
Die Sennheiser-Kondensator-Mikrofone
geben relativ hohe Spannungen
ab, bei maximalen Schalldrücken mehr als 1 V. Das hat den Vorteil, daß
auch bei großen Kabellängen eingekoppelte Störspannungen keine
Bedeutung erlangen. Weiterhin geht auch das Eigenrauschen des
Mikrofonverstärkers kaum noch in das Gesamtrauschen ein. Die Mikro-
fone sind außerdem mit reichlich bemessenen Hochfrequenzsieb-
gliedern ausgestattet, die dafür sorgen, daß keine Hochfrequenz-
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